Zurück Tiefe Kindzeit |
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© Jürgen Hellweg
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meine Gedanken schrammen durch einen engen Tunnel
Geburtenkontrolle
erste Kindheit
das Umschweifen undurchdringlicher Nebel
meine Gedanken
beinahe sehe ich nichts
und doch fühle ich mich in die Vergangenheit gepresst
dann sehe ich in die Dunkelheit der Erinnerung
tief durchatmen
meine Gedanken
wann und wo
wie und warum
Geburtenkontrolle
ich wurde entbunden
was damals geschah
wieder ein neues schwaches Glied
in einer unendlichen Kette
die immer wieder zerrissen wird
alte faltige Hände zerstören friedliche Verbindungen
ist Leben Frieden
und Frieden Leben
mein frühestes ich
interessiert es jemanden
ein Dorf
einfache Gedanken
einfache Zeiten
der Nebel wird stärker
der kleine Junge steht und schaut
im Hinterhof eines verkrüppelten Hauses
fährt mit einem Spielzeugauto
tief durchatmen
was nimmt ein Dreijähriger wahr
jetzt zieht mich die Luft hin und her
in meinem Kopf vibrieren hundert Gedanken
auf einmal
Bruder und Schwester spielen nicht mit dem Kleinen
erste Jahre allein im Leben
gefüttert und sich selbst überlassen
der Anfang einer Reise ins Ungewisse
ein einzige großes Zimmer
ein großes Bett
ein kleines Bett
fünf Menschen
zermürbender Hinterhof
weit entfernt ein Plumps Klo
Nachts schleicht der Junge durch die Dunkelheit
in der Hand hält er einen großen Schlüssel
Hundegebell
Angst
unendliche Wege
Schmeißfliegen surren
zurück in den großen Raum
unendliche Wege
wie im inneren so auch im äußeren
vier Jahre
meine Gedanken
was fühle ich beim Zurückschauen
gehe ich den selben Weg wie die Geschwister
singend durch die Zeit
das Lied von Martin Luther auf der Zunge
mein Großvater geht mit mir zum Frisör
eine Wanderung durch Frühlingswälder
die neblige Nacht ist nicht früher
spüre tausend Lichter
meine Gedanken
schwebende Wolken
sehe helle Sonnen
was damals geschah
spröde Hände |
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30.04.2024 - 02:11:23 |
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