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Woher kommt der Name Silvester?

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© Gerald W.   
   
„Mensch, Gerald, was hockst du denn schon wieder so lange vor dem Kasten, hilf mir lieber, die Luftschlangen über die Lampe hier oben zu werfen!“ murrt Gisela.
„Okay, schließlich habe ich den längeren Arm.“
„Oh, ich kenne noch etwas anderes, was bei dir ziemlich lang ist!“ feixt sie.
„Und da sagt man immer, Männer sind Schweine, aber ihr Weiber dürft euch alles erlauben, wegen der Frauenquote.“
„Die ist gut. Frauen an die Macht!“
„Und warum heißt es nicht: Gelähmte oder Blinde an die Macht? Ich finde so etwas diskriminierend. Geist sollte an die Macht, Verantwortungsbewusstsein und Unbestechlichkeit! Das ist doch vor allem wichtig, gerade in diesen schwierigen Zeiten. Habe ich dir die Luftschlangen eigentlich gut genug hierhin drappiert?“ Ich klettere von der Leiter. „Fragst du dich nicht manchmal, weshalb die Luftschlangen so merkwürdig heißen?“
„Weiß nicht!“ Gisela zuckt mit den Schultern. „Vielleicht, weil sie in die Luft geworfen werden?“
„Dann höre mal, was dir der schlaue Gerald sagt, weil er soviel googled.“
„Der sollte aber dabei nicht vergessen, auch noch den Staub von dem Fernsehen zu wischen!“
„Okay, mach ich doch, Liebes! Also, der Erfinder der Luftschlangen ist vermutlich ein Berliner namens Demuth gewesen. Die Luftschlangen werden aus Rollen mit bis zu 10.000 Meter schwer entflammbarem buntem Papier geschnitten, später eng aufgerollt in kleineren Packungen verkauft. Bläst man in die Mitte der aufgerollten Luftschlange, entfaltet sich diese und fliegt schlangenartig durch die Luft.“
„Ach, dann habe ich das ja bisher immer falsch gemacht, denn ich habe sie geworfen!“
„Das ist doch wurscht, Mensch! Jedenfalls weißt du nun, weshalb sie Luftschlange heißt.“
„Und warum heißt der letzte Tag des Jahres Silvester? Ach, du arbeitest immer so schön für mich, wenn du mir etwas erklärst ... diese Gläser polieren, jetzt bitte! “
„Na, im Jahr 1582 wurde der letzte Tag des Jahres vom 24. Dezember auf den Todestag des Papstes Silvester I. verlegt, dem 31. Dezember des Jahres 335. Von nun an galt der gregorianische Kalender - nach Papst Gregor XIII. benannt – und nach dem wird heute in den meisten Ländern der Welt gezählt.“
„Also, eine christliche Idee. Könntest du mir wohl jetzt auch noch das Fleisch klein schneiden für den Braten? Karpfen gibt`s heute nicht. Die haben mir zu Leid getan!“
„Nein, das war kein christlicher Gedanke...“
„Na komm, das Fest wurde nach einem Papst benannt. Christlicher geht`s doch gar nicht ... halt, du schneidest zu große Stücke. Wer soll denn das essen?“
„Liebe Gisela, die Silvesterfeiern gehen auf heidnische Bräuche zurück. Die Germanen glaubten, dass ihr gefürchteter Kriegsgott Wotan vor allem in der dunkelsten Jahreszeit sein Unwesen treiben würde. Der 31. Dezember liegt genau in der Mitte der so genannten "Rauhnächte", die besonders lang und dunkel sind. Wotan, so glaubten die alten Germanen, zog an diesem Tag mit seinem wilden Gespenster-Heer durch die Lüfte.
Sie fürchteten die Silvesternacht und veranstalteten deshalb selbst ein "Höllenspektakel". Jeder machte so viel Lärm, wie er nur konnte. Sie zündeten Holzräder an, die sie brennend ins Tal rollen ließen, um die Dunkelheit und die bösen Geister zu vertreiben. Von diesem Kult stammt die heutige Tradition, in der Silvesternacht Böller und Feuerwerkskörper zu zünden.“
„Sehr gut, jetzt kannst du mir auch noch die Zwiebeln schneiden, denn davon brennen mir immer die Augen!“
„Sag mal, du kommandierst mich hier die ganze Zeit herum. Weshalb braucht ihr eigentlich eine Frauenquote?“

Quellen: Wikipedia und Helles Köpfchen de.
 

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