... für Leser und Schreiber.  

Tierischer Ernst

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© Michael Brushwood   
   
Heiteres aus der Welt der Tiere


Das Faultier

„Warum heißt das Faultier eigentlich Faultier?“
„Weil es lieber vorzieht, auf dem Baum lustlos vor sich hinzudösen, statt mal im Abstand von vier Jahren den strapaziösen Weg zu den Urnen auf sich zu nehmen, um bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag schmuckvolle Zettel anzukreuzen und diese ehrfurchtsvoll in den gedrungenen Schlitz zu schmeißen.“


Das Maultier

„Weshalb bezeichnet man das Maultier als Maultier?“
Da es jedes Mal, wenn ein Esel und ein Riesenross in unmittelbarer Nähe sind, um sich bloß mal Gute Nacht zu sagen, friedlich sein Maul hält.“


Meister Langohr

„Warum nennt man den Hasen Meister Langohr?“
„Ist doch total easy! Er benötigt seine langen Ohren, um das Meckerwispern jener Philister, die für einen Apfel und ein Ei die Finger krümmen dürfen, störungsfrei belauschen zu können.“


Wer ist des Autofahrers liebstes Tier?

„Welches Tier haben Autofahrer besonders in ihre Herzen geschlossen?“
„Den Rehbock oder womöglich sogar einen besonders fetten Keiler?“
„Kann schon sein!“, sagt der ambitionierte Hellseher achselzuckend zum Quizmaster.
„Wie wäre es denn mit dem Marder?“, versucht der Quizmaster den Hellseher wenigstens ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.
„Wieso denn der Marder? Das ist doch so ein harmloses Tierchen, das nicht mal einer Fliege was zu Leide tun würde!“
„Da liegst du aber total schief! Jedes Mal nachdem der Autofahrer die Motorhaube geöffnet hat, da der Motor wiedermal nicht angesprungen ist, zermartert er sich den Kopf!“
„Da bist du aber auf dem Holzweg! Zermartern schreibt man doch mit hartem T wie Tölpel und Marder mit weichem D wie Dora. Demzufolge kann es sich überhaupt nicht um einen Marder handeln“, grummelt der angehende Hellseher mit bierernster Miene.
Der Quizmaster ist stumm wie ein Hecht im Karpfenteich. Er ist nun mal kein Hellseher. Die Moral von der Geschicht': den Hellseher findet man nicht auf 'nem Haufen Mist! Dennoch – ein Hellseher zu sein ist immer noch günstiger als ein notorischer Schwarzseher. Dieser würde doch ohnehin nur tierisch gelangweilt vor der Glotze hocken, um Wahlkundgebungen mit kunstvoll fliegenden Drohnen fühlbar in sich reinzuziehen.


Hier noch eine Erläuterung meinerseits:
Bei den Überlegungen zu diesen Storys ist mir plötzlich jene Drohne, die beim Wahlkampf-Auftritt unserer Bundeskanzlerin am 15. September in Dresden auf deren Bühne mit einer gezielten Bruchlandung für Aufsehen gesorgt hatte, in den Sinn gekommen.
 

http://www.webstories.cc 02.05.2024 - 11:18:12