... für Leser und Schreiber.  

Sebastian und Seine Abenteuer auf dem Raumschiff Far Horizon (27)

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© Andreas Kretschmann   
   
Auswertung auf der G-Force-Academy / Wissen und Erfahrungen
Zeitepoche 07.08.2013 Tag 14 im Dienst der Erdraumflotte

Sebastian spürte die schmale Hand von Ruby auf seinem Oberarm und hörte ihre Stimme wie sie sagte: „Hey Basti, aufwachen! In zwei Stunden sollen wir bei Kapitän Sage sein.“, daraufhin öffnete Sebastian die Augen und schaute Ruby an, dann fragte er: „Was denn, ist es schon neun Uhr?“ – „Ja mein Süßer, na komm schon steh auf!“, antwortete Ruby. Sebastian wälzte sich aus dem Bett und tapste verschlafen hinter Ruby her bis in den Waschraum. Als sie unter der Dusche waren sagte Ruby: „Du bist ja noch halb im Tiefschlaf! Soll ich Dir beim Wachwerden helfen?“ – „Ja mach das, tu was Du kannst!“, erwiderte Sebastian noch immer etwas verschlafen. Daraufhin sagte Ruby: „Lisa, in drei Sekunden die Wassertemperatur um 20 Grad senken und diese Einstellung für zwei Sekunden beibehalten. Anschließend die Temperatur wieder um 20 Grad erhöhen!“ – „Bestätigt, die gewünschten Temperaturänderungen werden ausgeführt.“, antwortete Lisa. Anschließend umarmte Ruby Sebastian und sie warteten auf den bevorstehenden Kälteschock. Als die Temperatur des Wassers schließlich gesenkt wurde rief Sebastian: „Oh verdammt das macht echt wach!“, kurz darauf wurde die Wassertemperatur wieder auf den vorherigen Wert angehoben.

Nach ihrer morgendlichen Dusche und dem Anziehen fragte Ruby: „Bist Du aufgeregt wegen Deiner offiziellen Ernennung zum Kampfpiloten?“ – „Ja ein Wenig, schließlich ist es nicht irgend eine Auszeichnung, es ist ein Abschluß auf der G-Force-Academy.“, antwortete Sebastian. Ruby fragte: „Wollen wir erstmal frühstücken?“ – „Da sage ich nicht nein zu.“, antwortete Sebastian. Daraufhin ließ Ruby sie beide in die Sektion 2 teleportieren. Nachdem sie in Sektion 2 angekommen waren und einige Meter gegangen waren erreichten sie die Offiziersmesse. Die Messe war gut gefüllt doch einige Tische waren noch frei, Sebastian und Ruby setzten sich an einen der freien Tische und bestellten sich ihr Frühstück. Ruby hatte sich eine große Portion Müsli und einen Neurobooster bestellt, Sebastian wählte eine gesüßte Mehlcremesuppe und einen Feuertee.

Nachdem sie mit dem Frühstück fertig waren schaute Ruby auf ihr X-Pad und sagte: „Oh, schon kurz nach zehn! Stefanie müßte jetzt bei ihrem Auswertungsgespräch für die Aufnahmequalifikation sein. Wollen wir in der Haupthalle der Sektion 23 auf sie warten?“ – „Ja, laß uns auf Stefanie warten! Ich habe zwar keine Zweifel daß sie die Aufnahmequalifikation geschafft hat, aber ich will trotzdem ihr strahlendes Gesicht sehen nachdem sie erfahren hat daß sie für die Ausbildung an der G-Force-Academy qualifiziert ist.“, antwortete Sebastian. Daraufhin standen sie auf und verließen die Offiziersmesse, nachdem sie den Flur erreicht hatten ließ Ruby sie in die Haupthalle der Sektion 23 teleportieren. Nach ihrer Ankunft in Sektion 23 postierten sich Ruby und Sebastian so daß Stefanie auf ihrem Weg zu den Transportkabinen an ihnen vorbei kommen mußte. Während sie warteten sagte Sebastian: „Stefanies Orientierungswoche auf der Far Horizon ist ja nun um, sie wird sicher wieder zur Neptun- Hoststation zurückkehren. Aber wie, wird Ihr ehemaliger Ausbilder sie zurückfliegen oder gibt es einen Shutteldienst mit dem sie wieder zurückfliegt?“ – „Ja es gibt einen Shutteldienst, die G-Force-Academy verfügt über kleine Zubringerschiffe wie das mit dem ich Dich von der Erde abgeholt habe, dann gibt es für den Transfer von Passagieren noch die normalen Transitschiffe und es gibt auch größere Passagierschiffe welche Platz für bis zu 200 Passagiere bieten. Stefanie wird sicherlich mit einem dieser Schiffstypen zur Neptun- Hoststation zurück reisen.“, erklärte Ruby.

Nach einiger Zeit näherte sich Stefanie, als sie Ruby und Sebastian sah rief sie: „Hey Ihr Beiden, ich bin dabei wenn das neue Ausbildungsjahr losgeht!“, als Stefanie näher gekommen war nahm Ruby sie in den Arm und sagte: „Meine kleine Schwester hat es geschafft, ich bin ja so stolz auf Dich!“ – „Hey Stefanie, tolle Leistung!“, fügte Sebastian hinzu. Stefanie erwiderte: „Ich bin schon ganz aufgeregt, Anfang September beginnt meine Ausbildung zur Kampfpilotin. Was ist mit Sebastians Termin heute?“ – „Wir sollen um 11:00 im Besprechungsraum von Kapitän Sage sein.“, antwortete Ruby und schaute auf ihr X-Pad. Daraufhin sagte sie: „Oh, das ist ja schon in zehn Minuten! Gut daß ich Zugriff auf den Teleporter und die Expreßkabinen habe.“ – „Meldet Euch wenn Ihr damit durch seid, dann können wir noch was zusammen machen bevor Ihr zur Far Horizon zurückkehrt!“, erwiderte Stefanie. Daraufhin ließ Ruby sich und Sebastian in die Sektion 1 teleportieren. Nachdem sie in der Sektion 1 angekommen waren fragte Sebastian: „Was ist eigentlich noch in der Sektion 1 außer die Brücke?“ – „Die Astrometrie, Bereitschaftsräume sowie Räume für Konferenzen und Einsatzbesprechungen.“, antwortete Ruby während sie sich beide zum Lift begaben.

Schließlich erreichten sie die Brücke, Kapitän Sage war nicht anwesend. Vor den Konsolen der beiden Operationszentralen saßen zwei junge Fähnriche und auf dem Platz des ersten Offiziers saß ein Mann in mittlerem Alter, Sebastian schätzte den Mann etwa auf 35 bis 40 Jahre alt. Ruby sagte schließlich: „Commander Bergmann, ist Kapitän Sage zu sprechen?“ – „Ja Leutnant Ivanes, sie erwartet Sie bereits in ihrem Besprechungsraum.“, antwortete der Commander und wies mit der Hand in Richtung einer Tür an der Seite der Brücke. Ruby und Sebastian bedankten sich und gingen zur Tür des Besprechungsraums von Kapitän Sage. Nachdem Ruby ihr Kommunikationsarmband über den Sensor neben der Tür geführt hatte ertönte das Türsignal und wenig später öffnete sich die Tür.

Im Besprechungsraum des Kapitäns saßen an einem großen runden Tisch außer Kapitän Sage noch Admiral Günter, Commander Satorius und Commander Winkelmann. Sebastian und Ruby setzten sich nach der Begrüßung durch Kapitän Sage ebenfalls an den Tisch. Admiral Günter sagte daraufhin: „Sie haben uns ganz schön überrascht Leutnant Neuhof, niemand von uns hat auch nur im Traum daran gedacht daß Sie ein solches Ergebnis beim Test ihrer Vorbildung erzielen würden. Jetzt kann ich die Bewunderung verstehen die Admiral Kowalski und Kapitän Tönnigs für Sie empfinden, Ihre Lösungen bei einigen Aufgaben des theoretischen und praktischen Teils Ihres Vorbildungstests waren äußerst unkonventionell aber dennoch vom Ergebnis her richtig. Ihr Stil mit dem Sie die theoretischen und praktischen Aufgaben gelöst haben läßt eindeutig die Handschrift von Ihrer Ausbilderin Leutnant Ruby Ivanes erkennen. Oder ist jemand in dieser Runde anderer Meinung?“ – „Ich stimme Ihnen zu Admiral Günter, es ist eindeutig zu erkennen wer Leutnant Neuhof ausgebildet hat. Die Lösungsansätze von Leutnant Ivanes bei ihren Prüfungen während der Kampfpilotenausbildung waren damals ähnlich unkonventionell.“, antwortete Commander Satorius. Kapitän Sage fügte hinzu: „Und der Flugstil von Leutnant Neuhof weist eine erstaunliche Ähnlichkeit zu dem von Leutnant Ivanes auf, während des Tests für das fliegerische Talent habe ich mich selbst davon überzeugen können.“ – „Nach der Auswertung der Aufzeichnungen des praktischen Vorbildungstests komme ich zu dem selben Schluß, es besteht eine unglaubliche Ähnlichkeit zwischen dem Flugstil von Leutnant Ivanes und dem von Leutnant Neuhof.“, erwiderte Commander Satorius. Dann folgten einige Analysen von Sebastians Vorbildungstest. Schließlich folgte der offizielle Teil, Sebastians Ernennung zum vollwertigen Kampfpiloten. Dafür machte Admiral Günter einen entsprechenden Vermerk in Sebastians Dienstakte und Kapitän Sage überreichte ihm schließlich ein Abzeichen welches Sebastian als Kampfpiloten mit Abschluß an der G-Force-Academy auswies.

Im Anschluß an die Verleihung des Kampfpilotenabzeichens folgte noch die Planung der Details von Sebastians Schiff welches er als Absolvent der G-Force-Academy erhalten sollte. Bei der Ausstattung und Konfiguration ließ sich Sebastian von Ruby beraten, sie wußte wie ein gutes Schiff der Swordklasse ausgestattet sein mußte. Für die Bewaffnung entschied sich Sebastian auf Rubys Rat hin für zwei Mikrowellengeschütze, zwei Gammastrahlenemitter und zwei leichte gammastrahlengepulste Plasmageschütze. Auch die doppelte Auslegung von Flugkontrollen und Waffensystemoffizierskonsole war ein Rat von Ruby den Sebastian nur allzu gerne annahm. Als es an die Ausstattung des Schiffes mit einer künstlichen Intelligenz ging entschied sich Sebastian ohne lange zu überlegen für eine künstliche Intelligenz vom Typ Alice. Nachdem Sebastian seine Motive für diese Wahl detailliert erklärt hatte zerstreute sich die allgemeine Verwunderung darüber. Auf Sebastians Frage ob es die Swordklasse auch mit doppeltem Schildfeld und einem Tarnsystem ähnlich dem der Ghostbirdklasse gab studierte Kapitän Sage erst einmal die Datenbanken und bestätigte dann daß diese Ausstattung möglich war. Nachdem alle Ausrüstungs- und Konfigurationsmerkmale festgelegt waren brauchte Sebastians zukünftiges Schiff noch einen Namen. Sebastian entschied sich für den Namen Skyblade, was soviel wie Himmelsklinge bedeutete.

Als Sebastian und Ruby den Besprechungsraum des Kapitäns wieder verlassen hatten und mit dem Lift wieder in Richtung der Hauptebene unterwegs waren sagte Ruby: „So, nun bist Du offiziell ein Kampfpilot und ein Absolvent der G-Force-Academy. Jetzt könntest Du rein theoretisch auch Geschwaderführer auf der Far Horizon werden.“ – „Ja, aber warum sollte ich? Die Far Horizon hat doch bereits eine Geschwaderführerin, ich bin nicht so scharf auf diesen Job. Yvette soll diese Position ruhig behalten, auf diese Weise ist sie immer gut beschäftigt und kommt nicht auf noch mehr dumme Gedanken.“, antwortete Sebastian lachend. Als sie die Hauptebene der Sektion 1 erreicht hatten kontaktierte Ruby ihre Schwester um ihr zu erzählen daß Sebastian und Sie jetzt alle Termine erledigt und somit Zeit hätten. Stefanie schlug vor sich in der Haupthalle der Sektion mit den Gästequartieren zu treffen, nachdem Sebastian und Ruby zugestimmt und sich mit Stefanie verabredet hatten trennte Stefanie die Sprechverbindung und Ruby ließ sich und Sebastian in die Sektion 16 teleportieren.

Während sie auf Stefanie warteten diskutierten Ruby und Sebastian darüber wie sie ihren restlichen Landurlaub verbringen sollten. Sebastian sagte: „Jetzt wo die Far Horizon im Dock liegt und Stefanies Orientierungswoche an Bord vorbei ist können wir drei doch den Rest der Woche auf der Hoststation verbringen.“ – „Ja das würde ihr bestimmt gefallen, wir können ja auch zusammen ein paar Ausflüge machen. Vergiß aber nicht daß Du nach Deiner Rückkehr noch einen Termin mit Fähnrich Sommer hast!“, antwortete Ruby. Sebastian erwiderte: „Ja ich weis, ich bin schon verdammt neugierig ob ich mit meiner Theorie richtig liege. Das wäre schon unglaublich wenn durch die neurale Verbindung neben den gesamten Erinnerungen auch die Erfahrung und das Wissen des Verbindungspartners übertragen werden!“ – „Ja dann wärst Du auch noch ein ausgebildeter Ingenieur, nachdem Deine Theorie bestätigt ist kann sich Fähnrich Sommer ja auch den Prüfungen zur Kampfpilotin unterziehen.“, sagte Ruby. Schließlich kam Stefanie aus dem Zugangsbereich für die Transportkabinen und gesellte sich zu Sebastian und Ruby. Nachdem Stefanie nochmals ihre Begeisterung über ihre Aufnahme auf der G-Force-Academy ausgiebig bekundet hatte und sie auf dem Weg in eine der Lounges waren sagte sie: „Mein Flug zur Neptun- Hoststation geht erst in zwei Stunden also laßt uns Feiern!“ – „Mit was für einem Schiff fliegst Du?“, fragte Sebastian. Stefanie antwortete: „Keine Ahnung, ich soll mich nur bereithalten für meinen Transfer.“ – „Da wir uns in den letzten Tagen des Ausbildungsjahres befinden könnte es sein daß wir mit dem gesamten Schiff in den Neptunorbit springen. In diesem Abschnitt des Ausbildungsjahres findet ein reger Austausch zwischen den Ausbildern der G-Force-Academy, den Ausbildern auf der Hoststation und dem Flottenmanagement statt.“, erwiderte Ruby. Sebastian rief: „Verschärft, wir springen mit dem ganzen Pott in den Neptunorbit!“ – „Das würde ja bedeuten daß ich einfach nur zur Neptun- Hoststation rüber teleportiert werde.“, sagte Stefanie. Sebastian erwiderte: „Es sieht ganz so aus.“, dabei hatte er ein schelmisches Grinsen aufgesetzt.

Als sie eine der kleinen Lounges in Sektion 16 erreicht hatten setzten sie sich an einen der Tische und bestellten drei große Trinkkrüge blauen Honigwein. Stefanie fragte: „Und Basti, hast Du schon irgendwelche Pläne für die Zeit während die Far Horizon im Dock liegt?“ – „Zuerst habe ich noch was auf dem Schiff zu erledigen, dann können wir den Rest der Woche auf der Neptun- Hoststation verbringen und vielleicht ab und zu ein paar Ausflüge machen.“, antwortete Sebastian. Stefanie erwiderte: „Das wird sicher toll. Hättest Du was dagegen wenn ich mich Euch anschließe?“ – „Natürlich nicht, Du bist schließlich Rubys Schwester!“, antwortete Sebastian. Stefanie sagte: „Das freut mich, wir werden sicher jede Menge Spaß haben! Vielleicht machen wir sogar die eine oder andere Entdeckung.“ – „Wir könnten uns ja vielleicht ein Transitschiff mieten oder leihen. Vielleicht schließt sich Nicole uns sogar an, sie hat ja ein eigenes Forschungs- und Transitschiff.“, sagte Ruby. Sebastian fügte hinzu: „Aber diesmal bitte ohne ein havariertes Erdraumflottenschiff, das Abenteuer auf der E.S.F.S. TRINAGLE hat mir gereicht!“ – „Mach Dir um solche Dinge keine Sorgen, die Wahrscheinlichkeit dafür daß sich ein solcher Zwischenfall wiederholt ist extrem gering!“, beruhigte ihn Ruby. Anschließend stießen sie mit ihren Trinkkrügen an und erzählten von ihren bereits erlebten Abenteuern.

Als Ruby schließlich von ihren Erlebnissen als Auszubildende und später als Ausbilderin auf der G-Force-Academy erzählte da erwähnte sie auch die praktischen Prüfungen auf dem Brückensimulator. Dabei berichtete sie von den verschiedenen Szenarien welche für die praktische Prüfung im Ausbildungsbereich Schiffsführung entwickelt wurden. Sebastian fragte plötzlich: „Werden die Aktionen der gegnerischen Schiffe in den Szenarien immer von der künstlichen Intelligenz gesteuert?“ – „Selbstverständlich, die künstliche Intelligenz ist für diese Aufgabe ideal. Sie kann gleichzeitig die Mannschaften mehrerer Schiffe simulieren. Wieso fragst Du?“, erwiderte Ruby. Sebastian sagte: „Schon möglich daß die K.I. mehrere Mannschaften simulieren kann aber kann sie auch den menschlichen Faktor simulieren? Wenn man mehrere Brückensimulatoren koppeln würde dann könnten die Ausbilder selbst die Mannschaft eines gegnerischen Schiffes bilden.“ – „Interessant, diese Idee könnte etwas Flexibilität in die praktische Prüfung bringen. Dann wäre der Ablauf der Prüfung nicht so leicht vorhersehbar.“, antwortete Ruby. Stefanie fügte hinzu: „Nicht nur daß die Prüfungen flexibler werden, sie werden auch viel spannender! Auf diese Weise können die Ausbilder und Prüfer den Prüfungsteilnehmern nach allen Regeln der Kunst alles abverlangen. Hey Ruby, laß uns diesen Vorschlag jemandem von der G-Force-Academy unterbreiten!“ – „Na gut, ich könnte Commander Groop mal fragen wie sie zu dieser Idee steht.“, antwortete Ruby. Anschließend stellte sie eine Sprechverbindung zu Commander Groop her und als Commander Groop sich meldete sagte Ruby: „Haben Sie etwas Zeit Commander? Mir ist da eine Idee zu Ohren gekommen welche die praktischen Prüfungen im Bereich Schiffsführung etwas anspruchsvoller gestalten könnte.“ – „Ich bin gerade auf dem Weg zu Commander Staudinger, er nimmt in Kürze die praktische Prüfung des dritten Ausbildungsjahres im Bereich Schiffsführung ab. Ich soll der praktischen Prüfung als Beobachter beiwohnen. Treffen Sie mich doch in etwa 10 Minuten in der Haupthalle der Sektion 34!“, antwortete Commander Groop. Ruby erwiderte: „Verstanden Commander, in 10 Minuten in der Haupthalle der Sektion 34!“ – „In Ordnung ich erwarte Sie dort. Groop Ende!“, sagte Commander Groop und trennte die Verbindung. Daraufhin leerten sie ihre Trinkkrüge, erhoben sich von ihren Sitzplätzen und Ruby ließ sie in die Sektion 34 teleportieren.

Sie erreichten die Haupthalle der Sektion 34 noch vor Commander Groop, während sie warteten sagte Ruby: „So Stefanie, jetzt bekommst Du einen kleinen Vorgeschmack auf die Prüfungen an Bord der G-Force-Academy. Die Schiffsführung wird zwar nicht Dein Hauptfach sein aber die Prüfungen hier sind im Vergleich zur normalen Ausbildung doch etwas anspruchsvoller.“ – „Ja das habe ich schon bei den Tauglichkeitstests im Rahmen der Aufnahmequalifikation gemerkt. Gegen die Tests hier waren die Tests für die Sportpilotenlaufbahn ein Witz“, antwortete Stefanie.

Schließlich näherte sich Commander Groop aus der Richtung des Zugangs zu den Transportkabinen. Nachdem sie Ruby, Stefanie und Sebastian begrüßt hatte fragte Commander Groop: „So Ruby, was ist denn das für eine Idee von der Sie gehört haben?“ – „Mein Auszubildender Leutnant Sebastian Neuhof hatte die Idee bei den Praktischen Prüfungsszenarien die gegnerischen Schiffe von den Ausbildern der zu prüfenden Auszubildenden steuern zu lassen.“, antwortete Ruby. Während sie sich zum Brückensimulator begaben sagte Commander Groop: „Diese Idee ist reizvoll, auf diese Weise können wir speziell auf die Stärken und Schwächen der Auszubildenden eingehen. Wir dürfen dabei die Auszubildenden jedoch nicht überfordern.“ – „Ja Commander, außerdem macht diese Idee die Prüfungsszenarien weniger vorhersehbar. Auch wenn das Ganze eher den Charakter eines Duells hat.“, antwortete Ruby. Commander Groop erwiderte: „Seit dem Ihr Auszubildender, versehentlich, die praktische Prüfung im Bereich Schiffsführung bestanden hat ist das Thema der Flexibilität der Prüfungsszenarien ein großes Thema. Ihr Auszubildender hat jedoch bewiesen daß er die zurückliegenden Prüfungen nicht durch die Vorhersehbarkeit der Prüfungsszenarien bestanden hat sondern durch seinen Einfallsreichtum und eine gehörige Portion Talent. Commander Staudinger ist immer offen für neue Wege in der Optimierung der Ausbildung, vielleicht können wir die kommenden Prüfungen etwas anspruchsvoller gestalten. Ihr taktischer Einfallsreichtum hat Commander Staudinger übrigens sehr beeindruckt Leutnant Neuhof.“ – „Ich habe nur versucht zu erklären was ich bei der Brückensimulation anders gemacht hätte.“, antwortete Sebastian.

Schließlich erreichten sie den Zuschauerraum des Brückensimulators, Commander Staudinger und Kapitän Sage saßen im oberen Rang des Zuschauerraums. Nach der Begrüßung sagte Commander Staudinger: „Ah Leutnant Neuhof! Commander Groop hat mir von einer interessanten Idee erzählt. Haben Sie etwas mit der Idee zutun?“ – „Ja Commander, diese Idee stammt von mir.“, antwortete Sebastian. Commander Staudinger erwiderte: „Ich bin neugierig. Was ist das für eine Idee?“ – „Ich habe mich eigentlich nur gefragt ob man bei der praktischen Prüfung nicht die simulierten Gegnerischen Schiffe von realen Mannschaften steuern lassen könnte. Auf diese Weise könnte man das Verhalten der Gegnerischen Mannschaften etwas unvorhersehbarer machen.“, antwortete Sebastian. Kapitän Sage erwiderte: „Interessanter Ansatz Leutnant Neuhof! Beziehen Sie Sich darauf daß es die zukünftigen Führungsoffiziere in eventuellen Gefechtssituationen auch mit menschlichen Gegnern zutun bekommen?“ – „Ehrlich gesagt war ich noch nicht soweit mit meinen Gedanken, es beschäftigte mich nur daß man mit viel Aufwand ein Prüfungsszenario programmiert welches nur eine begrenzte Anzahl von Lösungsmöglichkeiten bietet. Dann kommt dieses Szenario eine gewisse Zeit lang zur Anwendung bis es gewissermaßen verbraucht ist, das heißt daß sich die Lösungsansätze eventuell herumgesprochen haben oder zu offensichtlich aus der Handlung abzuleiten sind.“, antwortete Sebastian. Commander Staudinger sagte: „Wir sollten die hier geäußerten Standpunkte zumindest bei der Optimierung des Prüfungsablaufes berücksichtigen. Der Sinn Ihrer Idee ist für mich jedenfalls logisch nachvollziehbar Leutnant Neuhof.“ – „Vielleicht hast Du ja in Zukunft doch einen gewissen Einfluß auf die Ausbildung hier auf der G-Force-Academy, Du mußt ja nicht gleich Ausbilder werden.“, sagte Ruby zu Sebastian.

Schließlich sagte Commander Staudinger: „Es wird Zeit mit der praktischen Prüfung des dritten Ausbildungsjahres im Ausbildungsbereich Schiffsführung anzufangen. Wollen Sie sich zu uns gesellen und den Ablauf der Prüfung mit verfolgen?“ – „Ja Commander das würde mich interessieren.“, antwortete Sebastian und auch Stefanie und Ruby waren interessiert. Sebastian, Stefanie und Ruby setzten sich zusammen mit Commander Groop zu Commander Staudinger und Kapitän Sage und schauten auf die Beobachtungsdisplays des Brückensimulators, wenig später begann die Praktische Prüfung.

Die simulierte Situation stellte einen Konflikt zwischen der freien russischen Raumflotte und der Erdraumflotte dar, ein Schiff der abtrünnigen Russen war kurz davor eine planetare Kolonie der Erdraumflotte anzugreifen. In dieser Situation erreichte das Schiff der Erdraumflotte das Gebiet, der auszubildende in der Position des Kapitäns ließ eine Sprechverbindung zum Schiff der freien russischen Raumflotte herstellen und fragte den Kommandanten nach dem Grund der Drohgebärden gegen die Kolonie der Erdraumflotte. Der Russische Kommandant erklärte daß er und seine Mannschaft die Absicht hatten den Planeten zu untersuchen um die Möglichkeit zu bewerten auf der Oberfläche eine eigene Kolonie zu errichten. Gleichzeitig verwies er auf die Bestimmungen der Erdraumflotte welche allen Menschen unabhängig von ihrer Nationalität das gleiche Recht auf die Kolonisierung fremder Planeten zugestand. Der Auszubildende in der Position des Kapitäns stimmte dem russischen Kommandanten in der Frage des Anrechts auf die Kolonisierung unabhängig von der Nationalität zu. Anschließend fragte er den russischen Kommandanten nach dem Grund für die Drohgebärden gegen die Kolonie der Erdraumflotte, dieser Frage fügte er den Hinweis hinzu daß die Planetenoberfläche doch groß genug für mehrere Kolonien sei. Der russische Kommandant erklärte die Aktionen seines Schiffes damit daß die Kolonie der Erdraumflotte unmittelbar nach der Ankunft des russischen Schiffes die Schildfelder aktiviert hatte. Der Auszubildende in der Rolle des Kapitäns erklärte das Verhalten der Kolonie damit daß zwischen der Erdraumflotte und der freien russischen Raumflotte nicht gerade das beste Verhältnis herrschte, anschließend wies er seinen Offizier an der Operationszentrale an die Schildfelder zu aktivieren und das Schiff zwischen den Planeten und das russische Schiff zu manövrieren. Dem russischen Kommandanten erklärte er daß dieses Manöver dazu dienen sollte eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen der Kolonie und dem russischen Schiff zu vermeiden. Dann bat er den russischen Kommandanten einen Moment zu warten damit er der Kolonieverwaltung die Situation erklären konnte. Der russische Kommandant stimmte zu und trennte die Kommunikationsverbindung.

Anschließend ließ der Auszubildende in der Rolle des Kapitäns eine Verbindung zu der Kolonie auf dem Planeten aufbauen, als der Verwalter der Kolonie sich meldete erklärte der Auszubildende in der Rolle des Kapitäns ihm die Situation und in aller Deutlichkeit auch die aktuelle Rechtslage. Der Verwalter der Kolonie stimmte zerknirscht zu, dann ließ er die Schildfelder deaktivieren und trennte die Verbindung. Anschließend ließ der Auszubildende in der Rolle des Kapitäns erneut eine Verbindung zum Schiff der freien russischen Raumflotte herstellen, dann sagte er dem russischen Kapitän daß er dem Verwalter der Kolonie die Situation erklärt hatte und dieser sich bereit erklärt hatte auf weitere Feindseligkeiten zu verzichten. Anschließend bot er dem russischen Kapitän an daß ein Team seines Schiffes das Erkundungsteam der freien russischen Raumflotte begleiten könnte um eventuellen Feindseligkeiten von Seiten der Kolonie vorzubeugen. Der russische Kapitän nahm das Angebot an und sie sprachen das gemeinsame Vorgehen bei der Erkundung ab. Mit der Trennung der Kommunikationsverbindung zum Schiff der freien russischen Raumflotte endete die Simulation.

Commander Staudinger stellte eine Sprechverbindung zum Brückensimulator her und sagte den Auszubildenden daß die Prüfung beendet sei. Als die Verbindung wieder getrennt war sagte Sebastian: „Das war sehr beeindruckend, die Situation wurde ohne jegliche Kampfhandlungen geklärt. Ich bin begeistert, Captain Picard hätte die Situation nicht besser bewältigen können.“ – „Ah ja, daher haben Sie also Ihre Inspirationen! Das ist wirklich beeindruckend wie sie sich der Ideen aus Startrek angenommen haben.“, antwortete Commander Staudinger. Ruby fügte hinzu: „Ja, Leutnant Neuhof hat uns auf der Far Horizon auch sehr überrascht. Da lassen wir nun einige Fragmente unseres Alltags in verschiedene Science-Fiction-Geschichten einfließen und diese mit einigen Fakten aus der Physik ausschmücken und dann kommt jemand und stellt anhand seines Wissens aus diesen Science-Fiction-Geschichten unseren Alltag auf den Kopf. Es ist fast als ob wir ein Lehrbuch für jemanden geschrieben hätten der unsere Protokolle optimieren sollte.“ – „Diese Analogie ist absolut zutreffend! Wir haben einige Schlüsselinformationen in verschiedene Science-Fiction-Geschichten eingefügt um einerseits ein glaubwürdiges Dementi für den Fall haben daß etwas an die Öffentlichkeit gerät. Andererseits diente diese Strategie dazu anderen unbeteiligten Menschen die Gelegenheit zu geben unsere Technologie und Gesellschaft aus einer anderen Perspektive zu betrachten um so Lösungen zu entwickeln auf die unsere Experten nicht gekommen wären.“, antwortete Kapitän Sage. Sebastian erwiderte: „Ich habe den Verdacht daß ich ein solcher unbeteiligter Mensch bin, schließlich habe ich die Inspiration für die meisten meiner Ideen aus Startrek und anderen Science-Fiction-Serien. Ist dieser Verdacht berechtigt?“ – „Sie kennen die Antwort bereits, Sie haben diese ja bereits indirekt ausgesprochen. Ja Sie sind das Musterbeispiel für den Erfolg dieser Strategie, dies ist keinesfalls abwertend gemeint sondern es beschreibt viel eher Ihren Einfallsreichtum.“, antwortete Kapitän Sage. Sebastian lehnte sich in die Rückenlehne seines Sitzplatzes zurück und legte die Hände in den Nacken, nach einigen Sekunden der Besinnung sagte er schließlich: „Jetzt verstehe ich langsam, das sogenannte Preisausschreiben dem ich meine Karriere bei der Erdraumflotte zu verdanken habe war der Eignungstest, man suchte bei der Erdraumflotte jemanden der die Hinweise richtig interpretieren konnte welche in den Science-Fiction-Geschichten versteckt waren.“ – „Ja so könnte man es ausdrücken.“, antwortete Commander Groop und lächelte dabei weise.

Plötzlich sagte Kapitän Sage: „So es wird zeit auf die Brücke zu gehen, wir sollen laut Zeitplan um 14:00 bei der Neptun- Hoststation sein. Der Sprung wird zwar nur etwa 16 Minuten dauern aber es gibt noch einiges vorher zutun. Commander Groop, Commander Staudinger, Leutnant Ivanes, Leutnant Neuhof und Frau Ivanes es war eine sehr interessante Zeit.“, dann erhob sie sich von ihrem Sitzplatz und verließ den Zuschauerbereich des Brückensimulators. Nachdem Kapitän Sage gegangen war sagte Ruby zu Sebastian: „Wir müssen uns auch noch umziehen, sobald wir im Neptunorbit sind fliegen wir zur Far Horizon im Uranusorbit. Ich wette daß Du ganz wild darauf bist den Anderen von Deiner Zeit hier an Bord zu erzählen.“ – „Ja das kann man wohl sagen, die letzten Tage waren echt aufregend. Ich hoffe daß ich noch einmal die Gelegenheit bekommen werde hierher zu kommen.“, antwortete Sebastian. Ruby erwiderte: „Aber natürlich, als Absolvent der G-Force-Academy hast Du jederzeit ein Besuchsrecht. Außerdem müssen wir doch Stefanie ab und zu besuchen um zu sehen wie gut sie mit der Ausbildung voran kommt. Und vergiß nicht den Vortrag über den Flottenalltag vor den Auszubildenden den Du eventuell nicht nur auf der Neptun- Hoststation halten sollst!“ – „So ist es, Sie müssen uns unbedingt noch einmal besuchen.“, fügte Commander Staudinger hinzu. Anschließend standen Ruby, Stefanie und Sebastian auf und verabschiedeten sich von Commander Staudinger und Commander Groop, dann verließen sie den Zuschauerbereich des Brückensimulators.

Als sie die Haupthalle der Sektion 34 erreicht hatten sagte Ruby: „Dann wollen wir uns mal zum Hangar begeben. Willst Du uns noch begleiten Schwesterlein?“ – „Ja klar, bis zum nächsten Teleporterraum ist es vom Hangar aus nicht weit!“, antwortete Stefanie. Daraufhin wollte Ruby sie alle drei gerade in die Sektion 18 teleportieren lassen als plötzlich Commander Groop in die Haupthalle der Sektion gelaufen kam. Sie sagte: „Gut daß Sie noch hier sind Frau Ivanes!“ – „Ja was gibt es denn?“, fragte Stefanie. Commander Groop antwortete: „Ich wollte Sie fragen ob Sie vielleicht Interesse hätten mit mir zur Neptun- Hoststation zu fliegen, ich muß etwas früher dort sein. Da Ihre Schwester mir erzählt hatte daß Sie noch nicht viele interstellare Reisen unternommen haben dachte ich Sie wären vielleicht interessiert.“ – „Wirklich? Das ist ja irre! Ja ich bin interessiert.“, erwiderte Stefanie. Commander Groop antwortete: „Dann lassen Sie uns gleich zum Hangar aufbrechen, ziehen Sie Ihre Fliegermontur an und warten Sie vor Hangarbucht 27 auf mich!“ – „Verstanden Commander!“, sagte Stefanie. Daraufhin begab sich Commander Groop zum Zugangsbereich der Transportkabinen und Ruby ließ sich mit Sebastian und Stefanie in die Sektion 18 teleportieren.

Nachdem sie die Haupthalle der Sektion 18 erreicht hatten gingen sie zu den Umkleidekabinen. Stefanie stellte fest daß sie ihre Fliegermontur in einem Schrank der selben Umkleidekabine verstaut hatte in der auch Sebastian und Ruby ihre Fliegermonturen deponiert hatten. Sie legten die Fliegermonturen an und setzten die Helme auf. Bevor Sebastian seinen Helm aufsetzte sagte Ruby: „Warte mal! Wo ist denn Dein Abzeichen?“ – „Hier in der Brusttasche meines Hemds.“, sagte Sebastian und griff durch den Kragen des Oberteils seiner Fliegermontur in seine Hemdtasche, nachdem er das Abzeichen herausgeholt hatte gab er es Ruby. Sie heftete es Sebastian an die Brust und sagte: „So damit ist es offiziell daß Du ein Absolvent der G-Force-Academy bist.“ – „Danke, hoffentlich fallen Yvette bei unserer Ankunft nicht vor Schreck die Augen aus dem Schädel!“, antwortete Sebastian lachend und setzte seinen Helm auf. Nachdem sie die Umkleidekabine verlassen hatten begaben sie sich zur Hangarbucht 27 wo Ruby auf der Konsole des Hangar- Managementsystems die Bereitstellung der Excalibur zeitgleich mit dem Schiff von Commander Groop in Auftrag gab. Sebastian fragte: „Keine manuelle Hangarverwaltung?“ – „Aber nein! Weist Du wieviele Hangarbuchten es hier an Bord gibt? Dreißig Stück wenn man die Andockstellen für Transitschiffe nicht mitzählt, wenn man die alle manuell verwalten wollte könnte es zu einem ziemlichen Durcheinander führen. Auf eine manuelle Hangarverwaltung wird daher nur bei einem Systemausfall zurückgegriffen.“, antwortete Ruby. Stefanie fragte: „Fliegt Ihr von hier aus gleich zur Far Horizon oder kommt Ihr noch mit bis zum Neptunorbit?“ – „Wir können ja noch auf einen Sprung zum Neptun mitkommen.“, antwortete Ruby.

Schließlich gesellte sich Commander Groop zu ihnen, sie schaute auf das Informationsdisplay der Hangarbucht und sagte: „Wie ich sehe starten wir gemeinsam Ruby. Haben wir auch das gleiche Flugziel?“ – „Ja wir springen erst einmal zur Neptun- Hoststation dort entscheiden wir ob wir direkt weiter zur Far Horizon im Uranus- Flottendock weiter springen oder ob wir einen Zwischenstop auf der Neptun- Hoststation einlegen.“, antwortete Ruby. Commander Groop schaute Sebastian an und sagte: „Ah Sie tragen ja bereits Ihr Kampfpiloten- Abzeichen, seien Sie ruhig stolz auf das was Sie erreicht haben! Nicht viele haben die Chance auf eine Ausbildung hier an Bord und einige bestehen die Prüfungen nicht gleich auf Anhieb aber Sie haben sämtliche Prüfungsfragen und Aufgaben bestanden und gelöst.“ – „Ja ich bin stolz darauf und die Zeit hier war unvergeßlich.“, antwortete Sebastian. Nach einem weiteren prüfenden Blick auf das Informationsdisplay von Hangarbucht 27 begaben sie sich zu ihren Schiffen.

Als Sebastian und Ruby vor der Excalibur standen sagte Ruby: „Na los, ab mit Dir nach vorne! Du bist jetzt ein Absolvent der G-Force-Academy und gehörst somit zum Kreis der besten Piloten. Da solltest Du nicht als Passagier oder Waffensystemoffizier auf dem Rücksitz nachhause fliegen.“ – „Ich habe zwar nichts gegen die Rolle eines Passagiers oder Waffensystemoffiziers aber ich übernehme auch gerne mal selbst die Flugkontrollen.“, antwortete Sebastian und kletterte über die bereitgestellte Gangway in die Excalibur. Nachdem er auf dem vorderen Sitz Platz genommen hatte verband Sebastian seinen Helm mit der Konsole vor ihm und prüfte die Systeme. Schließlich meldete sich Commander Groop und sagte: „Excalibur, die Starterlaubnis wurde erteilt. Fliegen Sie voraus und bereiten Sie einen Formationssprung in den Neptunorbit vor!“ – „Verstanden Commander!“, antwortete Sebastian und beschleunigte. Nachdem er den Bereich der Hangarbucht verlassen und den Startkanal erreicht hatte zog Sebastian den Schub weit auf und flog den Startkanal hindurch bis in den freien Raum außerhalb der G-Force-Academy. Nachdem sie eine gewisse Distanz zur G-Force-Academy erreicht hatten fragte Ruby: „Soll ich den Sprung berechnen?“ – „Ja, bitte berechne die Sprungparameter und übermittle sie an Commander Groops Schiff!“, antwortete Sebastian. Ruby bereitete daraufhin den Sprung in den Neptunorbit vor und übermittelte die Sprungparameter an Commander Groop. Nach Erhalt der Sprungparameter zählte Commander Groop den Countdown zum gemeinsamen Sprung und als sie bei null angelangt war aktivierte Sebastian den Sprungantrieb, zeitgleich mit der Excalibur erreichte auch die BLADE OF GLORY die Passage. Commander Groop sagte: „Sie fliegen sehr routiniert Leutnant Neuhof.“ – „Danke Commander, ich hatte eine gute Ausbilderin!“, antwortete Sebastian. Commander Groop erwiderte: „Ihr Flugstil hat mit dem Ihrer Ausbilderin eine verblüffende Ähnlichkeit, sogar die kurze Verzögerung zwischen dem Erreichen des Startkanals und der Beschleunigung in der finalen Startphase ist bei Ihnen etwa genauso lang wie bei Ihrer Ausbilderin.“ – „Ich hoffe das ist kein Problem, schließlich habe ich alles von Ruby gelernt.“, antwortete Sebastian. Commander Groop sagte: „Nein das ist kein Problem, es ist mir nur aufgefallen.“ – „Da bin ich ja beruhigt.“, antwortete Sebastian. Den Rest des Sprungverlaufs erzählte Sebastian von seinen Eindrücken die er auf der G-Force-Academy und auf der Far Horizon gesammelt hatte.

Als die beiden Schiffe in der Nähe des Neptun den normalen Raum erreichten verabschiedeten sich Commander Groop und Stefanie, dann wurde die Sprechverbindung getrennt und das Schiff von Commander Groop flog auf die Hoststation zu. Ruby fragte: „Na wo soll es denn jetzt hin gehen?“ – „Weiter in den Uranusorbit. Bereite mal bitte den Sprung vor!“, antwortete Sebastian. Ruby erwiderte: „Ist längst passiert, der Sprung ist vorbereitet und ich bin bereit wenn Du es bist.“ – „Also gut, Sprungantrieb ein!“, sagte Sebastian und aktivierte den Sprungantrieb. Kurz darauf erreichte die Excalibur den Orbit des Uranus, das Flottendock lag direkt voraus und die Far Horizon befand sich in der Mitte des Docks. Ruby öffnete einen Kanal zur Far Horizon und bat um die Landeerlaubnis, als diese Erteilt wurde sagte Ruby zu Sebastian: „Na dann bringe uns mal nachhause!“ – „Okay ich beginne mit dem Landeanflug.“, antwortete Sebastian und steuerte auf die Far Horizon zu. Schließlich erreichten sie den Start- und Landekanal und kurz darauf die Kampffliegerrampe. Sebastian setzte die Excalibur sanft auf dem Boden auf und fuhr anschließend die Systeme herunter. Ruby sagte mit einer gewissen Begeisterung in ihrer Stimme: „Also Deine Landungen sind wirklich perfekt!“ – „Danke, ich versuche immer möglichst präzise zu landen. Wenn man aus dem großen leeren Weltraum in die enge Kampffliegerrampe kommt ist dies doch eine gewisse Umstellung, da sollte man keine unbedachten Manöver machen.“, antwortete Sebastian und Ruby lachte. Schließlich wurde die Gangway herangeschoben und Ruby öffnete die Kanzel des Schiffes. Nachdem sie aus dem Schiff geklettert waren gab Ruby den Befehl an Alice die Systeme der Excalibur zu sichern und anschließend verstaute die Wartungsmannschaft die Excalibur im Hangar.

Schließlich gab Ruby den Befehl sie und Sebastian in ihr Quartier zu teleportieren doch Alice antwortete: „Ich kann diesen Befehl nicht ausführen, aufgrund von Wartungsarbeiten ist der Teleporter außer Funktion.“ – „Also gut, dann eben auf die altmodische Art. Komm mit Basti, wir nehmen den Lift falls der nicht auch außer Funktion ist!“, sagte Ruby und daraufhin gingen sie beide zum Liftzugang. Auf dem Weg dorthin trafen sie auf Yvette, als sie sich näherte fragte sie: „Hey Ihr zwei! Wie ist es gelaufen?“ – „Ich bin zufrieden.“, antwortete Sebastian. Yvette erwiderte: „Du hast also die Aufnahmequalifikation geschafft?“ – „Ja mein Ergebnis war gut genug.“, antwortete Sebastian. Ruby seufzte und sagte: „Oh Mann was für eine Untertreibung!“ – „Dann wirst Du uns ja bald verlassen oder machst Du eine Fernausbildung?“, fragte Yvette. Sebastian deutete auf das neue Abzeichen auf seiner Fliegermontur und antwortete: „Nein ich denke ich bleibe hier an Bord und widme mich weiterhin meinen Aufgaben als Mitglied dieser Mannschaft.“ – „Wie jetzt, beginnt Deine Ausbildung erst im nächsten Lehrjahr?“, fragte Yvette und betrachtete Sebastians Abzeichen. Als sie realisiert hatte wofür Sebastians neues Abzeichen stand sagte sie: „Das glaube ich jetzt nicht. Du hast in knapp drei Tagen die komplette Ausbildung absolviert?“ – „Eigentlich war es nur der Vorbildungstest aber das Ergebnis dieses Tests zeigte daß ich bereits über das nötige Wissen verfüge und daß ich keine weitere Ausbildung benötige.“, antwortete Sebastian. Yvette fragte: „Aber wie?“ – „Ich kann es selbst noch nicht ganz fassen aber mit Sicherheit hatte Ruby einen erheblichen Anteil an meinem Erfolg. Ach ja bevor Du fragst, ich habe nicht vor in naher Zukunft Geschwaderführer auf der Far Horizon zu werden. Du brauchst also keine Angst um Deinen Rang in der Befehlshierarchie zu haben.“, antwortete Sebastian.

Schließlich erreichten sie den Liftzugang, Yvette wählte die Mannschaftsmesse als Fahrziel und Ruby das Deck mit den Mannschaftsquartieren. Als sie den Lift betreten hatten und die Fahrt begann sagte Yvette: „Hier an Bord hat sich auch eine Menge verändert, nicht nur die Taktischen Systeme wurden ausgetauscht und verbessert, man baut gleich das gesamte Schiff um. Wenn Ihr Zeit habt dann schaut Euch mal die Brücke an, die werdet Ihr nicht wiedererkennen. Obwohl, Dir wird sie vielleicht bekannt vorkommen Sebastian.“ – „Was meinst Du damit?“, fragte Sebastian. Yvette grinste und antwortete: „Vielleicht hast Du eine Brücke wie unsere schon mal gesehen. Mehr sage ich dazu nicht, Du mußt Dir schon selbst ein Bild machen. Ich habe heute nichts mehr vor, Du kannst mich also jederzeit kontaktieren.“ – „Ich werde nichts versprechen aber wenn was ist melde ich mich.“, antwortete Sebastian. Kurz darauf öffneten sich die Lifttüren auf der Ebene der Mannschaftsmesse und Yvette verließ den Lift. Nachdem sich die Türen wieder geschlossen hatten fragte Sebastian: „Hast Du etwas von einem Umbau der Brücke gewußt?“ – „Nein aber anscheinend wird nicht nur die Brücke umgebaut sondern das gesamte Schiff.“, antwortete Ruby. Schließlich erreichte der Lift das Deck mit den Mannschaftsquartieren, Sebastian und Ruby gingen den Flur entlang bis zu ihrem Quartier.

Als sich die Tür ihres Quartiers hinter ihnen geschlossen hatte nahm Ruby den Helm ab und sagte: „Endlich zuhause!“ – „Ja endlich, die Quartiere auf der G-Force-Academy sind zwar zweckmäßig aber gegen unser Quartier doch recht spartanisch eingerichtet.“, antwortete Sebastian und nahm ebenfalls seinen Helm ab. Nachdem sie ihre Fliegermonturen im Schrank verstaut hatten sagte Ruby: „Wir können ja mal einen Blick auf die neue Brücke riskieren, danach können wir uns ja mit Fähnrich Sommer in Verbindung setzen. Es wäre ja möglich daß sie noch im Dienst ist.“ – „Ja ich will unbedingt wissen was Yvette meinte als sie sagte daß mir die Brücke vielleicht bekannt vorkommt.“, antwortete Sebastian. Daraufhin verließen sie ihr Quartier und gingen zum nächsten Liftzugang wo Sebastian die Brücke als Fahrziel auswählte.

Während der Fahrt zur Brücke schaute Ruby Sebastian schweigend an und machte einen verblüfften Gesichtsausdruck. Als Sebastian dies bemerkte fragte er: „Stimmt irgendwas nicht?“ – „Nein alles in Ordnung, ich bin nur überwältigt von der Geschwindigkeit mit der Du Dich hier eingelebt hast. Es ist fast so als ob Du schon ewig bei der Erdraumflotte bist.“, antwortete Ruby. Sebastian neigte den Kopf zur Seite und sagte: „Naja wenn meine Theorie sich bewahrheitet dann bin ich quasi schon so lange wie Du bei der Erdraumflotte. Wir haben schließlich unsere Erinnerungen geteilt als wir durch die neuralen Kommunikatoren verbunden waren. Dann hatte ich auch noch eine solche Verbindung mit Yvette, damit habe ich die Erinnerungen an Yvettes bisheriges Leben inklusive ihrer Dienstzeit bei der Erdraumflotte erhalten. Theoretisch bin ich also schon so lange bei der Erdraumflotte wie Du und Yvette zusammen.“ – „Ja schon möglich und wenn Du mit Fähnrich Sommer eine weitere Verbindung aufbaust dann kommen noch einige Dienstjahre an Erfahrung hinzu. Aber Du warst auch schon vor unserer neuralen Verbindung ziemlich fit was das Leben bei der Erdraumflotte angeht. Denk nur mal an Deinen Erfolg auf dem Brückensimulator!“, erwiderte Ruby.

Die Türen des Lifts öffneten sich und gaben den Blick auf die Brücke frei, Sebastian und Ruby betraten die Brücke und schauten sich um. Die Sitzbank der kommandierenden Offiziere war durch vier einzelne Sitze ersetzt worden. Die Konsolen für die Sensoren und die Maschinenkontrolle waren hinter den Sitzplätzen der Kommandierenden Offiziere auf einer Art Tresen angebracht und man konnte nun im Sitzen daran arbeiten. Auch die Konsole der Operationszentrale war nicht mehr an ihrem alten Platz, statt dessen gab es mittig vor den Sitzplätzen der kommandierenden Offiziere zwei neue Konsolen welche ebenfalls für die Arbeit im Sitzen konzipiert waren. Sebastian erkannte daß die beiden Konsolen identisch waren und daß sie zur Operationszentrale gehörten. Die beiden Konsolen hatten einen Anschluß für ein Augenliederprojektionssystem und neben den Sitzen welche zu den Konsolen gehörten gab es sogar manuelle Flugkontrollen wie in einem Kampfflieger. An den seiten der Brücke gab es zusätzliche Konsolen mit Sitzplätzen welche jedoch nicht aktiv waren so daß Sebastian sie keinem System zuordnen konnte.

Sebastian schaute Ruby an und sagte: „Bitte sage mir daß dies die echte Brücke der Far Horizon ist und kein Brückensimulator!“ – „Es ist die echte Brücke!“, hörte Sebastian plötzlich eine Stimme hinter sich. Sebastian drehte sich um und Fähnrich Sommer stand hinter ihm, sie trug einen Werkzeugkoffer in der Hand und ein Bündel Glasfaserkabel über der Schulter. Sebastian sagte: „Hallo Fähnrich Sommer! Es ist unglaublich was man in nur drei Tagen aus der Brücke der Far Horizon gemacht hat. Wenn man einige Details wegläßt könnte dies die Brücke eines Raumschiffes aus der Serie Startrek sein.“ – „Ja, offensichtlich haben einige Verantwortliche für das Brückendesign auch eine Vorliebe für Startrek. Ich glaube dieses Brückendesign wird auf Schiffen der Galaxyklasse verwendet.“, erwiderte Fähnrich Sommer. Sebastian antwortete: „Das hat Yvette also gemeint als sie sagte daß mir die Brücke vielleicht bekannt vorkommt.“ – „So sieht es jedenfalls aus.“, sagte Ruby.

Fähnrich Sommer legte das Kabelbündel auf eine der Konsolen an der Seite der Brücke und entfernte eine Verkleidungsplatte unter der Konsole, dann öffnete sie ihren Werkzeugkoffer und begann die Systeme der Konsole zu verbinden. Sebastian sagte: „Wie ich sehe haben Sie noch alle Hände voll zutun. Wir können uns später nach Schichtende treffen und über die neurale Verbindung sprechen.“ – „Alles klar, ich melde mich nach Schichtende bei Ihnen.“, antwortete Fähnrich Sommer während sie an der Verkabelung der Konsole weiter arbeitete. Sebastian und Ruby verabschiedeten sich und fuhren mit dem Lift zur Mannschaftsmesse.

Als sie die Mannschaftsmesse erreichten war es ziemlich leer dort, nur an einem Tisch saß Yvette mit einigen Piloten und Waffensystemoffizieren. Als Yvette Sebastian und Ruby sah rief sie: „Hey Ihr beiden, setzt Euch zu uns!“, Sebastian und Ruby setzten sich zu Yvette und den Anderen. Yvette fragte neugierig: „Na, wart Ihr schon auf der Brücke?“ – „Ja es ist unglaublich wie sich die Brücke verändert hat. Du hattest Recht, die Brücke kam mir sofort bekannt vor.“, antwortete Sebastian. Daraufhin wollte er auf der Konsole des Tisches etwas zu trinken bestellen aber die Konsole funktionierte nicht. Yvette sagte: „Das kannst Du vergessen, der Teleporter ist zur Zeit nicht verfügbar. Sowohl für Personen als auch für Fracht und Nahrungsmittel.“ – „Ja aber wie kommt man den hier an Bord sonst an etwas zu trinken?“, fragte Sebastian. Yvette antwortete: „Mit dem Lift zur Mannschaftsmesse des Docks fahren und dort ganz altmodisch etwas holen.“ – „Mit dem Lift einfach vom Schiff zum Dock?“, fragte Sebastian. Ruby erwiderte: „Während wir angedockt sind werden die Liftsysteme des Schiffes und des Docks miteinander verbunden, das erleichtert den Transfer von Personal und Fracht.“ – „Du kannst aber auch die Zugangsschleusen benutzen.“, fügte Yvette hinzu. Sebastian erhob sich von seinem Sitzplatz und sagte: „Ich hole mir jetzt jedenfalls erst einmal was zu trinken, blauen Honigwein höchstwahrscheinlich. Soll ich vielleicht ein paar Liter mitbringen?“ – „Hey, gute Idee!“, erwiderte Yvette. Dann fragte sie in die Runde ob jemand noch etwas anderes trinken wolle, als sich alle für blauen Honigwein entschieden hatten sagte Yvette zu Sebastian: „Dann komme ich mal besser mit und helfe Euch beim Tragen.“ – „Okay, laßt uns gehen!“, erwiderte Ruby und stand ebenfalls von ihrem Sitzplatz auf. Daraufhin gingen sie zum Liftzugang wo Ruby die Mannschaftsmesse des Flottendocks als Fahrziel auswählte.

Während der Fahrt sagte Yvette: „Mal sehen wir brauchen mindestens vier Flaschen, große Flaschen am Besten.“ – „Meinst Du das reicht für die ganze Runde?“, fragte Ruby. Yvette antwortete: „Richtig, ich glaube auch nicht daß sich jeder nur mit zwei Krügen voll begnügen wird. Wir brauchen mindestens sechs bis acht Flaschen.“ – „Sechs bis acht große Flaschen von denen jede drei Liter faßt? Da wird der Tisch aber ganz schön voll. Gibt es den blauen Honigwein nicht auch in Fässern? Dann brauchen wir nur ein großes Faß und mindestens zwölf Trinkkrüge.“, erwiderte Sebastian. Yvette schaute erst Sebastian an dann schaute sie zu Ruby und sagte: „Die Idee ist gar nicht mal so schlecht, so ein Faß läßt sich besser tragen als mehrere Flaschen.“ – „Ja laß uns ein Faß aufmachen!“, fügte Sebastian hinzu. Ruby antwortete: „Hoffentlich gibt es so kleine Fässer, ein Faß von fünfzig Litern wäre nämlich ein bißchen zu groß, sogar für unsere Runde.“ – „Ach das soll kein Problem sein, wenn es sein muß bekomme ich noch weitere zwölf Leute zusammen die uns beim leeren des Fasses helfen.“, erwiderte Yvette lachend.

Schließlich öffneten sich die Lifttüren und sie betraten die Mannschaftsmesse des Flottendocks. Sie gingen zur Ausgabestelle für Lebensmittel und Getränke und Yvette fragte nach den Größen der Fässer für blauen Honigwein. Yvette entschied sich schließlich für ein Faß mit 25 Litern, dazu bestellte sie 12 Trinkkrüge von denen jeder einen halben Liter faßte. Nachdem sie das Faß und die Trinkkrüge erhalten hatten griffen sich Sebastian und Ruby das Faß und für Yvette gab es nur noch die Trinkkrüge zum tragen. So bepackt begaben sie sich zum Lift und fuhren zurück zur Mannschaftsmesse der Far Horizon.

Als sie die Mannschaftsmesse der Far Horizon erreichten und ihre Fracht in Richtung des Tisches schleppten an dem die Piloten und Waffensystemoffiziere saßen rief Yvette: „Ich denke dieses kleine Faß sollte für die ersten Stunden reichen.“, daraufhin stellten Sebastian und Ruby das Faß auf den Tisch und Yvette verteilte die Trinkkrüge. Als jeder seinen Trinkkrug gefüllt hatte und sie in gemütlicher Runde beisammen saßen sagte Yvette: „So Leute, bevor wir es uns gemütlich machen möchte ich Euch den neusten Absolventen der G-Force-Academy vorstellen. Leutnant Sebastian Neuhof, einige kennen ihn auch unter dem Rufzeichen Hawk. Okay Hawk jetzt erzähle mal wie es war!“ – „Also gut, mal sehen womit ich anfange.“, erwiderte Sebastian, dann berichtete er in allen Einzelheiten über seinen Besuch auf der G-Force-Academy. Als Sebastian von seinem Ergebnis beim Beschleunigungstoleranztest erzählte fragte Yvette staunend: „Du hast 11,5 G erreicht?“ – „Das hast mir Ruby zumindest berichtet.“, antwortete Sebastian. Peter Werner der ebenfalls ein Kampfpilot war sagte schließlich: „Mit diesen Ergebnissen könnten Sie theoretisch Geschwaderführer auf der Far Horizon werden.“ – „Nein danke, diesen Job soll Yvette mal behalten. Sie hat sich bereits eingearbeitet.“, antwortete Sebastian. Yvette erwiderte: „Das ist ja richtig nett von Dir!“ – „Jetzt werde nicht rührselig! Ich weiß doch was dieser Job für eine Bürde ist.“, sagte Sebastian. Peter Werner erwiderte: „Ja gut, aber sollte nicht der Pilot mit der größten Erfahrung das Geschwader führen?“ – „Schon möglich, aber es gehört mehr als nur Flugerfahrung zur Aufgabe eines Geschwaderführers.“, antwortete Sebastian. Ruby legte Sebastian die Hand auf die Schulter und sagte: „Das mit den Führungsqualitäten bringe ich Dir auch noch bei wenn es sein muß.“ – „Danke Ruby, ich hoffe daß ich es auch kapiere!“, antwortete Sebastian.

Nach einigen Trinkkrügen blauen Honigweins und weiteren Geschichten über Sebastians Erlebnisse auf der G-Force-Academy war die Stimmung ziemlich ausgelassen in der Mannschaftsmesse. Schließlich betrat Fähnrich Sommer die Messe und sagte: „Puh, was für ein Tag! Wir haben förmlich das ganze Schiff umgekrempelt um die neuen Systeme zu installieren. Sind Sie bereit für unser Experiment Leutnant Neuhof?“ – „Ich denke schon.“, antwortete Sebastian. Yvette fragte: „Was für ein Experiment?“ – „Wir wollen eine Theorie von Leutnant Neuhof testen, es ist jedoch noch zu früh die Sache detailliert zu erklären.“, erklärte Fähnrich Sommer. Yvette schaute Sebastian daraufhin an, grinste und sagte: „Aber keine Dummheiten machen!“ – „Definiere Dummheiten, nein vergiß es! Ich kann es mir schon denken was Du unter Dummheiten verstehst. Falls Du das meinst was ich denke dann muß ich Dich enttäuschen, Ruby wird bei diesem Experiment an meiner Seite sein.“, antwortete Sebastian lachend. Yvette erwiderte: „Okay dann viel Spaß bei Eurem Experiment! Wir kümmern uns um den Restlichen Inhalt des Fasses und das Leergut.“ – „Okay danke!“, antwortete Sebastian, anschließend standen er und Ruby auf und folgten Fähnrich Sommer zum Liftzugang.

Während der Fahrt zur Ebene der Mannschaftsquartiere sagte Fähnrich Sommer zu Sebastian: „Mal sehen ob ich Sie richtig verstanden habe! Sie vermuten daß Sie während der neuralen Verbindung nicht nur die Erinnerungen von Leutnant Ivanes und Leutnant Mangold an ihre Ausbildungszeit erhalten haben sondern auch das Wissen welches während der Ausbildung vermittelt wurde?“ – „Ja das trifft es ziemlich genau, anders könnte ich mir nicht erklären wie ich sonst die Prüfungen auf der G-Force-Academy bestanden habe.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer erwiderte: „Glauben Sie daß dieser Austausch von Wissen und Erfahrungen beidseitig war?“ – „Ich sehe keinen Grund dafür daß es nicht so sein sollte, daher vermute ich daß Sie während Ihrer neuralen Verbindung zu Yvette das gesamte Wissen über die Steuerung eines Kampffliegers erhalten haben.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer neigte den Kopf zur Seite und sagte: „Interessant, ich sollte bei meinem nächsten Ausflug mit Yvette mal selbst die Flugkontrollen übernehmen.“ – „Sagen Sie mir nur wann! Ich wäre gerne dabei um Yvettes verdutztes Gesicht zu sehen.“, antwortete Sebastian.

Der Lift erreichte schließlich die Ebene der Mannschaftsquartiere, nachdem sie einige Meter zurückgelegt hatten standen sie vor der Tür von Fähnrich Sommers Quartier. Fähnrich Sommer hielt ihr Kommunikationsarmband vor den Sensor neben der Tür worauf die Tür sich öffnete. Nachdem sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte sagte Fähnrich Sommer: „Setzen Sie sich bitte! Ich hole nur die neuralen Kommunikatoren.“, Sebastian und Ruby setzten sich daraufhin auf die Couch und Fähnrich Sommer ging in den Schlafbereich ihres Quartiers. Einige Sekunden später kam Fähnrich Sommer mit den beiden helmähnlichen Geräten zurück. Nachdem sie Sebastian das eine Gerät gereicht hatte sagte sie: „Da ich die jüngere von uns Beiden bin ist es zwar unangemessen wenn ich das jetzt frage aber ich tue es dennoch. Könnten wir uns der Einfachheit halber duzen?“ – „Also ich habe nichts dagegen, mit anderen Mannschaftsmitgliedern der Far Horizon duze ich mich schließlich auch.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer erwiderte: „Okay jetzt wo das geklärt ist sollten wir mit unserem Experiment beginnen.“ – „Einverstanden aber Ruby übernimmt bei diesem Flug die Bodenkontrolle.“, antwortete Sebastian. Ruby und Fähnrich Sommer erwiderten im Chor: „Die Bodenkontrolle?!“ – „Ja sie soll mich, äh uns während der Verbindung mit ihrem X-Pad scannen und überwachen. Dann kann sie im Notfall die Verbindung trennen und mit den aufgezeichneten Daten Doktor Ngujen erklären was passiert ist.“, erklärte Sebastian. Ruby erwiderte: „Natürlich mache ich für Euch die Bodenkontrolle, Du weist doch daß ich immer an Deiner Seite bin wenn Du mich brauchst Sebastian.“ – „Danke Ruby, das ist ziemlich beruhigend!“, antwortete Sebastian.

Nachdem Sebastian und Fähnrich Sommer die neuralen Kommunikatoren aufgesetzt hatten fragte Fähnrich Sommer: „Hast Du noch irgendwelche Fragen bevor wir beginnen?“ – „Ja erkläre mir bitte nochmal wie man gewisse Erinnerungen bewußt überspringt! Ich möchte ungern Deine Erinnerungen an die Havarie der E.S.F.S. TRIANGLE durchleben, Du warst ja nach diesem Zwischenfall dem Tod ziemlich nahe.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer erwiderte: „Nichts leichter als das! Die neuralen Kommunikatoren verfügen über ein Sicherheitsprotokoll welches unsere Hirnströme überwacht. Im Falle einer Erfahrung welche ein potentielles Trauma auslösen könnte wird diese nicht übermittelt. Dein Verstand schützt Dich praktisch unbewußt vor traumatischen Erfahrungen während der neuralen Verbindung. Diese Verbesserung habe ich vor zwei Tagen in die Software der neuralen Kommunikatoren eingefügt. Gibt es noch weitere Fragen?“ – „Nein im Moment nicht.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer sagte daraufhin: „Okay Sebastian dann lehne Dich zurück und entspanne Dich! Ich werde die Verbindung in zehn Sekunden aufbauen.“ – „Ganz ruhig! Ich überwache Euch beide.“, fügte Ruby hinzu und machte ihr X-Pad bereit. Daraufhin zählte Fähnrich Sommer den Countdown und bei null stellte sie die neurale Verbindung her.

Die Erfahrungen und Erinnerungen von Fähnrich Sommer welche Sebastian während der Verbindung durchlebte waren trotz des noch geringen Alters von Fähnrich Sommer sehr weit gefächert. Sie hatte nicht nur eine faszinierende und abwechslungsreiche Kindheit und Jugend, die Zeit ihrer Ausbildung und ihres bisherigen Dienstes war ebenfalls sehr ereignisreich. Die Zeit der Havarie der E.S.F.S. TRIANGLE war in den Erinnerungen von Fähnrich Sommer welche Sebastian durchlebte nicht vorhanden. Als der Erinnerungs- und Erfahrungsaustausch beendet war und die Verbindung getrennt wurde öffnete Sebastian die Augen und sagte: „Was für ein Erlebnis, das war absolut abgefahren! Wie lange waren wir weg?“ – „Etwas über eine Stunde.“, antwortete Ruby. Fähnrich Sommer streckte sich und sagte: „Na Dein Leben war aber auch nicht gerade ereignislos Sebastian. Selbst für jemanden der auf der Erde aufgewachsen ist hast Du schon eine Menge phantastisches erlebt.“ – „Wißt Ihr wie sich diese Verbindung anfühlte? Wie ein multiperspektivischer Film bei dem man von Anfang bis Ende nur die Perspektive eines Charakters beibehält.“, sagte Sebastian. Fähnrich Sommer fragte: „Meinst Du zufällig SPACEFLEET-DIARY?“ – „Ja genau! Den habe ich mit Ruby und ihrer Schwester gesehen, ich habe die ganze Zeit die Perspektive von Kapitän Tönnigs beibehalten.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer erwiderte: „Ja, die meisten wählen die Perspektive von Kapitän Tönnigs wenn sie den Film das erste Mal sehen.“ – „Wollen wir jetzt mal testen was an meiner Theorie über den Wissenstransfer während der neuralen Verbindung dran ist?“, fragte Sebastian. Fähnrich Sommer erwiderte: „Ja klar! Habt Ihr Lust auf einen kleinen Ausflug und Yvettes verdutztes Gesicht?“ – „Das würde mir gefallen.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer sagte daraufhin: „Okay dann lassen wir unsere Geschwaderführerin mal staunen! Ich habe das Gefühl daß ich Yvette ziemlich überraschen werde.“ – „Wollen wir uns vorher umziehen?“, fragte Ruby. Sebastian antwortete: „Wir können ja diesmal einen normalen Kampfflieger nehmen oder auch die BIRD OF DEATH.“ – „Na gut.“, antwortete Ruby.

Nachdem sie die neuralen Kommunikatoren wieder verstaut hatte stellte Fähnrich Sommer eine Sprechverbindung zu Yvette her. Als Yvette sich meldete fragte Fähnrich Sommer: „Hast Du Zeit und Lust auf einen Ausflug?“ – „Ja klar! Habt Ihr Euer Experiment schon beendet?“, erwiderte Yvette. Fähnrich Sommer antwortete: „Ja, die Resultate erhalten wir in Kürze. Leutnant Neuhof und Leutnant Ivanes würden sich unserem Ausflug auch gerne anschließen.“ – „Okay wir treffen uns in ein paar Minuten in der Kampffliegerrampe!“, erwiderte Yvette. Fähnrich Sommer bestätigte daß sie verstanden hatte und trennte die Verbindung. Anschließend sagte sie zu Sebastian: „Na dann wollen wir mal sehen was ich gelernt habe.“, daraufhin erhoben sich Sebastian und Ruby von der Couch und verließen zusammen mit Fähnrich Sommer das Quartier.

Als sie wenig später im Lift in Richtung der Kampffliegerrampe fuhren fragte Ruby: „Hey Basti, willst Du selbst die Steuerung übernehmen oder machst Du den Waffensystemoffizier?“ – „Ich denke ich werde diesmal den Waffensystemoffizier machen und Deinen Flugstil genießen. Wenn Christina von mir die gesamte Flugerfahrung von Dir und Yvette bekommen hat dann dürfte es schwer sein mit ihr mitzuhalten.“, antwortete Sebastian. Ruby lachte und sagte: „Okay ich werde versuchen unter 21,5 G zu bleiben, 10 G schluckt ja die Trägheitskompensation und Du hast auf der G-Force-Academy bewiesen daß Du 11,5 G aushältst.“ – „11,5 G? Wirklich beeindruckend!“, erwiderte Fähnrich Sommer.

Der Lift erreichte schließlich die Ebene der Kampffliegerrampe und sie begaben sich zum Tresen der Hangarverwaltung, Yvette wartete dort schon. Als sie näher kamen fragte Yvette: „Und, wo soll’s denn hin gehen und was für ein Schiff nehmen wir?“, Fähnrich Sommer erklärte Yvette daß Sie es mal im Rahmen eines kleinen Rundfluges mit der Steuerung probieren wollte. Ruby und Sebastian entschieden sich für ein zweisitziges Spähschiff, Yvette wählte für sich und Fähnrich Sommer ebenfalls diese Schiffsklasse. Als die Wartungsmannschaft die beiden Schiffe bereitgestellt hatte kletterten sie in die Cockpits und schlossen die Kanzeln. Sebastian forderte die Starterlaubnis für beide Schiffe an und als diese erteilt war teilte er Fähnrich Sommer über die Sprechverbindung mit daß sie mit Yvette als erstes starten sollte. Daraufhin zog Fähnrich Sommer den Schub auf und legte einen Start hin den Sebastian in dieser Art bisher nur von Ruby kannte. Über die Sprechverbindung hörte man Yvette rufen: „Hey Christina mach mal langsam!“, als das Schiff von Fähnrich Sommer und Yvette die Kampffliegerrampe verlassen hatte startete Ruby mit ebenfalls einem atemberaubenden Manöver.

Nachdem beide Schiffe den Start- und Landekanal verlassen hatten hörte man Yvettes Stimme über die Sprechverbindung: „Und, wo wollen wir hin?“ – „Laß mal sehen was Christina drauf hat!“, antwortete Sebastian. Yvette fragte: „Asteroidengürtel, Oortsche Wolke oder die Ringe des Saturn?“ – „Für den Anfang reicht der Asteroidengürtel.“, antwortete Fähnrich Sommer. Ruby sagte daraufhin: „Okay Yvette, Ihr fliegt voraus und wir folgen Euch.“ – „Alles klar, ich plane den Sprung und übermittle Euch die Parameter für den Formationssprung.“, antwortete Yvette. Nachdem sie die Sprungparameter an Sebastian übermittelt hatte zählte sie den Countdown für den Formationssprung, bei null aktivierten Ruby und Fähnrich Sommer den Sprungantrieb.

Einen gefühlten Wimpernschlag später hatten beide Schiffe den Rand des Asteroidengürtels erreicht. Wieder meldete sich Yvette und sagte: „Na dann wollen wir mal sehen was Christina drauf hat. Folgt Ihr uns oder macht Ihr ein paar eigene Flugübungen?“ – „Wir folgen Euch, schließlich sind wir genauso neugierig auf Christinas fliegerische Leistung wie Du.“, antwortete Ruby. Dann gab Fähnrich Sommer vollen Schub und flog in den Asteroidengürtel hinein, Ruby folgte ihr mit dem minimal notwendigen Abstand. Fähnrich Sommer flog die großen Brocken an und passierte sie so nahe wie sie es sich zutraute. Sie umkreiste einige Asteroiden in einem ziemlich geringen Abstand und mit einer Geschwindigkeit die nichts für schwache Nerven war. Ruby folgte dem Schiff von Fähnrich Sommer und Yvette wie ein Schatten, sie ahmte sämtliche Flugmanöver nach die Fähnrich Sommer flog. Wenn Fähnrich Sommer die kleineren Asteroiden umkreiste hörte man Yvette manchmal rufen: „Das gibt’s doch nicht, mach mal halblang Christina!“, dabei war ihre Anspannung deutlich zu hören welche sie aufbringen mußte um nicht das Bewußtsein zu verlieren. Auch Sebastian hatte alle Mühe bei Bewußtsein zu bleiben, Ruby folgte dem anderen Schiff so exakt als würden beide auf einer Schiene einen festgelegten Weg zurücklegen. Jedes noch so kleine Rollen, Nicken und Gieren ahmte Ruby nach.

Als sie etwa eine halbe Stunde durch den Asteroidengürtel manövriert waren hörte man Yvette mit letzter Kraft rufen: „Okay Christina ich glaube Dir daß Du fliegen kannst, jetzt mach mal Pause!“ – „Alles klar, ich bringe uns aus dem Asteroidengürtel heraus.“, antwortete Fähnrich Sommer und setzte Kurs auf den Rand des Asteroidengürtels. Ruby fragte: „Alles okay bei Dir Sebastian?“ – „Ja, das war einer der wildesten Flüge die ich je erlebt habe. Das kam dem Beschleunigungstoleranztest auf der G-Force-Academy schon verdammt nahe.“, antwortete Sebastian. Yvette hatte sich langsam wieder von den Beschleunigungskräften erholt und fragte: „Wer zum Henker hat Dir das Fliegen beigebracht Christina?“ – „Ich glaube das warst Du Yvette.“, antwortete Fähnrich Sommer. Yvette erwiderte ungläubig: „Wie jetzt, wann und wo habe ich Dir das Fliegen beigebracht?“ – „Erinnerst Du Dich an unsere neurale Verbindung?“, fragte Fähnrich Sommer. Yvette erwiderte: „Was hat denn das damit zutun? Wir haben doch nur unsere Erinnerungen und Erfahrungen geteilt.“ – „Ganz genau!“, fügte Sebastian hinzu. Fähnrich Sommer erklärte: „Wir haben gegenseitig unsere Erinnerungen und Erfahrungen geteilt, inklusive der Erinnerungen und Erfahrungen die wir in der Ausbildungszeit gesammelt haben.“ – „Das würde ja bedeuten daß wir dabei auch unser Wissen geteilt haben.“, sagte Yvette staunend. Sebastian erwiderte: „Richtig, genau das bedeutet es. Ich möchte wetten daß Du von Christina ebenfalls eine menge Wissen erhalten hast, Du solltest Dich für die Abschlußprüfung im Fachbereich Ingenieurswesen anmelden, ich werde das auch tun.“ – „Hey Moment mal, hast Du vorhin etwa mit Christina eine neurale Verbindung gehabt?“, fragte Yvette. Sebastian antwortete: „Aber klar, das war unser Experiment und Du hast bei der Auswertung der Resultate in der ersten Reihe gesessen. Obwohl, Du hast ja eigentlich hinter Christina gesessen.“ – „Ich weiß jetzt echt nicht was ich sagen soll, das ist einfach unglaublich.“, erwiderte Yvette.

Schließlich hatten sie den Rand des Asteroidengürtels erreicht und Fähnrich Sommer fragte: „Gibt es eine Möglichkeit mal eine echte Mission zu fliegen? Ich meine es muß ja keine Gefechtsübung sein, eine Patrouille oder Eskorte reicht schon.“ – „Klar können wir das, laß mich mal sehen was da in Frage kommt!“, erwiderte Yvette. Kurze Zeit später fragte sie: „Wie wäre es mit der Eskorte eines Energietankers?“ – „Hört sich interessant an.“, antwortete Fähnrich Sommer. Yvette plante daraufhin den Sprung, übermittelte die Sprungparameter an Sebastian und zählte den Countdown. Wieder aktivierten Ruby und Fähnrich Sommer zeitgleich bei null den Sprungantrieb, wenige Augenblicke später hatten sie eine Position nahe der Sonne erreicht. Yvette rief über die Sprechverbindung: „Hawk aktiviere die Schildfelder und suche mit den Sensoren nach einem Schiff das direkt aus der Sonne kommt!“ – „Verstanden Viper!“, antwortete Sebastian und führte Yvettes Anweisungen aus.

Während er mit den Sensoren nach Schiffen suchte fragte Sebastian: „Ruby, was ist ein Energietanker eigentlich?“ – „Ein Energietanker ist ein Schiff dessen einzige Aufgabe darin besteht Energie von der Sonne oder einem anderen Stern zu sammeln und an verschiedene Abnehmer wie Raumstationen zu liefern.“, antwortete Ruby. Sebastian fragte: „Also ein riesiger Akku mit Triebwerken dran?“ – „Nein nicht ganz, der Energietanker besteht im Wesentlichen aus drei Tanks. In einem wird Wasser transportiert welches von den Stationen kommt welche mit Energie beliefert werden sollen. Während das Schiff in der Sonne oder in einem anderen Stern Energie sammelt wird das Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt, diese Gase werden in den beiden anderen Tanks gesammelt. Das Schiff ist so konzipiert daß der Wassertank leer ist wenn die beiden Tanks für Wasserstoff und Sauerstoff voll sind.“, erklärte Ruby. Sebastian erwiderte: „Und auf den Stationen werden Wasserstoff und Sauerstoff in einer Brennstoffzelle wieder zu Wasser, die dabei entstehende Energie wird von den Systemen der Station genutzt. Genial, auf diese Weise kann man Raumstationen auch weit weg von einem Stern errichten und sie trotzdem mit Sonnenenergie betreiben!“ – „Richtig erkannt, der Energiespeicher der Far Horizon arbeitet übrigens nach dem selben Prinzip.“, antwortete Ruby.

Schließlich entdeckte Sebastian auf seiner Konsole daß sich zwei Schiffe aus dem Inneren der Sonne näherten. Sebastian sagte: „Ich habe hier zwei Schiffe auf den Sensoren die aus dem Inneren der Sonne kommen, die Identifikation ist bei dieser Distanz noch nicht möglich.“ – „Das müßten der Energietanker und die Red Halfmoon sein, Kapitän Bach fliegt mit ihrem Schiff laut Einsatzplan Eskorten.“, antwortete Yvette. Sebastian erwiderte: „Wir sollten uns vielleicht bei Kapitän Bach anmelden, nicht daß sie uns noch für feindliche Ziele hält.“ – „Gutes Argument, ich übernehme das!“, antwortete Yvette. Daraufhin stellte sie eine Verbindung zur Red Halfmoon her und fragte Kapitän Bach ob sie sich im Rahmen eines Übungsfluges der Eskorte anschließen dürften. Kapitän Bach hatte nichts dagegen und wies den beiden Kampffliegern die Position links und rechts des Energietankers zu, sie selbst übernahm mit der Red Halfmoon die Position über dem Energietanker.

Nachdem der Energietanker einen ausreichenden Abstand zur Sonne hatte formierten sich die beiden Kampfflieger neben dem Schiff und warteten auf weitere Anweisungen von Kapitän Bach. Schließlich übermittelte Kapitän Bach die Sprungparameter und zählte den Countdown, als sie bei null angelangt war sprangen alle Schiffe. Wieder dauerte der Sprung nur einen Augenblick und sie erreichten schließlich den Neptunorbit. Der Energietanker löste sich aus der Formation und flog auf die Hoststation zu. In einem hohen Orbit um den Neptun kreiste noch immer die G-Force-Academy. Sebastian sagte: „Ich habe mich schon immer gefragt woher die Hoststation ihre Energie bezieht. Dieses Prinzip der Energieversorgung ist einfach genial!“ – „Ja die Sonne erzeugt die ganze Zeit Unmengen von Energie, da wäre es doch nicht sehr wirtschaftlich wenn man diese Energie nicht nutzen würde.“, antwortete Ruby. Die Red Halfmoon schwenkte in einen Orbit um den Neptun ein und Kapitän Bach meldete sich über den Formationskanal, sie sagte: „Es hat mich gefreut auch wenn es nur kurz war, vielleicht haben wir irgendwann mal wieder das Vergnügen miteinander. Hiermit sind Sie aus der Formation entlassen.“ – „Auch wenn es keine Gefechtsübung war, es war sehr interessant. Bis zum nächsten Mal! Mangold Ende!“, antwortete Yvette und trennte die Verbindung zur Red Halfmoon.

Nachdem die Red Halfmoon von der Formationskommunikation getrennt war fragte Yvette: „Wollen wir noch auf der Station den Tag ausklingen lassen?“ – „Wenn’s nicht all zu spät wird bin ich dabei, ich habe morgen wieder die Schicht von acht bis sechzehn Uhr.“, hörte man Fähnrich Sommer sagen. Sebastian erwiderte: „Wenn Ruby dabei ist dann komme ich auch mit.“ – „Ich bin dabei!“, antwortete Ruby. Daraufhin forderte Yvette die Landeerlaubnis an und als diese erteilt war setzten die beiden Kampfflieger zur Landung in der Jägerbucht an.

Nachdem sie aus ihren Kampffliegern gestiegen und auf dem Weg zu Liftzugang waren sagte Yvette: „Ich hätte nicht gedacht daß ich das mal sagen würde aber Christinas Flugstil ist echt beängstigend. Bei Ruby hätte ich sowas erwartet und bei Sebastian vielleicht auch noch aber bei Christina hätte ich echt nicht damit gerechnet. In einem Gefecht möchte ich Christina nicht als Gegner gegenüberstehen.“ – „Ach Yvette, es gibt bestimmt auch einige Leute von der Far Horizon die über Deinen Flugstil das Gleiche sagen. Aber trotzdem, ich war selbst überrascht wie einfach es mir fiel die Manöver zu fliegen. Es sieht fast so aus als ob die neurale Verbindung noch eine praktischen Nebeneffekt hat.“, antwortete Fähnrich Sommer. Sebastian erwiderte: „Ja und bei Gelegenheit gehen wir die Prüfungen für das Fach Ingenieurswesen an. Oder was meinst Du Yvette?“ – „Na mal sehen ob es in meinen Terminplan paßt. Wenn wir Glück haben können wir die Prüfungen ja bei Miriam ablegen.“, antwortete Yvette. Fähnrich Sommer sagte: „Also wenn Ihr Beiden mein gesamtes Wissen aus der Ausbildung abbekommen habt dann sehe ich keinen Grund warum Ihr die Prüfungen nicht bestehen solltet. Wenn das wirklich klappt dann erhält die Nachwuchsförderung bei der Erdraumflotte ganz neue Möglichkeiten.“ – „Nicht auszudenken wie sich das auf die Dauer der Ausbildung auswirkt.“, fügte Ruby hinzu.

Schließlich standen sie vor dem Liftzugang und Yvette wählte die Restaurantebene als Fahrziel aus, dann sagte sie: „Ich habe irgendwie Hunger, außer einem kleinen Frühstück hatte ich heute noch nichts.“ – „Gute Idee! Ruby und ich hatten heute auch noch kein Mittagessen.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer fügte hinzu: „Und ich hatte heute soviel zutun daß es für eine Mittagspause nicht gereicht hat.“ – „Okay dann holen wir das Mittagessen jetzt nach.“, sagte Yvette. Kurz darauf öffneten sich die Lifttüren, nachdem sie eingestiegen waren und die Türen sich hinter ihnen geschlossen hatten fragte Fähnrich Sommer: „Hey Sebastian, ich habe da so eine Erinnerung von Dir im Hinterkopf. Stimmt es daß Du und Ruby mit den Aufzügen gelegentlich etwas schneller unterwegs sind?“ – „Gelegentlich schon, dann heißt es aber festhalten bis der Lift sein Ziel erreicht hat. Ansonsten fliegt man quer durch die Liftkabine.“, antwortete Sebastian. Yvette erwiderte: „Nein bitte jetzt keine maximale Geschwindigkeit! Mir steckt noch der Flug mit Christina in den Knochen.“ – „Keine Bange Yvette! Sowas machen Sebastian und ich eigentlich nur wenn wir unter uns sind.“, antwortete Ruby beruhigend.

Schließlich erreichte der Lift die Restaurantebene. Yvette fragte: „Wie wäre es mit dem Merkurgrill? Die Jupiterlounge und die Sagitariusbar sind schon ziemlich ausgelastet.“ – „Von mir aus gerne. Ich hätte jetzt Appetit auf ein schönes Eisbein mit Erbsen- und Kartoffelpüree und dazu noch Sauerkraut.“, antwortete Sebastian. Ruby erwiderte: „Das klingt gut, also ich bin dabei.“ – „Okay aber nur wenn nicht allzu viel Fett dran ist.“, sagte Fähnrich Sommer. Yvette antwortete: „Das Fett kannst Du uns ja überlassen, das wird schon nicht liegen bleiben.“ – „Okay dann haben wir einen Konsens“, erwiderte Fähnrich Sommer. Daraufhin betraten sie den Merkurgrill und setzten sich an einen Tisch mit vier Plätzen. Yvette tippte auf der Konsole des Tisches herum und bestellte das Essen. Nachdem man sich auch über die Getränkeauswahl geeinigt hatte orderte Yvette noch eine große Flasche blauen Honigwein und vier Trinkkrüge.

Einige Minuten später kam der kleine Wagen angefahren, Yvette und Sebastian nahmen die Teller, die Flasche und die Trinkkrüge und plazierten sie auf dem Tisch. Als alles verteilt und die Trinkkrüge gefüllt waren sagte Yvette: „Na dann laßt uns mal reinhauen, Mahlzeit!“ – „Mahlzeit!“, erwiderten Sebastian, Ruby und Fähnrich Sommer und sie ließen es sich schmecken. Fähnrich Sommer kratzte vorsichtig die dicksten Fettschichten von ihrem Eisbein, Yvette und Sebastian teilten das Fett daraufhin unter sich auf. Es dauerte fast 40 Minuten bis auf jedem Teller nur noch der Knochen vom Eisbein, ein paar Gewürzkörner und das eine oder andere Lorbeerblatt lag. Sie schoben die Reste auf einem Teller zusammen und stellten diesen auf die anderen Teller, diesen Stapel stellten sie auf den kleinen Wagen der noch immer neben dem Tisch stand. Dann erhob Yvette ihren Trinkkrug und sagte: „Auf unsere neueste Kampfpilotin die hoffentlich bald ihre Prüfungen im Bereich Flugwesen ablegen wird!“ – „Na gut ich werde es zumindest versuchen, wenn Ihr die Prüfungen im Bereich Ingenieurswesen ablegt ist es Euch gegenüber nur fair wenn ich mich an die Prüfungen im Bereich Flugwesen wage.“, antwortete Fähnrich Sommer. Sebastian sagte: „Also nach diesem Übungsflug heute denke ich daß Du es schaffen kannst Christina.“ – „Wenn man bedenkt daß Fähnrich Sommer, äh ich meine Christina bisher keine Flugerfahrung hatte dann stellt ihre heutige Leistung eine erhebliche Steigerung dar.“, fügte Ruby hinzu. Dann ließen sie sich den blauen Honigwein schmecken.

Nachdem sie sich auch den blauen Honigwein einverleibt hatten schaute Fähnrich Sommer auf die Konsole des Tisches und las die Uhrzeit ab, dann sagte sie: „Puh, schon so spät? Wir sollten langsam zur Far Horizon zurückfliegen, ich will morgen nicht zu spät zum Dienst kommen.“ – „Hast Du kein Quartier auf der Hoststation?“, fragte Yvette. Fähnrich Sommer antwortete: „Nein nicht auf der Hoststation, nur in der Marskolonie.“ – „Ich habe ein Quartier hier, wenn Du willst kannst Du auch bei mir schlafen.“, erwiderte Yvette. Fähnrich Sommer sagte: „Danke Yvette das ist echt nett von Dir. Es ist nur so daß heute Nacht eine Betriebssimulation der neuen Systeme auf der Far Horizon stattfindet und wir morgen die Ergebnisse auswerten.“ – „Wir können ja auch morgen früh zur Far Horizon springen. Es gibt schließlich viele Menschen die täglich zwischen einer Kolonie und einer Raumstation hin und her pendeln.“, antwortete Yvette. Fähnrich Sommer überlegte kurz und sagte: „Okay dann bleibe ich die Nacht über hier auf der Station.“ – „Gut, dann springen wir morgen zur Far Horizon.“, antwortete Yvette. Sebastian schaute Ruby an und fragte: „Wollen wir auch hier auf der Station bleiben?“ – „Ja klar, dann können wir uns morgen zum Frühstück treffen.“, antwortete Ruby.

Nachdem sie die leere Flasche und die Trinkkrüge auf den kleinen Wagen gestellt und diesen zur Geschirrückgabe geschickt hatten erhoben sie sich von ihren Sitzplätzen und verließen das Restaurant. Als sie vor der Liftkonsole standen wählten Yvette und Ruby die Ebenen ihrer Quartiere als Fahrziele worauf der Hinweis auf den entsprechenden Liftzugang ausgegeben wurde. Während sie vor der zugewiesenen Lifttür warteten sagte Sebastian: „Ich möchte allzu gerne irgendwann mal eine neurale Verbindung mit Nicole und Doktor Ngujen eingehen, dann hätte ich das nötige Wissen für die Arbeit in allen wichtigen Bereichen der Far Horizon.“ – „Wer weiß, vielleicht wird irgendwann die neurale Verbindung zum Standard der Ausbildung. Wenn Christina die neuralen Kommunikatoren noch weiter verbessert kann sie damit eventuell bald ein kollektives Bewußtsein für einen Teil der Mannschaft aufbauen.“, antwortete Ruby. Fähnrich Sommer sagte nachdenklich: „Das ist eine interessante Idee, bis dahin dauert es jedoch noch eine Weile. Der wichtigste Punkt ist dabei daß die Teilnehmer an dieser Verbindung während des Informationstransfers bei vollem Bewußtsein bleiben um ihre Aufgaben uneingeschränkt zu erfüllen.“ – „Vielleicht sollte man die neurale Verbindung mit der Steuerung über die Hirnstromscanner verknüpfen.“, antwortete Sebastian.

Die Lifttüren öffneten sich und sie betraten die Kabine. Nachdem der Lift sich in Bewegung gesetzt hatte sagte Fähnrich Sommer: „An die Verknüpfung von neuraler Verbindung und der Steuerung via Hirnstromscanner habe ich auch schon gedacht. Wir müssen nur sicherstellen daß sich die Persönlichkeit und das Bewußtsein der einzelnen Verbindungsteilnehmer nicht vermischt und die Individualität jedes Einzelnen gewahrt bleibt. Wir wollen schließlich nicht den Borg nacheifern.“ – „Ja die Borg sind zwar ein effizientes Kollektiv aber sie taugen nicht als Vorbild für die Erdraumflotte. Ich möchte mich lieber an den Wächtern orientieren.“, antwortete Sebastian. Die Türen des Lifts öffneten sich und Fähnrich Sommer sagte: „Ja die Wächter sind eindeutig das bessere Vorbild. Sehen wir uns morgen zum Frühstück um sieben Uhr auf der Restaurantebene?“ – „Ja klar, Ruby kommt vielleicht auch.“, antwortete Sebastian. Ruby erwiderte: „Ja ich komme auch, anschließend können wir ja zusammen zur Far Horizon springen.“ – „Tolle Idee, bis morgen!“, antwortete Fähnrich Sommer und verließ mit Yvette die Liftkabine. Nachdem sich die Türen des Lifts geschlossen hatten und der Lift weiter fuhr sagte Ruby: „Heute hat sich Yvette doch ganz manierlich benommen.“ – „Ja aber wer weiß ob das nicht zum Großteil am Flugstil von Christina lag.“, antwortete Sebastian. Ruby lachte und erwiderte: „Ja Christina hat wirklich einen mörderischen Flugstil der aber dennoch sehr präzise ist.“ – „Ich hätte schwören können daß ihr Flugstil Deinem sehr ähnlich war aber es waren auch Anteile von Yvettes Flugstil zu erkennen.“, antwortete Sebastian. Ruby nickte und sagte: „Wundert Dich das? Schließlich hatte sie sowohl zu Yvette als auch zu Dir eine neurale Verbindung und Du hattest zuvor zu mir eine neurale Verbindung.“ – „Damit können wir dann wohl meine Theorie als bestätigt ansehen daß durch die neurale Verbindung auch Wissen und Erfahrungen übertragen werden.“, antwortete Sebastian.

Schließlich öffneten sich die Lifttüren und sie verließen die Liftkabine. Als sie vor den Türen ihrer beiden Quartiere standen fragte Ruby: „Nach links zu mir oder nach rechts zu Dir?“ – „Zu Dir.“, antwortete Sebastian. Ruby hielt ihr Armband an den Sensor neben ihrer Quartiertür worauf sich diese öffnete. In Rubys Quartier sagte Sebastian: „Wie machen wir das mit dem Weckruf eigentlich? Hier auf der Station steht Alice uns ja leider nicht zur Verfügung.“ – „Bist Du sicher?“, erwiderte Ruby und hielt Sebastian ihr X-Pad entgegen. Sebastian sagte: „Ach ja richtig, das habe ich ganz vergessen!“ – „Das habe ich mir schon gedacht.“, antwortete Ruby. Anschließend nahm sie ihr X-Pad und wies Alice an für 6:00 einen Weckruf zu planen. Nachdem Alice die Anweisung bestätigt hatte hängte Ruby ihr X-Pad wieder an ihr Armband und fragte: „Was meinst Du, gehen wir schlafen?“ – „Es war ein langer ereignisreicher Tag, hauen wir uns aufs Ohr!“, antwortete Sebastian. Daraufhin gingen sie in den Schlafbereich und zogen sich für die Nacht um.

Als sie etwas später nebeneinander im Bett lagen sagte Ruby: „Ich bin stolz auf Dich, wie Du den Vorbildungstest der G-Force-Academy gemeistert und somit gleich Deinen Abschluß gemacht hast, das war exzellent.“ – „Ja aber ohne Deine Erinnerungen und Deine Erfahrung die ich während unserer neuralen Verbindung gesammelt habe hätte ich das nicht geschafft.“, antwortete Sebastian. Ruby strich ihm übers Gesicht und sagte leise: „Wir beide haben eben eine ganz besondere Verbindung. Jetzt versuche aber etwas zu schlafen! Es war ein langer Tag und die Nacht ist auch schon wieder halb rum.“ – „Ja schlaf gut Ruby!“, antwortete Sebastian. Ruby küßte ihn sanft und Sebastian strich ihr sacht übers Gesicht, dann kuschelten sie sich aneinander und schliefen ein.
 

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