... für Leser und Schreiber.  

Spüre du, wie alles was du Bist, aus einer Quelle stammt von höherem Befinden

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© Ludwig Weibel   
   
Dankbar sein für das Geschenk des Lebens? Spüre du, wie alles was du Bist, aus einer Quelle stammt von höherem Befinden und von einem meisterlichen Duktus, der soviel an Weisheit, Wissenschaftlichkeit, ästhetischer Brillanz und soviel Feingefühl verrät, dass du nur staunend in Bewunderung und Ehrfurcht sinken kannst vor dem Wunderwerk der Gnade, das du darstellst, licht und wahr.
Gehst du jedoch deinem Wesensein gehörig auf den Grund, so stellst du fest: Ich kann Mich eigentlich an gar nichts halten, was da von Mir seinen Wert, sein Renommee und seine Wirklichkeit beweisen will in unverblümter Selbstgefälligkeit und Freudigkeit des Existierens. Kleider? Nicht Mich selbst, als Haut und Haar und Speck und Saft und Knochen. Jegliche Substanz ist von der Erde nur entlehnt zum Aufbau dessen, was auf ihr herumtritt, drippelt, rennt und steht. Demnach ist alles doch ein Nichts, wo Ich Mein wahres Sein zu finden hoffte und wo Ich noch so taubentänzerisch am Suchen Bin, in wissenschaftlich kämpferischer Akribie und Euphorie, Verwegenheit des Subsumierens, wie des Enttäuschtseins über das Vermissen dessen, was die Zellen, Glieder und Gestaltungen zusammenhält in wunderbarer Selbstverständlichkeit des Funktionierens.
Rein gar nichts vom Leben an sich ist damit zu finden und doch ist es da in Kraft und Herrlichkeit, Gefühl, Gewissenhaftigkeit, Gedankenschwere und Genie. Wenn man’s nun recht bedenkt, so ist der eigentliche Mensch ein geistiges Gebilde, das sich in sich selbst erfährt und wieselflink Materie um sich sammelst, das west und wieder weggeht, das Gesammelte sich selber überlassend, damit es willenlos zerfalle ins Unwirkliche, das es immer wahr.
Wirklich ist nur eines: dass Ich Bin, darfst du dir sagen, ein Herold der Unendlichkeit, ein Abbild hehrer Weisheit und ein Sinngedicht an Sehnsucht nach Erkenntnis, Seelensicherheit und Mut. Meine Stunde hat erst dann geschlagen, wenn Ich gültig Meinem kleinen Ich-Gefühl das grosse beigeselle, überstelle, als das Welten-Ich, das Meine Urkraft ist und Mein Beleben, Mein erstes und Mein letztes Wort, Mein Sein sowie Mein Vor-Mir-selber-Salutieren in der Einheit der Allwirklichkeit, die ist und die Ich Bin im Schwung der Zeiten, wie im Adlerhorst der Seinsglückseligkeit, in der Ich ohne jeden Anspruch still und unbescholten ewig wese.
 

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