... für Leser und Schreiber.  

Redsel

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© Ludwig Weibel   
   
Redselige Schwalbe du, was würde doch dein Leben von Mir in die Pflicht genommen und an Meines angesponnen, wenn du nur schweigen könntest vor der Majestät des überwältigenden Schäumens, das Ich in dir Bin und das an jeder Faser deines Wesens rüttelt, schüttelt und es in den Senkel stellt, damit du wohl gerätst in deinem all so widersprüchlichen Benehmen.
Weit hinter deine Linie solltest du geschwind vor den Versuchern gehn, die dich auf eine falsche Fährte locken und schliesslich deinen guten Ruf in Grund und Boden zu verdammen wissen, wenn du dich deines Irrtums nicht bewusst wirst in der Morgenröte Meines blühenden Vor-dir-Erscheinens.
Zucht und Ordnung, ha, was meinst du, dass sie dir gewähren? Numinosität im höchsten Grade, den es zu verleihen gibt aus Meiner Kuriositätensammlung, nicht von hier. Es bleibt dabei: Das Unsichtbare hat’s nicht nötig, seiner Existenz gemäss zu feilschen um die Anerkennung, die ihm rechtens auch gebührt. An dir ist es, in dich zu gehn, um der bewundernswerten Masse Meiner Gnaden willen, die dich förmlich fassen, gütig machen und aufs Innigste bewachen wollen. Sende dich und wende dich Mir zu und alles wird nach Meinem wie nach deinem Gusto klug und wesentlich, gradlinig und bedeutend, als gesegnet und getan im unnachahmlich liebevollen Gotteswohl.
 

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