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Vergessenes Verkehrsmittel – ein Plädoyer für den O-Bus...

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© Andreas Kretschmann   
   
Fast lautlos rollt er an die Haltestelle heran,
er erscheint wie eine Mischung aus Bus und Straßenbahn.
Bei seiner Ankunft hört man nur die Reifen,
es ist das Geräusch wenn sie auf der Straße greifen.

Beim Einsteigen scheint die Umgebung vertraut,
es fehlt jedoch das Geräusch des Dieselmotors wenn er tuckert laut.
Die Türen schließen sich und das Fahrzeug setzt sich in Bewegung,
es ist eine kraftvolle und gleichmäßige Beschleunigungserregung.

Das Interieur unterscheidet sich nicht von einem normalen Bus,
jedoch das fast lautlose Fahren ist ein großer Genuß.
Elektromotoren treiben dieses Fahrzeug an,
doch es fährt viel leiser als jede Straßenbahn.

Da der O-Bus auf Gummireifen fährt,
keiner der Fahrgäste ein Laufgeräusch von den Rädern hört.
Dieses Fahrzeug die Vorzüge von Bus und Straßenbahn in sich vereint,
es besitzt das Beste aus beiden Welten wie es scheint.

Beim Aussteigen zum Abschied noch ein Blick in die Höhe,
wo ich zwei Stromabnehmer und eine doppelte Fahrleitung sehe.
Da dem O-Bus die Schiene als zweiter Pol für den Stromfluß fehlt,
er beide Pole über die doppelte Fahrleitung erhält.

Die Türen schließen sich und der O-Bus fährt an,
ein leises Summen der Motoren man nur hören kann.
Wer einmal mit einem O-Bus gefahren ist,
der diese Fahrt nicht so schnell vergißt.

Wenn heute so mancher von Elektromobilität spricht,
dann erwähnt er normalerweise den O-Bus nicht.
Neue O-Bus-Trassen werden nicht mehr gebaut,
nur in Eberswalde man heute noch auf dieses Verkehrsmittel vertraut.

Der Bau von O-Bus-Netzen liegt auf der Hand,
man muß für den Gleisbau nicht extra aufreißen das Straßenland.
Hier wird verkürzt die Blockade der Straße,
im Gegensatz zum Neubau einer Straßenbahntrasse.
 

http://www.webstories.cc 25.04.2024 - 05:31:16