... für Leser und Schreiber.  

Schnee und Glöckchen

224
224 Stimmen
   
©  lillii   
   
Als Gott, der Herr die Welt einst schuf,
das Gras, die Blumen, Strauch und Kräuter,
die Menschen, Tiere, auch Dickhäuter,
ereilte ihn ein Hilferuf...

Der Schnee mit traurigem Gemüte
der klagt darüber ihm sein Leid:.
"Von Dir geschenkt in Deiner Güte....
hat alles nun ein buntes Kleid.

Wo bleibt denn da Gerechtigkeit?
denn alles ist so farbenreich;
nur ich bin farbenlos und bleich."
klagt er in seiner Bitterkeit.

Der Herr gab sein Versäumnis zu
und sprach zum Schnee:" Such Farb dir aus,
in der Natur, nur immerzu,
ich spende gerne Dir Applaus."

Nun bat der Schnee das Gras, die Rose,
das Veilchen und manch Namenlose
um Farbstoff, niemand war bereit...
zu teilen mit dem Schnee sein Kleid.

Der Schnee entmutigt, er sich setzt
zum Glöckchen mit dem weißen Röckchen;
hegt Hoffnung, denn die stirbt zuletzt....
und sieh, es streicht ihm übers Flöckchen.

"Wenn Dir genügt mein weißes Kleid,
will ich es gerne mit Dir teilen,
denn Du erbarmst mich, lass uns weilen
zusammen in der Winterzeit."

So halten treulich sie zusammen,
der Schnee und Glöckchen, das nun blüht
in ihm, der stetig sich bemüht,
denn beider Herzen steh'n in Flammen.

Und die Moral von der Geschicht
des Schnee'es Dank ist Glöckchens Schutz
und sieht man's mal aus dieser Sicht...
dass Gutsein beiden war von Nutz.


© lillii (L.R.)
 

http://www.webstories.cc 06.05.2024 - 16:25:41