... für Leser und Schreiber.  

Bevor Ich Mich zur Ruhe lege muss Ich überwach sein

 
   
© Ludwig Weibel   
   
Bevor Ich Mich zur Ruhe lege, muss Ich überwach sein und Mir jeden Trug verbitten in der ewigen Augenwischerei, die Mich am Boden halten will des weltlichen Kalküls. Das gibt’s doch nicht, wirst du wohl sagen, etwas Wacheres als wach zu sein; doch da muss Ich dich füglich eines Besseren belehren.
Um dieses Besseren dich zu versichern, sag Ich: Schau Mich an und schau das Überwache in Person, dem alle Himmel offen sind des geistigen Erlebens und Erwägens wie der wohlgerundeten Geschicklichkeit im Fakten-Spinnen, die das Leben durch Jahrtausende gekonnt und sicher weiterdirigiert. Ich Bin der Bauer, dessen Felder strotzen vom begehrenswerten Duft der Fruchtbarkeit und des Erwartens einer Ernte von des unermess'nen Reichtums allerliebstem Namen. Damit stopf Ich alle Münder, die Meiner gierig und geduldig harren in der Myriadenschar der Wesen, die des Genährtseins noch so sehr bedürfen.
Ich schicke ihnen Nahrung, die gezielt und garantiert, erfolgreich und gediegen die Bewusstheit fördert, die ihr Leben mählich in ein Sein verwandelt voller Daseinslust, Prosperität und Biegefestigkeit, so wie sie Mir gegeben und geschenkt ist von des Hirtenstabes Majestät und Gnaden. Es ist kein fauler Zauber, sondern reinste, feinste Zauberhaftigkeit, die Mich dazu bewegt, mit solcher Empathie und Überzeugungskraft von Mir zu reden. Denn Ich wese, wandle und verhandle aus der Glücksposition heraus, die jedem zusteht, der da will und will sie sehnlich sich erwählen. Unbeugsamer Wille, Offenherzigkeit, Betrachtung in der Stille und geduldiges Erwarten eines wunderbaren Fortschritts sind vonnöten, wenn du Mehrung schaffen willst der Geistesgüter, inmitten derer Ich Mich so bewusst, begeistert, betsam, aufgeräumt und seelenselig fühle. Wohl bekomm's, sollst du dir sagen, wenn du dir ins Fäustchen lächelst ob der süssen Melodei, die Ich dir ins Gewissen träufle und die für immer dein Gemüt verwandelt und mit höchster Sinnkraft, Schöpferfreudigkeit, Brillanz und Regsamkeit versieht.
Du bist Mir hörig so und so und somit tust du besser, sogleich mit dem Hören anzufangen auf Mein Wort, das aller Tugend Seim und aller Jugend Unverwüstlichkeit in sich enthält und dem entzückende Unsterblichkeit und Götterherrlichkeit, Bedachtheit, Wirksamkeit und Schönheit beigegeben.
Ich traure nicht, um was Ich hinter Mir gelassen, denn vor Mir winkt und blinkt ein glorioses Magnum der Geselligkeit mit Götterboten sonder Zahl. In Meiner Sphäre des Bewusstseins gehn sie aus und ein und überzeugen Mich von dem, was sie sich im Äonenschritt durch Generationen von begabtem Ringen, Springen, Singen, Fromm- und Gütigsein erworben haben. Sie sind die Zeugen Meiner Eigensinnigkeit im Pläneschmieden und erstaunlichem Vorhersehn lukrativer Investitionen in die Wohlgefälligkeit des Seins, an denen Ich Mich dankbar, siebenselig und gewissenhaft erlabe.
Die Kombination von Weisheit, Wachheit und Gefühl für's Übersinnliche ist in Mir der wahren Grösse Manifest und trägt wesenhaft zur Würde bei, zu der Ich Mich bewusst und blütenzart erhoben. Dabei ist das Göttliche, das Ich in Meiner Innheit als das Lebensfeuer flackern, leuchten, Helios spielen und des Himmels Licht erzeugen seh wahrhaftig Meiner Andacht und Bewunderung würdig im beseelten Auferstehn, das Ich da selbst mit Vehemenz betreibe.
Dann endlich darf Ich ruhig und des Seins bewusst vor Mir entschlafen, um einem neuen Schöpfungstag die Weihe einzuläuten, die ihm unbedingt gebührt als in Meinem Rang und Namen - Meiner Grazie, Verbindlichkeit und Liebeswonne hingegeben.
 

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