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Das Schaufenster von Mr. und Mrs. Beetle Kapitel 12

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© Thomas Schwarz   
   
Kapitel 12


Es war kurz vor Mitternacht. Betty Watson stand vor dem Schaufenster und zupfte nervös an ihrem wollenen Umhang. „Was hab ich da getan, auf was habe ich mich bloss eingelassen?“ Sie kicherte und seufzte zugleich. Die Bewohner hinter der Scheibe saßen wieder unter dem geschmückten Maibaum, prosteten einander zu, lachten und schwatzten. Wander-Bär war von seiner Bergtour zurückgekehrt. Jetzt stand er vor der Scheibe und winkte ihr zu. Die Feiergesellschaft sah auf und stimmte mit ein. Gerührt winkte Betty zurück. „Wir gratulieren dir Mrs. Watson,“ brummte er vergnügt, „ die anderen trinken gerade auf dich.“
Die Lichter in der Emerald Street waren verlöscht. Aus dem Dunkel trat ein Unbekannter. Es war der gleiche der vor kurzem neben ihr am Schaufenster stand und sie überraschend bei ihrem Vornamen genannt hatte. „Guten Abend, Betty,“ grüßte er und hob höflich seinen Hut, „wie sieht die Welt heute Abend aus?“ „Die haben mir gerade gratuliert und feiern. Am liebsten würde ich mich dazusetzen,“ antwortete Betty. „Das ist gut,“ erwiderte der Fremde, „wirklich gut. Sie sehen und hören sie wieder. „Was meinen sie?“ „Na, die dort!“ Er zeigte auf die Figuren. Beide standen vor der Szenerie und lächelten. „Viel Arbeit wird auf sie zukommen, Betty“, prophezeite der Fremde, „haben sie schon einen Namen für ihr Geschäft?“ Sie schüttelte den Kopf. „Also meine Unterstützung haben sie auf jeden Fall,“sagte der Fremde und fuhr fort, „ich hätte da schon eine Idee …,“ „und die wäre?“ fragte sie. „Wir lassen die Bewohner Tag und Nacht ihr Leben führen. Man wird von ihrem Geschäft hören, Betty, von Dover bis Penzance und Portsmouth nach Turso bei den schottischen Nachbarn„Also, jetzt übertreiben sie aber, Mr. … wie heißen sie?“ „Tut nichts zur Sache, Betty.“
Er verbeugte sich. „Schönen Abend noch. Ich muss nach Hause.“

Betty Watson stand wieder alleine und seufzte erneut. „Herrje, ich hab noch nicht mal einen Namen für das Geschäft.“ Sie machte sich auf den Heimweg und ging gleich zu Bett. Man sagt, die besten Ideen kämen im Schlaf und sie fühlte, dass sie viel gute Ideen brauchte.

Fortsetzung folgt
 

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