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Andacht Nr.67 Pfingsten

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© martin suevia   
   
Andacht Nr. 67

Von Pfingsten, Sprachen und dem (einander) Verstehen



Ihr Lieben


Christen gedenken an Pfingsten der Ausgießung des heiligen Geistes, an das Pfingstwunder.
Es ist nachzulesen in der Apostelgeschichte, nachstehend der Text:

Apostelgeschichte 2
Das Pfingstwunder
1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. 
2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 
3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, 
4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab. 
5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. 
6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde verstört, denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. 
7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer? 
8 Wie hören wir sie denn ein jeder in seiner Muttersprache? 
9 Parther und Meder und Elamiter und die da wohnen in Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia, 
10 Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Römer, die bei uns wohnen, 
11 Juden und Proselyten, Kreter und Araber: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden. 
12 Sie entsetzten sich aber alle und waren ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? 
13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins.

Da war also eine Gruppe von Galiläern versammelt, eher einfache, ländlich und in Dörfern wohnende Menschen, die urplötzlich die Gabe und das Talent besaßen zu den gebildeten internationalen Stadtbewohnern Jerusalems in deren verschiedensten Sprachen zu reden und Zeugnis von Gott abzulegen.

Bevor das Drama um Jesus seinen Lauf nahm, bereitete dieser seine Jünger auf das Ereignis vor:

Lukas 24:49
Und siehe, ich will auf euch senden die Verheißung meines Vaters. Ihr aber sollt in der Stadt Jerusalem bleiben, bis ihr angetan werdet mit der Kraft aus der Höhe.

Lasst uns kurz zurück ins Alte Testament springen zur großen und beeindruckenden Stadt Babylon:

1. Mose 11
Der Turmbau zu Babel
1 Die ganze Erde hatte eine Sprache und ein und dieselben Worte. 
2 Als sie ostwärts aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an. 
3 Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel und brennen wir sie zu Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als Mörtel. 
4 Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis in den Himmel! So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen. 
5 Da stieg der HERR herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. 
6 Und der HERR sprach: Siehe, ein Volk sind sie und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, wenn sie es sich zu tun vornehmen. 
7 Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht. 
8 Der HERR zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen. 
9 Darum gab man der Stadt den Namen Babel, Wirrsal, denn dort hat der HERR die Sprache der ganzen Erde verwirrt und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut.

Die Geschichte erzählt uns, dass Gott damals die Einheitssprache der Menschheit verwirrte und keiner mehr die Sprache der anderen verstand.
Es gibt Ansichten, die Gott vorwerfen, die Menschheit klein gehalten haben zu wollen – immerhin hat selbst der Schöpfer allen Daseins seinen Geschöpfen mit obiger Aussage Anerkennung gezollt. Dass die menschliche Intelligenz nicht nur gute Dinge erschafft und der menschliche Geist sich nur allzu gerne in Allmachtsfantasien gefällt, ist hinreichend bekannt.
Es war wohl eher als eine schützende Vorsichtsmaßnahme des Ewigen zu verstehen, den Egoismus und Alles-ist-möglich-Wahn des Menschen etwas abzubremsen.

ER scheint jedoch großen Gefallen daran zu haben, dass unterschiedlichste Menschen die an ihn glauben und die er „seine Kinder“ nennt, sich verstehen, einander erkennen und nicht zuletzt in die Lage versetzt werden, die Botschaft des Messias sprachlich in alle Welt zu tragen.
Wir erinnern uns an die Szene bei der Kreuzigung Jesu, als der Vorhang im allerheiligsten Teil des Tempels zerriss – spätestens bei dieser symbolischen Erzählung wird klar, dass der Gott der Juden nicht begrenzt, nur von den Juden wahrgenommen werden wollte, sondern sich einem jeden Menschenwesen offenbaren wollte, so von dessen Seite der Wunsch bestand und es nicht länger an zig verschiedene Gottheiten glauben musste und nicht länger Schlacht- und sogar Menschenopfer darbringen musste.

Das Sprechen und sich ausdrücken können in einer anderen als der eigenen Muttersprache war nicht die einzige Gabe die mit dem Niedersenden des heiligen Geistes auf die Gläubigen überging. Auch die Fähigkeit die zumeist lautlose Stimme Gottes zu vernehmen gehörte dazu. Jüngern wie Petrus wurde zudem die Kraft der Heilung gegeben.


Wir lesen in der Apostelgeschichte Kapitel 3 ab Vers 1:

Die Heilung des Gelähmten
1 Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, zur Gebetszeit. 
2 Und es wurde ein Mann herbeigetragen, der war gelähmt von Mutterleibe an; den setzte man täglich vor das Tor des Tempels, das da heißt das Schöne, damit er um Almosen bettelte bei denen, die in den Tempel gingen. 
3 Als er nun Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel hineingehen wollten, bat er um ein Almosen. 
4 Petrus aber blickte ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an! 
5 Und er sah sie an und wartete darauf, dass er etwas von ihnen empfinge. 
6 Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!
7 Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich wurden seine Füße und Knöchel fest, 
8 er sprang auf, konnte stehen und gehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott. 
9 Und es sah ihn alles Volk umhergehen und Gott loben. 
10 Sie erkannten ihn auch, dass er es war, der vor dem Schönen Tor des Tempels gesessen und um Almosen gebettelt hatte; und Verwunderung und Entsetzen erfüllte sie über das, was ihm widerfahren war. 
11 Als er sich aber zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk bei ihnen zusammen in der Halle, die nach Salomo genannt ist, und sie wunderten sich sehr.

Es gibt auch heute noch wirkliche seriöse Geistheiler, die allerdings, wie der ursprüngliche Glaube, eine wohl aussterbende Rasse sein dürften. Das mit dem „Einander verstehen“ ist auch und gerade bei Gläubigen heute so eine Sache. Wirklich einmütig im Geist und einfach in der Lehre schienen nur die sogenannten Urchristen gewesen zu sein.

Apostelgeschichte Kap. 2 Verse 42-47:

42 Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. 
43 Es kam aber Furcht über alle, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. 
44 Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. 
45 Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte. 
46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen 
47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.

Als sich die Lehre dann ausbreitete war´s leider auch schon vorbei mit der Einfachheit und Einmütigkeit.

1. Korintherbrief Kap. 1 ab Vers 10

Spaltungen in der Gemeinde

10 Ich ermahne euch aber, Brüder und Schwestern, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle mit einer Stimme redet; und lasst keine Spaltungen unter euch sein, sondern haltet aneinander fest in einem Sinn und in einer Meinung. 
11 Denn es ist mir bekannt geworden über euch, meine Brüder und Schwestern, durch die Leute der Chloë, dass Streit unter euch ist. 
12 Ich meine aber dies, dass unter euch der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere: Ich zu Apollos, der Dritte: Ich zu Kephas, der Vierte: Ich zu Christus. 
13 Wie? Ist Christus etwa zerteilt? Wurde denn Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft? 
14 Ich danke Gott, dass ich niemanden unter euch getauft habe außer Krispus und Gaius, 
15 damit nicht jemand sagen kann, ihr wäret auf meinen Namen getauft. 
16 Ich habe aber auch Stephanas und sein Haus getauft; sonst weiß ich nicht, ob ich noch jemanden getauft habe. 
17 Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu predigen – nicht mit weiser Rede, auf dass nicht das Kreuz Christi zunichtewerde.


Und auch die „Abänderungen“ und „Verfälschungen des Evangeliums hielten Einzug:

Galaterbrief Kap. 1:
Kein anderes Evangelium als das von Christus

6 Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium, 
7 obwohl es doch kein andres gibt. Es gibt nur einige, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. 
8 Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht. 
9 Wie wir eben gesagt haben, so sage ich abermals: Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht.


Im heutigen Christentum (bzw. was man dafür hält) gibt es so unendlich viele Strömungen die sich teils spinnefeind sind und die einen gegen die anderen keilen. Dazu kommen teils hahnebücherne, groteske „Lehren“ zustande beispielsweise die, dass Gott selbst zu den Menschenkindern kam und sich ans Kreuz habe schlagen lassen u.s.w, Marienverehrungen, das Zöllibat, welches keinerlei Berechtigung in der Bibel findet …manche, wie die Zeugen Jehovas meinen den Schöpfer nur mit einem bestimmten Namen ansprechen zu dürfen …
lange Rede, kurzer Sinn – ich bitte um ein erneutes Pfingstwunder. (seufz)

Ihr Lieben – die von euch - die ihr glaubt: Haltet euren Glauben einfach – Gott ist euer Schöpfer und damit euer himmlischer Vater und sonst KEINER! Jesus/Yeschuah ist der Messias, der von Gott Gesalbte (Christus )und Gesandte, der „Meister“ und Lehrer:
Matthäus Kap. 23: ab Vers 8:

8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen, denn einer ist euer Meister, der Christus; ihr aber seid alle Brüder. 9 Nennt auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. 10 Auch sollt ihr euch nicht Meister nennen lassen; denn einer ist euer Meister, der Christus. 11 Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. 12 Wer sich aber selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.“

Lest in der Schrift und lasst euch einzig vom Geist Gottes leiten! Leider erkennt auch immer mehr sogenanntes geistliches, geschultes Personal das Handbuch seines „Vorgesetzten“ nicht mehr.

Ich wünsche euch die Kraft, das Wissen und den Mut der Unterscheidung zwischen Wahr und Falsch – und Gottes Segen und Schutz für die kommende Woche!
 

http://www.webstories.cc 19.04.2024 - 22:52:53