... für Leser und Schreiber.  

Aber jetzt noch nicht

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© Ingrid Alias I   
   
Du schlenderst durch die Menge wie ein Detektiv in einem alten Hollywoodfilm und denkst über ein Verbrechen nach.
Sie kommt dir entgegen in einem Seidenkleid - wie ein Aquarell im Regen.
Sie lässt dir keine Zeit für Fragen, während sie deinen Arm berührt. Und du folgst ihr, bis dein Gefühl für die Richtung verschwindet.
Vorbei an versteinerten Wänden gibt es eine versteckte Tür, zu der sie dich führt.
In diesen Tagen, sagt sie, fühle ich mein Leben wie einen Fluss, der mich durchfließt. Sie sieht dich kühl an und ihre Augen leuchten matt wie das Spiegelbild des Mondes im Meer.
Du nimmst sie, um herauszufinden, was in ihr wartet und was sie fühlt.
Der Morgen bricht an und du bist immer noch bei ihr. Der Bus ist weg, dein Ticket ist verfallen. Du hast deine Wahl getroffen, also wirst du bleiben. Vorerst.
Aber die Trommelschläge der Nacht bleiben im Rhythmus des neugeborenen Tages. Du weißt, dass sie dich eines Tages verlassen wird.
Aber jetzt noch nicht.
 

http://www.webstories.cc 04.05.2024 - 12:59:08