... für Leser und Schreiber.  

Fortsetzungsgeschichte Sinnvertauschung

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© Robert Zobel   
   
Zuerst war das Wort und das Wort war identisch mit dem was es bezeichnete. Der Stuhl war ein Stuhl und die Banane eine Banane. Seit jeher war dies so und seit jeher war dies ganz natürlich für die Menschen und so bemerkte auch niemand das sich da eines Tages etwas änderte.
Wie eine Schlange, kam diese Änderung. Wie eine Schlange die lautlos durch das Gras schleicht und heimtückisch zubeißt.
Zuerst änderten sich in den Wörtern die Buchstaben und verdrehten sich irrwitzig, wechselten ihre Position innerhalb des Wortes und fehlten ganz. So war der Stuhl nur noch ein ?Uhl? oder ein ?Sluht?. Die Menschen merkten nicht einmal dieses und wenn, dann vergaßen sie es sehr schnell und passten sich an das neue Wort an. Ganz unbewußt und wie eine Maschine.
Was aber dann folgte war schlimmer und setzte voriges Phänomen in ein klägliches Licht.

Von einem auf den anderen Tag, vielleicht geschah es in der Nacht oder kurz nach Sonnenaufgang, waren die Buchstaben wieder da wo sie hin sollten aber die Sinne waren vertauscht. Stuhl war zwar somit wieder Stuhl und nicht ?Suhl? oder ?Uhl? aber wenn man jetzt Stuhl sagte meinte man einen Zollstock oder ein Glas mit hundertfünfzig Bonbons.
Keiner konnte sagen ob es dann bei einer Sinnvertauschung blieb und dann Stuhl am nächsten Tag auch noch das Selbe bezeichnete wie am Vortage.
Vielleicht war alles und ist alles an jedem Tag irgendwas anderes. Wir denken zwar die richtigen Wörter und denken auch das wir sie benutzen aber wir sprechen sie nicht. Wir merken das nicht und was wir nicht merken, dass können wir auch nicht erforschen.

Angenommen es ist so wie es ist, wie es wäre wenn es so wäre. Was für einen Sinn hätte dann so eine Sinnvertauschung? Was würde sich die Natur dabei denken oder die fremde Macht, wenn es so eine ist die Schuld/Auslöser ist. Wo ist der Sinn in der Sinnvertauschung?
Brauch unser Gehirn diesen Prozeß damit es etwas zu tun hat? Schafft es sich selber ?Arbeit? um nicht zu verkümmern wie Kinderherzen denen Liebe entzogen wird.

Es kann sein, dass Beschriebenes Wirklichkeit ist aber es gibt natürlich immer einen Abstand zwischen der Welt von der man schreibt, und der Welt wie sie ist.
Dark Blaze am 04.09.2002: Ich sag nur eins: Der Irrtum ist am laufen.
 
Wie soll es weitergehen? Diese Story kannst du selber weiterschreiben.
 

http://www.webstories.cc 30.04.2024 - 19:25:51