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Plotanische Liebe

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© Robert Zobel   
   
Hui, meine natürlich "platonische Liebe".
Erst einmal wollen wir kurz schauen, warum denn gerade Platon für den Begriff der Liebe ohne Sex herhalten muss!!
Nun, Platon lebte vor langer Zeit als Philosoph und schätzte die Tugend mehr als alles andere. Tugend wiederum ist die Selbstbeherrschung und das würde ja dann auch ganz gut hier passen. Doch halt, so ganz passt das Puzzleteilchen doch nicht in die Geschichte hinein und ich zeige auch gleich mal auf warum.
Platonische Liebe ist ganz einfach erklärt: Liebe, die frei von sexuellem Verlangen ist. Also, wenn Petra den Hans (entschuldigen sie die unmodernen Namen) als Freund lieb hat aber insgeheim von Sex mit ihm träumt dann ist es keine P-Liebe (ich nehme es mir mal heraus, nun so abzukürzen) mehr.
Wobei ich mich frage, ob Petra Hans ohne Hintergedanken küssen dürfte und wenn ja, auch mit Zunge? Es wäre für die Beiden schwer aber wenn sie dabei kein sexuelles Verlangen spüren, müsste es ja auch eine P-Liebe sein.
Und genau hier hakt das Puzzleteilchen, denn wenn Tugend Selbstbeherrschung ist, dann muss man sich ja beherrschen um nicht an den Popp mit Hans oder Petra zu denken und wer beherrschen muss, der hat dieses Verlangen ja doch. Gibt es also keine P-Liebe?
Vielleicht gab es aber auch einen ganz anderen Typen neben Platon der zufälligerweise auch Platon hieß und der Begriff ?Platonische Liebe? kommt von diesem Herrn. Das wäre so ganz ok, denn dann hätten wir jetzt nicht dieses störende Puzzleteilchen.

Eine P-Liebe stelle ich mir eigentlich so vor: Hans ist Student und 23 Jahre alt. Er studiert Politik und als er eines Tages in der Mensa seinen verschimmelten Hackbraten umtauschen will, lernt er Petra kennen, die das selbe Problem hat. Man lacht sofort über diese Hackbratensituation und am Ende bekommt man dann sein Geld wieder. Diese Situation verbindet und so trifft man sich öfter. Keiner der Beiden hat je an Unanständiges gedacht und man ist nur gut Freund. Ihre Freundschaft basiert nicht auf Sex, sondern auf Humor, Verständnis und gegenseitiger Hilfegebung. Hinzu kommt natürlich, dass Beide auf der gleichen Schule waren, die gleichen Lehrer kennen und das Hans die gleiche Musik hört wie Petra. Hat einer Liebeskummer ruft er den anderen an und der hilft dann, denn er ist ja vom anderen Geschlecht und weiß daher von was er spricht.

Genau so und nicht anders stelle ich mir die P-Liebe vor. Es wäre schön, wenn es so was gäbe und man hört schon heraus, ich glaube nicht daran.
Man kann ja auch keine Löwin in den Käfig eines Löwen werfen und sich denken "Da wird sicher eine P-Liebe drau". Wird´s natürlich nicht. Der Löwe wird sich die Löwin nehmen so ist es halt in der Natur und der Mensch gehört, meines Wissens, ja dazu. Doch es ist unterschiedlich. Für Frauen existiert die P-Liebe. Jedenfalls hoffen sie, dass es sie gibt. Darum haben Heterofrauen auch meist schwule Freunde. Vielleicht um sicher zu gehen, dass es in echt eine platonische Liebe ist, da von dem Mann ja nichts kommen kann.
Doch kennen sie einen Heteromann, der eine lesbische Freundin sein eigen nennen kann? Ich glaube nicht oder?

Also ist alles in kurzer Zeit geklärt: Es gibt die P-Liebe nicht, Tugend hat was mit Selbstbeherrschung zu tun, der Platon aus Griechenland ist nicht mit der P-Liebe verwickelt und ganz sicher, wirklich ganz sicher will Hans doch mit Petra, Petra doch mit Hans oder Beide miteinander. Schluß.
 

http://www.webstories.cc 29.04.2024 - 16:01:17