... für Leser und Schreiber.  

Behinderung

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©  Siehdichfuer   
   
Behinderung, welch unbehaglich Wort,
ich mag nicht behindert sein, denkt ein jeder sofort,
mag es nicht, wenn ich behindert werd,
wenn vor mir ein Auto, ganz langsam dahin fährt,
ich mag es nicht, wird mir meine Freiheit genommen,
mag nicht, wenn mich jemand hindert, an meinem vorwärtskommen.
Ich mag viel lieber, ganz gesund und stark schauen drein,
ich mag keine Fehler, da muss schuldig wer sein,
so wie ich bin, kann ich treten ins Licht,
bei dem ein Fehler offensichtlich, der gehört dahin nicht.
Ich steh meinen Mann, beherrsche den Umgang mit anderen schon,
nur bei diesem Behinderten weiß ich nicht weiter, was für ein Hohn,
Ich schau zu ihm, mit erschrockenen Augen sodann,
oh hilf mir mein Gott, der sieht mir meine Behinderung an,
bin plötzlich hilflos, weiß weiter nicht mehr,
denk nur so bei mir, der hat es sicher schwer,
so ein armer Mensch, doch der kann ja nichts dafür,
das ihm verschlossen bleibt, gar so manche Tür,
doch muss das eigentlich, wirklich so sein,
es fallen deine eignen Behinderungen dir ein
und du erkennst, das man mit diesen, trotzdem gut leben kann,
du wendest dich ihm zu, siehst mit anderen Augen ihn an,
du lächelst ihm zu, wünschst ihm einen guten Tag,
er grüßt und lächelt zurück, ist doch gar keine Frag.
Keiner ist perfekt, will oder kann alles machen,
was ich selber nicht kann, läst einen andern trüber lachen,
so ist ein jeder, wie er ist, in die Menschheit gestellt,
und ein jeder ist sehr wichtig, für diese schöne Welt.
 

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