... für Leser und Schreiber.  

NIchtigkeit

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© Graf Zahl   
   
leere
musik
und alles andere ändert nichts daran
in mir herrscht
absolute leere.

nichts.
kein faszinierendes nichts wie das all
oder das fehlen von lärm in der nacht
einfach nur nichts.
gar nichts.

als ob ich nur aus haut bestehen würde
und wie ein vom überdruck in der form stabil gehaltener ballon
automatisiert und nicht wirklich selbstgesteuert
durch mein leben laufe

nichts zu sein ist tragisch,
aber nichts zu beinhalten tödlich.
das nichts wirkt vernichtend und
keineswegs so nichtig als man vielleicht hofft

es gibt keine illusion
die dem suchenden zur zuflucht dient
es gibt keine ausrede
die dem betroffenen zu wahrung seines
(anscheinlichen) gesichtes verhilft
es gibt nichts.

und es wird auch nichts werden.
es ist wie ein puzzle: ohne das letzte teil
ist das gesamtwerk nichts.
gar nichts.

leere phrasen dringen an mein ohr
töne
doch verstehe ich sie nicht als musik,
sondern als eine folge relativ willkürlicher und
zusammenhangloser objekte.
es gibt mir nichts.
gar nichts.

es gibt jedoch eins, was dem nichts
beinhaltenden menschen helfen kann:
den grund seines zustandes zu erkennen.
und dafür zu sorgen,
das nichts zu vernichten
(paradoxerweise ist dies im wortspiel gesehen eine
vernichtung des nichts durch sich selbst,
aber das nur am rande).

was fehlt bist du.

2002-10-24 für Sabrina
 

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