... für Leser und Schreiber.  

Mitternachtsphantasien

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© Graf Zahl   
   
Sie schrie. Er zückte sein Jagdmesser (das gute mit dem Hirschhorngriff), hielt es in der Hand, schaukelte ein wenig damit auf und ab, als ob er das Gewicht prüfen wollte oder den Schwerpunkt suchte, und betrachtete es nachdenklich, vielleicht sogar ein wenig wehmütig. Sie schrie noch immer. Genervt rammte er ihr das Messer bis zum Anschlag in die Kehle. Warum konnte sie auch nie die Schnauze halten. Gerade jetzt, wo es sie vielleicht hätte retten können... Ihr Schrei erstarb in einem Mittelding aus Gurgeln und Röcheln. Er drehte das Messer in ihrer Kehle und durchtrennte ihre Haut genau in der Mitte ihres Rumpfes bis zwischen ihre Brüste. Er liebte diese schneeweißen, herrlich kleinen und unglaublich festen Ausdrucksformen ihrer Weiblichkeit... Zart strich er mit dem Rücken seiner Finger über sie hinweg und presste ihre Brustwarze ein klein wenig zusammen. Ein kleiner Tropfen Milch quetschte sich aus der Spitze und lief seitlich hinab. Er zog das Messer aus ihrem Brustkorb und verbrachte viel Zeit damit, es sorgfältig zu säubern. Als er damit fertig war, steckte er das Messer zurück in die Scheide. Endlich, endlich lag sie genau so da, wie er sie immer haben wollte; ihr schwarzes Haar engelsgleich kreisförmig um ihren Kopf ausgeartet, ihre grünen Augen weit aufgerissen und gen Himmel gerichtet, ihr offener Mund die Fragen ihrer Augen noch unterstützend. Das Blut suchte sich einen Weg aus ihren Lippen; er zog mit dem Finger durch die Spur und leckte ihn ab. Frisch. Wie sollte es auch sonst sein, dachte er bei sich. Er musste unwillkürlich über seine eigene Blödheit grinsen.
 

http://www.webstories.cc 20.04.2024 - 11:34:20