Das Leben ist kurz. Man muss sich deshalb sehr gut überlegen, was man mit seiner Zeit anstellt. Möchte man angepasst leben? Möchte man ein Rebell sein? Strebt man nach Erfolg? Reicht einem das Geld, das man schon zur Verfügung hat, aus und konzentriert sich viel lieber darauf, wie man mit dem, was man hat, lebt und mit wem man damit lebt? Konzentriert man sich eher auf die äußeren Umstände oder eher auf den Inhalt?
Sicher ist: das Leben ist begrenzt. Sicher ist, wir wissen niemals, wieviel Zeit wir überhaupt noch zur Verfügung haben. Sicher ist: nichts ist sicher. So können wir uns ein wunderbares Leben eingerichtet haben. Wir können alles haben, was wir uns wünschen, und dennoch kann es jederzeit geschehene, dass wir von einem auf den anderen Moment alles verlieren. Ein Unfall; ein Anschlag; eine Erkrankung.
Leben, atmen, begehren. Lebendig sein. Immer weitermachen. Den Weg weiterbeschreiten und niemals aufgeben.
Sich mit dem Dasein beschäftigen, aber auch mit den Dingen, die das Dasein überschreiten. Sich mit Kunst, Philosophie und Transzendenz auseinandersetzen. Es in Bezug zu dem eigenen Leben setzen. Genuss leben. Genuss ausleben. Auskosten. Unerschöpflichkeit ergründen.
Wir wollen keine Routine; keine Gleichförmigkeit. Wir wollen, dass sich unsere Erlebnisse möglichst voneinander unterscheiden. Denn erst der Kontrast lässt sie hervortreten. Gleichförmigkeit hingegen lässt sie im Einerlei versinken.
Wir wollen kämpfen. Mit Leidenschaft an die Sache herangehen. Wir wollen siegen und wir wollen verlieren. Denn würden wir nur siegen, würde auch dies beliebig und eintönig werden. Wir wollen beides erleben: die Höhen genauso wie die Tiefen. Wir wollen eine Aneinanderreihung von Erlebnissen; von Emotionen; von Wut, Hass, Liebe, Gereiztheit und dem Gefühl der Beklommenheit. Wir wollen Verzweiflung spüren und Hoffnung.
Und dennoch, blicken wir irgendwann einmal zurück, fragen wir uns vielleicht: wozu das alles? Weshalb haben wir all dies auf uns genommen? Denn, ganz egal, wie wir auch immer gelebt haben; ganz egal, wie wir uns auch immer entschieden haben, letztendlich endet alles auf die gleiche Weise.
Und dennoch, sind wir mitten in einer Etappe, und deren gibt es viele, denken wir keinen einzigen Augenblick daran, was am Ende noch auf uns zukommen wird oder auf uns zukommen könnte. Wir sind abgelenkt; unsere Aufmerksamkeit ist auf den Moment gerichtet; auf das Erlebnis selbst.
Was lernen wir daraus? Wir lernen daraus, dass der Strom der Erlebnisse niemals abbrechen sollte. Denn nur so kommt etwas hinzu; nur so entwickeln wir uns weiter. Wir lernen, dass wir immer weiter machen müssen, wollen wir das sein, was wir sind und wollen wir es auch bleiben: lebendig.