Und wenn das Licht brennt, lass es brennen. Und wenn es dunkel wird, lass es dunkel werden. Und wenn sie sich dazu entscheiden, irgendetwas zu tun, dann lass sie es verdammt noch mal exakt so tun, wie sie es nur wollen. Lass sie frei sein. Lass sie sein, wie sie sind; wie sie sein wollen.
Loslassen bedeutet Freiheit. Denn hält man jemanden an einem Seil fest, wird man von dem Seil selbst festgehalten; wird man selbst daran gehindert, zu gehen, wohin man nur gehen möchte. Dann ist man selbst eingeschränkt und wird benachteiligt an den vielen Möglichkeiten, die es gibt oder die es geben könnte.
Wir müssen loslassen. Wir müssen uns selbst befreien; unser Herz; unsere Seele; unseren Verstand. Wir sind viel zu eingeengt in unserem Denken; in unseren denkbaren Möglichkeiten.
Wir sind Zwerge, halten uns aber für Riesen. Wir sind Statuen, halten uns aber für Falken, die sich auf ihre Beute stürzen. Wir sehen lächelnd einem Pferd zu, wie es Scheuklappen trägt, damit es nicht sehen muss, was es außerhalb seines Blickfeldes gibt, und tragen selbst Scheuklappen.
All jenes, was wir belächeln oder was wir nicht sein wollen, das sind wir selbst. Denn wir können nur erfassen, was wir schon kennen; können nur begreifen, was wir über uns selbst schon längstens begriffen haben.
Wir sind Zerstörer. Wir sind Vernichter der Dinge, die nicht sein sollen; die nicht sein dürfen – die aber sind und das nur umso mehr, je mehr wir dagegen vorgehen. Denn wir nähren es; geben ihm Nahrung durch unseren Unwillen, es anzuerkennen. Und exakt dies ist es, was es letztendlich am Leben erhält und uns in gleicher Weise zerstört. Nach und nach. Unmerklich langsam. Aber gewiss.
Und wenn das Licht brennt, lass es brennen. Und wenn es dunkel wird, lass es dunkel werden. Und wenn sie sich dazu entschieden haben, irgendetwas zu tun, dann lass sie es verdammt noch mal exakt so tun, wie sie es nur wollen.