die kirche

eine kirche mitten im wald
laubbäume schmiegen sich
an die grauen, hohen mauern
die wehenden blätter kitzeln die fenster
eichhörnchen huschen über das dach
und hüpfen dann wieder
ins blattgewühl
die sonne, die zwischen dem grün
hindurchscheint
malt kleine helle punkte auf das
gebäude

durch die fenster sieht man die
zipfel der brennenden kerzen
kein geschäftiges treiben
bricht die stille
die kirche ist ein teil des
waldes und hat sich angepasst
steht schon lange hier
hat auch ihre wurzeln in
die erde gestossen
mit jedem gebet
und mit jedem tag
den sie hier steht

es ist als schützen die bäume
die kirche
vor den menschen
als wenn sie selber lebe
und nicht gestört werden
will
und für wahr
es kommen nicht viele
am sonntage
man scheut das dickicht
durch das man muss
man scheut das brennesselmeer
und die wilden tiere

wer die kirche hier gebaut
hat es gut gemeint mit ihr