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WALDSTERBEN. Bitte nein!

Nachdenkliches · Poetisches
*



ODE AN DIE WÄLDER

bitte geht nicht ihr Tannen
ihr hoch ragenden Buchen
und Eichen
gewohnte Begleiter durch alle die fetten
und mageren Jahre der Menschheit

bleibt bei uns auch jetzt


Blitze
Orkane
wechselnde Wetter
habt ihr ertragen
in gelassener Ruhe
Millennien lang


waren die Zeiten auch schlecht
tobten Seuchen und Kriege
so standet ihr sicher

ihr nährtet die Herzen
der Generationen
mit Lebenskraft

Im Rauschen des mächtigen Blattwerks
ist Hilfe für kränkliche Lungen
verwundete Seelen

weg-müde Wanderer labt ihr
an Hochsommertagen
mit eurer Kronen schattiger Kühle


im heiter gedämpften Zwielicht
seid ihr der Liebenden Spielplatz
seit je her


Bäume

Anker
und fester Halt allen Lebens
tief im Erdreich verwurzelt
reichen die Wipfel
in größere Sphären
und näher zum Licht

aber so hoch Ihr auch wachset
so stark Ihr auch werdet
bleibt Ihr doch verletzbar
wie Kinder
nicht gemacht
den chemischen Giften zu trotzen

Damit Natur euch erhalte
beugt
euch nicht
und
setzt nicht auf Rettung
durch Menschenhand

ruft uralte mystische Mächte
und eigene Kräfte
ruft alle Geister
der Schöpfung
zum Schutz euch herbei

ihr müsst überleben

denn geht ihr
stirbt mit euch
die Welt!


*






Copyright Irmgard Schöndorf Welch 1999
bearbeitet am 03.05.2005

*
 
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Kommentare  

Danke Sigmund

für Deinen Kommentar. Ja das Gedicht liegt mir sehr am Herzen. Wo Menschen nichts mehr für die Wälder tun, hilft sich die Natur vielleicht selbst.

Liebe Grüße


Inulove (07.01.2005)

Das Gedicht ist fantastisch! Du sprichst ein äußerst wichtiges Problem an und sagst, was gesagt werden muss. Und wie du es sagst, großartig! Genauso müssen Gedichte meiner Meinung nach sein.

"Es streben die Wipfel zu größeren Sphären"
- Ich wünschte, ich könnte so schreiben!


Sigmund Huemer (07.01.2005)

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