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Opa

Poetisches · Aktuelles und Alltägliches
© rosmarin
Da sitzt er im Lehnstuhl
Sein Haar ist schon weiß
Augen tief in den Höhlen
Man nennt ihn den Greis

Sein Rücken ist krumm
Von der Arbeit Hast
Des Lebens Mühen und Sorgen
Kummer und Last

Im alten Ofen das Feuer
Es wärmt ihn doch nicht
Die alten Knochen werden nicht jünger
Es plagt sie die Gicht

Sinnend schmaucht er
Sein Pfeifchen hält es ganz fest
Bläst Wolken zu Funken
Denkt sich den Rest

Rauch träumt er zu Sternen
Sonne und Licht
Sieht plötzlich nah vor sich
Omis Gesicht

Sein Kopf der ist voll
Von Erinnerung schwer
Die Gedanken vergehn nicht
Werden nur mehr

Er schaut hin zu den
Wänden mit den Bildern vergilbt
Seufzt leise und
Sein Herz überquillt

Seine Augen die lachen
Von Fältchen umkränzt
Ich lausch den Geschichten
Sein Leben erglänzt

Bald ist er müde
Schaut selber sich zu
Schmaucht weiter sein Pfeifchen
Ich bett ihn zur Ruh

Dann sitz ich im Lehnstuhl
Träum vor mich hin
Grüble über das Leben
Such seinen Sinn

***
 
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Kommentare  

nichts zu danken. dein gedicht hat mich einfach zu diesem kommentar inspiriert und das musste unbedingt gesagt werden. ich hätte sonst unmöglich schlafen gehen können.

Simone Cyrus (03.11.2005)

hallo, christa, hallo, mone, danke für euren kommentar.
simone, du bist ja die geborene kommentatorin. mir gelingt so etwas leider nie.
danke auch für das kleine gedicht von dem m. s.. das sollten wir uns wirklich alle vor augen halten, wenn wir ein gedicht schreiben.
lg
rosmarin


rosmarin (03.11.2005)

Hallo Rosmarin,
Simone hat völlig recht und sie hat auf sehr schöne Art ausgedrückt, was dieses Gedicht aussagt. Ich hatte wohl am Anfang etwas Probleme, das Gedicht zu lesen und zu verstehen, aber das lag sicherlich an meiner eigenen, heutigen, sehr seltsamen Stimmung. Aber jetzt kann ich die Aussage von Simone nur bestätigen.
LG
Christa


CC Huber (02.11.2005)

hallo rosmarin!
mir gefällt das gedicht sehr gut, es ist wunderschön und stimmt zugleich ein wenig traurig und nachdenklich. das leben ist vergänglich und ich finde die vorstellung schön, irgendwann im "lehnstuhl" zu sitzen, zurückzublicken, glücklich zu sein, mich an erinnerungen zu erfreuen. vielleicht liegt der sinn des lebens ja im sammeln von erinnerungen fürs alter, als kleine schätze die man in seinem herzen trägt und an die man menschen teil haben lässt, die man liebt, wie z.b. seinen enkeln.
Ich möchte hier an dieser stelle ein gedicht von Manfred Sestendrup zitieren, um dieses gedicht zu bewerten:

"gedichte

antworten
verlang nur von
schlechten gedichten
gute gedichte
verlangen nach dir"

und da dieses gedicht nach mir verlangt, ist es ein gutes gedicht, denn es fordert wirklich auf zum nachdenken, vor allem die letzten beiden zeilen. jetzt schwirren ganz viele gedanken in meinem kopf herum und aus diesem grund hat das gedicht seinen sinn nicht verfehlt.
lg simone


Simone Cyrus (02.11.2005)

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