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Böse Träume

Nachdenkliches · Poetisches
© rosmarin
Und weinend werd' ich dann
An deinem Grabe steh'n
Und dich mein Schatzi
Niemals wiederseh'n

Und sehnsuchtsvoll
Der Zeit gedenken
Da wolltest du
Dein Herz mir schenken

Du wolltest es
Du tat'st es nicht
Drum hass ich und
Verfluch ich dich

Es wird mir
Eine Wonne sein
Wenn du vergehst
Ins Nichts hinein

Wenn sinkest du
Ins kühle Grab
Und ich dafür
Gesorget hab

Und meine Tränen
Freudentränen sind
Und streicheln wird mein Gesicht
Nur noch der Wind

Und Sonne wird scheinen
Auf mein Haar
Das fandest du
Einst wunderbar

Und meine Augen werden
Wieder glänzen
Schmücken werd' ich mich
Mit bunten Kränzen

Und mein Mund dann
Wieder lächeln wird
Und meine Seele sich
Niemals mehr irrt

Es wird für mich
Der schönste Tag
Den ich im Leben
Leben mag

So wird dann
Mein liebes
Schatzilein
Alles einmal

Zu Ende sein

*

Der Wecker klingelt mich endlich wach
Was hab ich nur Böses von mir gedacht

***


Wer hat Lust, seine bösen Träume dichterisch zu verarbeiten?

Es wäre bestimmt sehr interessant.
CCHuber am 01.03.2006: Lange Zeit hab ich vergeudet,
um liebend dir zu Dienst zu sein.
Ach, hätt stattdessen ich getrunken,
ein Gläschen lieblich roten Wein

Ich kann nicht länger mehr ertragen
den Anblick deiner Schreck-Gestalt.
Ich nehm mir jetzt ein neues Leben,
lös mich von dir, sei`s mit Gewalt.

Im Traum halt ich ein rostig Messer
in meiner zarten rechten Hand.
Die Klinke will ich nun versenken,
mich lösen aus dem Ehestand.

Das Blut aus deinem falschen Herzen
soll fließen bis der Tod dich holt.
Die Zwischenzeit will gut ich nutzen,
will schmücken mich mit Tand und Gold.
 
rosmarin am 02.03.2006: Hier ist die Geschichte, die ich heute Nacht geträumt habe:
Es ist ein wunderschöner Sommertag, noch früher Morgen. Grüne Wiesen, feucht vom Tau der Nacht, erglänzen in der aufgehenden Sonne. Vögel zwitschern lustig. In der Nähe murmelt eine Bächlein.
Hand in Hand wandere ich mit meinem Ex dahin, um zu trinken. Das Bächlein plätschert aus einem dunklen Stein. Übermütig beugen wir uns hinab, schöpfen das klare Wasser mit den Händen in unseren Mund, lachen, bespritzen uns, sinken dann in das feuchte Gras.
Mein Ex nimmt mein Gesicht in seine Hände, schaut tief in meine Augen, küsst mich.
"Das ist der letzte Kuss", sagt er, plötzlich böse, "ich verlasse dich. Du bist meiner nicht wert. Dich werden immer alle verlassen."
"Nein!", schreie ich. "Nein! Lieb mich! Lieb mich!"
"Wie du willst!"
Mein Ex nimmt mich auf seine Arme,. wirft mich wie eine Puppe in die Luft, fängt mich auf, lacht laut und grässlich, stößt mich in das Bächlein, das plötzlich ein reißender Fluss ist. Auf dem Grund funkeln glitschige Steine, ich rutsche aus, rudere wild mit Armen und Beinen, bekomme Wasser in den Mund, spucke, huste, schreie, stehe wieder im flachen Wasser, sehe die übergroßen Füße meines Ex, will weglaufen, komme nicht vom Fleck.
Der Ex zerrt an meinen langen Haaren, zerreißt mein kurzes, weißes Kleid, knüllt die Fetzen in seine Hand, starrt mich an mit Augen, die übergroß sind, fast aus den Höhlen quellen; seine Zunge rutscht über meinen nackten Leib; mir ist, als sei es die Zunge einer giftigen Schlange.
"Aber sicher liebe ich dich, sicher", sagt er. "Ich liebe dich so, wie ich dich noch nie geliebt habe."
Wieder packt er mich an den Haaren, lässt los, ich falle in das Bächlein, das wieder der reißende Fluss ist, sinke tiefer und tiefer, bis auf den schlammigen Grund.
Alles um mich her ist dunkel. Schwarz. Eine Sturzflut dröhnt auf mich herab. Ekliges Getier saugt sich an meinem Körper fest. Es ist das pure Entsetzen!
Das Wasser färbt sich rot von dem Blut, das stoßweise aus meiner nackten Haut schießt, sich mit dem Schwarz des Wassers vermischt. Des Höllenwassers.
Mit aller Kraft versuche ich, mich zu befreien. Es gelingt mir, ich gelange an die Oberfläche.
Jetzt ist der Himmel dunkel, keine Sonne mehr, kein Vogel singt; zu beiden Seiten des Bächleins lauern Geier in den wilden Gräsern, wachsam mit schwarzen Äuglein und gelben, gebogenen Schnäbeln. Bestimmt wollen die mir die Augen aushacken, bin ich ganz sicher.
Mein Ex steht da wie ein Riese, mit großen, schwarzen Füßen und den hervorquellenden Augen.
"Ich verlasse dich!", schreit er, die Arme in den Himmel gereckt, "weil du mich verlassen wolltest! Du Nutte! Du Flittchen!"
Im Traum denke ich: Das kann nur ein Traum sein. Ein fürchterlicher Albtraum. Du mußt sofort erwachen.
"Nein! Nein!", schreie ich. "Neiein!!", und erwache.

***

Was habt ihr Schreckliches oder und Böses geträumt.
 
Lavendel El am 04.03.2006: Ich sehe mich in meinem Zimmer, schlafend. Mein Atem ist ruhig. Mein Bett ist weich. Schlafe noch friedlich. Die Sonne scheint durch einen Spalt im Fensterladen auf mein Gesicht. Da betritt jemand mein Zimmer und setzt sich neben mein Bett auf den Fussboden. Er streicht über meine Haare, zärtlich, sanft. Dann erlischt das Licht und der Unbekannte zieht ein glänzendes Mettal aus seiner Tasche. Eine Schere. Da zucke ich ich zusammen und erwache. Aber ehe ich aufstehen und davon laufen kann, hat er mich schon an meinen Haaren gepackt, meinen langen, heissgeliebten Haaren. Nein! Zu spät. Die Schere hat ihren Zweck erfüllt. Eine tiefe Wut macht sich in mir breit. Ich schreie. Kann es nicht glauben. Es kann nicht sein. Ich rüttle den Mann und schreie ihn an. Sag mir, dass das nicht wahr ist! Er schaut mich nur an und zeigt dann auf ein kleines verlassenes Häufchen auf dem Boden. Ich sinke auf meine Knie. Das kann einfach nicht sein. Meine Haare. Es ist als würde die ganze Welt in sich zusammen brechen. Nein, nicht meine Haare. Eine Träne rinnt über meine Backe. Warum hat er mir das angetan? Jahre wird es dauern, bis meine Haare wieder nachgewachsen sind. Jahre. Ach, das steht dir aber gar nicht, sagt meine Mutter. Ich streiche mit meiner Hand über diese hilflosen Stoppeln auf meinen Kopf. Hilflos. So fühl ich mich und erwache aus dem Alptraum.
 
rosmarin am 18.03.2006: Ein böser Mann

Sitzt ein böser Mann
In meiner kleinen Hand
Bittet mich ganz lieb
Verzeih mir und vergib

Tränen rinnen
Aus seinen Augen
Feuchten meine Hand
Alles wohlbekannt

Lügen verbreitern
Seinen Mund
Noch ein letztes Mal
Ist mir doch egal

Drücke meine Hand
Mit meinen Tränen zu
Töte allen Schmerz
Härte mir das Herz

Öffne meine Hand
Seh es mit Entsetzen
Windet sich ein Wurm
In meiner kleinen Hand

***
 
Sara Schwaninger am 21.06.2006: Ich öffne meine Augen,
Und blick´ ihm ins Gesicht.
Er grinst, er weiß, da fehlt was-
Mein Herz, ich spür´ es nicht.

Stumm schrei´ ich vor Entsetzen,
Er wiegt es in der Hand.
Lässt mir nur stille Leere,
Raubt mir meinen Verstand.

Einst kannte ich das Lachen,
Einst kannte ich den Schmerz,
Einst kannte ich die Freude,
Einst hatte ich ein Herz.

Ich bitte, flehe, Gnade!
Das kann der Tod nicht sein.
Ich sehne nach Erlösung,
Nach silberweißem Schein!

Während er mich leiden lässt,
Spricht er wie ein Gebet:
Wenn das für dich der Tod ist,
dann hast du nie gelebt.
 
rosmarin am 26.10.2006: Sieben Schüsse sollst du haben
Sieben Schuss für dich allein
Sieben Schuss aus der Pistole
Oh ja du Heuchelschwein

Je einen in die Augen
Kalt wie des Himmels Blau
Dann einen in den falschen Mund
Oh ja dmit es dich schön grau

Zweie nun ins Nasenloch
Es tut mir schrecklich Leid
Du hast gesagt ich lieb nur dich
Für alle Ewigkeit

Die letzten zwei noch übrig sind
Es ist noch nichts verlor'n
Dafür dass ich geliebt an dir
Sogar die blöden Ohr'n

Und wenn du dann noch da sein sollt'st
Du Wabbelaffenarsch
Da fall'n mir deine Sprüche ein
Besonders der ...

Das warsch's

***

Schön böse? Ich werde mal noch ein bisschen in meiner Horrortraumkiste wühlen. bestimmt kommt da noch so Einiges zum Vorschein. - Oh, Heinrich (Rosmarin) , mir graut vor dir. -

***
 
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Kommentare  

hallo, danke für die kommentare und fortsetzungen. sara, das ist ja ein wunderschönes traumgedicht. man kann so unendlich vie hinein interpretieren.
lg
rosmarin


rosmarin (22.06.2006)

Hallo rosmarin,
Jeder hat mal böse Träume und jeder sucht nach einer Möglichkeit, sie zu verarbeiten. Und dichterisch ist wohl mit die Schönste. Ich danke dir für die Chanche, es auf diese Art zu tun!


Sara Schwaninger (21.06.2006)

schätze mal, das kommt darauf an, ob man fähig ist, die traumrealität parallel zur realen realität zu steuern,
oder nicht.
und wie angst erlebt wird.


 (04.06.2006)

hallo, unbekannt, danke für den kommentar. aber folgendem kann ich nicht zustimmen:- Im Traum aber gibts kein zu viele, keine Angst, nur noch Bilder. - , denn ich habe auch im traum schon die schrecklichsten ängste erlebt. oder gerade im traum. ja, was ist mit den albträumen, aus denen man schreiend erwacht?
lg
rosmarin


rosmarin (24.05.2006)

Wach machen wir aus Angst zu viele Worte.
Im Schlaf machen wir aus Angst zu viele Geräusche.
Im Traum aber gibts kein zu viele, keine Angst, nur noch Bilder.

Ein schönes Stück zum Träumen.. volle 38 punkte mit vollem Einsatz. Danke für alles, die Seel braucht Zeit zum Träumen und träumt sich mal kurz ins Sonntagsgebet beim Schöpfer


 (06.05.2006)

ja, lass dir was einfallen, intim hin, intim her, meine sind auch verdichtet, wie alles, was ich schreibe.
lg
rosmarin


rosmarin (10.03.2006)

Nein, nein wie gesagt, noch krasser sind meine (Gott sei Dank) nicht..
Einen habe ich ja in "Freiheit. Hoffnung. Frieden. Tod." verarbeitet. Die anderen kranken Träume sind bei mir meistens zu irreal, um sie wiederzugeben, oder doch irgendwie zu intim.
Aber ich überleg mal, ob mir was zu dem Thema einfällt...
LG


Lena N. (10.03.2006)

hi, lena, dann lass uns doch auch teilhaben an deinen noch krasseren träumen. bin gespannt.
lg
rosmarin


rosmarin (10.03.2006)

wow, wenn du den Bach-Ex-Trum echt so geträumt hast, dann habe ich endich jemanden gefunden, dessen Träume noch krasser sind als meine!!!
LG Lena


Lena N. (09.03.2006)

das hoffe ich auch, steht nur in meinem traumbuch.
lg
rosmarin


rosmarin (04.03.2006)

hei rosmarin
ach echt?wusst ich nicht, na ich hof mal dazu kommt es noch lange nicht:)bis dann.lg.lavendel


lavendel (04.03.2006)

hallo, lavendel, danke für den beitrag. das war ja wirklich ein albtraum. steht doch der verlust der haare nach der modernen traumdeutung für die warnung für einen verlust im wachleben oder der angst davor. habe ich gelesen.
lg
rosmarin


rosmarin (04.03.2006)

hallo, cc, wahnsinnnnn!!!!! danke für dieses wirklich schwarzseelische gedicht.
lg
rosmarin


rosmarin (01.03.2006)

Na, dann wollen wir doch mal in den Untiefen unserer schwarzen Seelen nach ein paar netten Sprüchen suchen.
Sehr witzig, gefällt mir, fühle mich herausgefordert.
LG CC


CC Huber (01.03.2006)

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