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2 Seiten

Kapitel 1 †Das Erwachen†

Romane/Serien · Schauriges
© Bastian
Nun, wie lautet nun mein Name? Welchen wollt ihr mir geben? Todesengel, Fleisch und Frucht des bösen Geistes oder einfach nur Luzifer? Für euch kann ich alles sein, denn die Zeit ist wandelbar, erblüht im Sinne des Geistes und fährt hinab zu den lebenden Toden. Sie ist fast fertig, die Tänzerin, meine erste Schachfigur. Fahre hinauf, schöne Jungfrau, verführe die Engel mit deinem Anlitz, verführe sie, auf dass jene Gestalten zu mir hinab kommen. Erfülle meine perversen Gedanken, erfülle mein Schreien nach Blut und Fleisch. Bist du es, meine Tänzerin, die mich führen wird? Schlag mich, vergewaltige mich, brenne dein Zeichen in meinem Fleisch, brenne deine so heiße Lippen auf die meinen. Eleganz kommt vor Schönheit und Schönheit kommt vor Wissen und Macht, zum Zwecke und Nutzen derjenigen, die glauben. Pah, ihr Gläubiger, schwenkt umher mit euren weiß-roten Fahnen, habt das Kreuz sinnlich in eure Stirn gebrannt. Glaubt ihr, dass sich wahre Dämonen, wahre Teufel, wie ihr es nennt davon abschrecken lassen? Ihr habt Angst vor euren Gefühlen, ihr habt Angst, uns nicht gleich zu stehen, doch Wissend darüber, über jenes Sein, oder Nichtsein, habt ihr euch nicht gestellt, warum? Menschliche Fragen sind Gelüste, menschliche Emotionen sind ausdruckslose Gestalten, die von einem Punkt zum anderen laufen, aber ich, ich werde euch das dunkle Paradies zeigen, führe euch zu mir und liebkose euch, zeige euch die Schönheit der Kälte und der Illusion.

Meine Zunge führt sich über meine Lippen, rau und glanzlos waren sie. Ekelerregend mit trockenen Pfaden ummantelt, laufe ich nackt im Kerzenschein um den hölzernen Altartisch. Es ist gleich so weit, gleich habe ich die Schöpfung vollendet. Meine Tänzerin, oh, wie schön du da liegst. Das Feuer spiegelt sich in deinem Anlitzes wider, bevorzugen deine kirschroten Lippen gefüllt mit rotem Saft. Die Augen geschlossen wie ein toter Engel, der gefallen ist, zu mir hinabgestiegen scheint. Blasse Haut und schwarze Lidstriche sollen deine Bösartigkeit erheben, sollen die Feinde abschrecken lassen. Meine rechte Hand greift nach deinem Haar, führe die braunen langen Locken zu meiner Nase und atme den Duft von Süssholz ein. Wie sehr erregt es mich, dich so zu sehen, wie sehr erregt es mich, wenn du, meine Tänzerin, mir Blut bringen wirst, wenn du, meine Göttin, die Seelen sammeln mögest. Dein Leib ist eingehüllt in einem schwarzen langen Kleid, so, dass ich dafür keine Arme vorgesehen habe. Dünne Träger fahren zu den Schlüsselbeinen hinab und umschlossen spitz dein Dekolté. Das schwarze fließende Wasser hinab bis zum Boden umspielen sie die hohen Hackenschuhe, schleicht sich die Schlange der Schuhe gebunden hinauf zu deinen Knöcheln. Das Werk, es war fast vollendet, was Gottes Werk einst war, dazu hat der Teufel seinen Beitrag gegeben, und Herr, so sollst du dich selbst erbarmen, denn deine Schöpfungen werden nun die meinen sein.

"Me egna le as". Worte aus der tiefe der Hölle stürzen auf dich ein, verflüssigen sich zu worte und lassen deinen Körper erheben, lassen deine Augen öffnen. Kannst du es spüren, wie dein Oberkörper sich nach oben hebt, wie deine blauen Augen sich öffnen und du den ersten Atemzug gemacht hast? All den Staub und Dreck verfrachtet sich in deinem Inneren und setzt sich an deine Innereien. Noch scheinst du etwas steif zu sein mit den Gliedern, aber warte nur ab, ja warte nur ab wenn du beginnst zu laufen, wenn du beginnst das erste Blut zu trinken. Dann erfährst du das wahre Grausame Leben, dann erfährst du, was es heisst, eine Dienerin des Bösen zu sein. Denn das Erwachen war nur der Anfang.
 
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