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13 Seiten

Es fremdelt - Eine kleine Familiengeschichte in 3 Akten (1/3)

Romane/Serien · Aktuelles und Alltägliches
© P.G,
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EU stellt Seerettung im Mittelmeer ein!
Die EU informierte heute an der Pressekonferenz über Ihren Entscheid, jegliche Form der Seerettung aussereuropäischer Boote auf dem Mittelmeer mit sofortiger Wirkung einzustellen. Es liege nicht in der Verantwortung der EU-Staaten Menschen zu retten, die sich auf eine illegale Reise über das Mittelmeer machten und damit ihr Leben riskierten.
„Es darf nicht sein“, sagte ein Sprecher, „dass Wirtschaftsmigranten in untauglichen Booten ins Meer stechen, im Wissen, dass man sie schon retten und dann ans europäische Festland bringen würde. Die Menschen, welche illegal über das Mittelmeer reisen, müssen von heute an die Verantwortung für Ihre Entscheidung selbst tragen.“
Man wolle mit dieser Entscheidung nicht den Flüchtlingen schaden zufügen, sondern gegen die Schlepper vorgehen und das Leben vieler potenzieller illegaler Wirtschaftsfmigranten retten, die man mit dieser Massnahme davon abhält, die Mittelmeerreise überhaupt erst anzutreten.
„Wir retten mit dieser Entscheidung mehr Leben, als mit irgendeiner anderen Massnahme. Wir tun das nicht aus egoistischen Gründen, sondern aus unserer christlichen Pflicht zum Schutz des Lebens.“

Josh Gwerder
Im Gemeindesaal herrscht eine aufgeheizte Stimmung vor. Vorne auf dem Podium steht Gemeindepräsident Sepp Emmenegger und informiert über die geplante Asylunterkunft. Immer wieder ist ein Murren aus der Menge zu hören, manchmal sogar Zwischenrufe. Emmenegger liest stoisch von seinen Blättern ab, unterlegt seinen Vortrag mit einer sterilen Power-Pointpräsentation, auf welcher Zahlen und die wichtigsten Stichworte visualisiert werden. Emmenegger ist 52 und muss hier etwas vertreten, das er selber ablehnt, das wissen alle. Der 15jährige Josh Gwerder sitzt ganz am Rand rechts in der hinteren Hälfte des Saals und beobachtet das Schauspiel aufmerksam und konzentriert. In seinem Schoss liegt noch ein ganzer Stapel mit Papieren, auf die sein Text über die Einstellung der Seerettung gedruckt ist. Vor Beginn des Einlasses hat er mit Hilfe von Isabell die Flugblätter verteilt, eins für jeden Sitzplatz. Josh und Isabell gehen seit etwas mehr als drei Wochen miteinander. Abends im Bett überlegt Josh bereits, was er ihr zu ihrem Ein-Monats-Jubiläum schenken soll. Er schwärmte schon seit zwei Jahren für Isabell, hat sich so oft vorgestellt, wie es wäre, ihr Freund zu sein. Und jetzt wissen es alle, sie gehört zu ihm. Sie, das schönste Mädchen von Mehsbrücken. Sie, die von allen gemocht wird und die mit ihrer Fröhlichkeit alle ansteckt. Sie, wegen der ihn alle beneiden. Josh\\\'s Engagement in der Flüchtlingsfrage hat Isabell imponiert. Sie bot ihm ihre Hilfe an, besuchte ihn einige Mal bei ihm zuhause. Sie redeten, verbrachten Zeit miteinander. Und jetzt sind sie tatsächlich zusammen.

Joshs Vater sitzt weiter vorne auf der linken Seite. Er führt den braunen Mob in Mehsbrücken an, stellt sich als Wortführer an die vorderste Front der Unterkunftgegner. Dabei ist es noch kein Jahr her, dass er unfähig gewesen ist, morgens vom Bett aufzustehen und das Haus zu verlassen. Wie ein hilfloses, kleines und verängstigtes Kind. Und jetzt spielt er hier den politischen Wortführer derer, welche die Asylunterkunft mit allen Mitteln verhindern wollen. Sicher, eigentlich ist sein Vater kein Rassist, anders als einige, die er vertritt.
Als einen solchen Rassisten würde Josh ohne zu zögern den Dorfmetzger Josef Inderbitzin bezeichnen, der seit Beginn der Veranstaltung durch laute Zwischenrufe auffällt. „Und wer beschützt unsere Töchter vor diesen notgeilen Afrikanern? Was macht Ihr, wenn das erste Mädchen vergewaltigt wird?“ (Unsere Töchter, denkt Josh, Inderbitzin hat weder Frau noch Kinder).
Oder Hans Kennel, der mit rot angelaufenem Gesicht und zu Fäusten geballten Händen kerzengerade dasitzt und ausschaut, als könne er jeden Moment die Bühne stürmen. Josh hat ihn ohne Blatt vor dem Mund reden gehört, als die Meute sich bei ihm zuhause zu einer ihrer Versammlungen getroffen haben. Kennel meinte, dass die Araber und Afrikaner „bei uns“ sowieso nie assimiliert werden könnten. „Ich bin kein Rassist, aber dieses Multikultizeugs, das ist doch so ein verdammter Gutmenschenquatsch. Die haben ihre Wurzeln in einer ganz anderen Kultur als in unserer. Die können bei uns nicht integriert werden. Ihr werdet schon sehen, früher oder später wirds krachen.“
Joshs Vater vertritt keine solch extremen Meinungen. Er teilt mit ihnen die Ansicht, eine Asylunterkunft in Mehsbrücken wäre ein grosser Fehler. Das heisst nicht, dass er verlangt, man müsse die Migranten irgendwo weit weg von jeglicher Zivilisation oder unter der Erde in tageslichtfernen Zivilschutzanlagen einbunkern, damit sie auch ja nicht in Versuchung geraten, kriminell zu werden oder durch die Verlockungen des westeuropäischen Weibchens zu Vergewaltigern werden, wie es Edi Weibel in einem Leserbrief im Boten formuliert hat. Warum aber ist sein Vater denn so dezidiert gegen die geplante Asylunterkunft? Grundsätzlich geht es ihm wohl einfach darum, dass Mehsbrücken nicht der geeignete Ort ist. Zu viele Migranten auf zu wenig einheimische Bevölkerung. In Josh\\\'s Augen eine typische Haltung von Schweizern, die sich selbst als liberal, vielleicht liberal-konservativ bezeichnen. Asylunterkünfte grundsätzlich ja, aber nicht in meiner Nachbarschaft.

Ganz hinten im Saal sieht Josh Frau Schärer, seine Lehrerin stehen. Ruhig aber mit sorgenvoller Mine beobachtet sie das Schauspiel. Josh mag Frau Schärer, die erst seit etwas mehr als einem Jahr hier in der Gemeinde unterrichtet. Sie ist jung und stahlt Offenheit und Freundlichkeit aus. Die Lehrerschaft von Mehsbrücken besteht zu einem Grossteil aus älteren Damen und Herren, die schon seit Jahrzehnten einen konservativen Unterrichtstil pflegen. Die Erneuerung dieser hiesigen Lehrerschaft geht nur schleppend voran. Die meisten Lehrpersonen sind heute anwesend, überhaupt ist die Einwohnerschaft von Mehsbrücken sehr gut vertreten. Überrascht ist Josh einzig von der Abwesenheit Erika Kümins, die bereits früher mit ihrer expliziten und leidenschaftlichen Islamfeindlichkeit aufgefallen ist. Erika Kümin wird allerdings von den wenigsten besonders ernst genommen. Sie ist eine sonderbare, alte Frau, um nicht zu sagen, eine Verrückte. „Die verrückte Kräuterhexe“, haben sie Erika Kümin früher in der Primarschule genannt. Sie haben sich gerne über sie lustig gemacht und sie geärgert. Sie wohnt ein einem alten, reichlich heruntergekommenem Haus mit einem wild wuchernden Garten. „Kräuterhexe, Kräuterhexe“, haben sie ihr damals zugerufen, wenn die Kinder der Alten draussen begegnet sind oder haben Kieselsteine gegen ihre Fenster geworfen und ähnliche Sachen. Wenn sie endlich vor Wut schnaubend dahergelaufen kam, um dem frechen Mundwerk der Kinder Einhalt zu gebieten, rannten die Kinder lachend und feixend davon. Josh weiss nicht, ob die Primarschüler heute ähnliche Sachen machen und schämt sich rückblickend ein bisschen für die Gemeinheiten, an denen er teilgenommen hat.
Josh weiss viel über die Fremdenängste der Mehsbrückener und zwar darum, weil sein Vater in den letzten Wochen ihre Wohnung zum Hauptquartier des Braunen Mobs umfunktioniert hat. Dort treffen sie sich regelmässig zu Diskussions- und Gesprächsrunden und anderen fremdenfeindlichen Ränkespielen. Als wären sie heldenhafte Widerstandskämpfer in Zeiten einer diktatorischen Gewaltherrschaft schmieden sie ihre Pläne zum kollektiven Widerstand in Joshs Zuhause.

„Idealist“, „Gutmensch“, „naiv“ oder einfach „jung“. Solche Bezeichnungen muss sich Josh oft anhören, wenn er seinen Standpunkt vertritt. Häufig fängt das dann so an:
„In Deinem Alter“ und dann läuft es auf eine der erwähnten Bezeichnungen hinaus. „In Deinem Alter darf man noch ein etwas naives Bild von der Welt haben.“ Meist wird eine solche Aussage von einem süffisanten Lächeln begleitet. In solchen Fällen fehltnur noch, dass ihm jemand den Kopf tätschelt oder in die Wangen kneift.
Es ins Lächerliche zu ziehen ist ein Abwehrreflex. Man braucht sich nicht ernsthaft mit einer Meinung auseinanderzusetzen, wenn man sie lächerlich machen kann. Josh ist es sich inzwischen gewohnt damit umzugehen. Dieses starke Gerechtigkeitsempfinden, das ihn so sehr antreibt, hat er zu grossen Teilen von dem Mann geerbt, der jetzt dem Braunen Mob vorsteht – von seinem Vater.
Politik, gesellschaftliche Fragen und soziale Gerechtigkeit waren immer wieder bestimmende Themen im Haushalt der Familie Gwerder gewesen. Es wurde diskutiert und es wurde sich empört und geärgert. In der sechsten Klasse mussten in der Schule alle einen Vortrag zu einem selbstgewählten Thema halten. Während andere über ihre Vorbilder, über Fussballstars, Schauspieler oder ihre Musikhelden redeten, über Lieblingstiere, bestimmte Hobbys oder spannende Familiengeschichten redeten, thematisierte Josh dreissig Minuten lang die Todesstrafe in den USA. Als die Schweizerische Volkspartei SVP mit ihrem Schäfliplakat Abstimmungspropaganda machte (es zeigte, wie weisse „Schweizer-Schafe“ mit einem Tritt ein ein schwarzes kriminelles „Ausländerschaf“ aus der Schweiz werfen) oder als die Anti-Minarett-Initiative lanciert wurde (was zu einem Verbot des Minaretts, formuliert in der Bundesverfassung, führte) engagierte sich Josh jedes Mal ausserschulisch und verfolgte die Debatten leidenschaftlich mit.
Mit energischem Einsatz für seine politischen Werte hat Josh schon mehr als einmal bei den Bewohner von Mehsbrücken angeeckt. Seine Eltern haben ihn immer unterstützt und gegenüber anderen verteidigt. Er kann sich noch gut erinnern, wie er mit seinen Eltern vor dem Fernseher sass, als in der Tagesschau von der Flüchtlingskatastrophe vor der Küste von Lampedusa berichtet wurde. Alle drei waren sie entsetzt. Sein Vater prangerte den Zynismus der Europäischen Union an, die „aus purem Eigennutz die Menschen ersaufen lassen“, wie er sagte. Sein Vater hatte lange davor schon über die Festung Europa geschimpft und es für einen Skandal erklärt, wie die EU mit ihrer Frontex die Flüchtlinge bekämpfe. Die Zusammenarbeit der EU mit Gadaffi im Bezug auf die Flüchtlinge hat er in einem Artikel im Boten scharf angeprangert und mit dem Blick auf die Schweizer Politik fragte er sich seit Jahren, was eigentlich das C in der CVP (Christliche Volkspartei) eigentlich noch gelte. Sein Vater. Und jetzt? Jetzt will er unbedingt verhindern, dass Flüchtlinge und Vertriebene hier in Mehsbrücken Asyl erhalten.

Obwohl dieselbe Sozialisation durchlebt, hat sich Joshs drei Jahre ältere Schwester Julia nie so stark („übertrieben stark“ würde sie sagen) politisch engagiert („über-engagiert“ würde Julia sagen). Während in Mehsbrücken die Wogen wegen der Asylunterkunft hoch gehen, verbringt Julia ein Auslandsjahr in London, übt abwechselnd in ihrer Gastfamilie, in Pubs, Musikclubs oder im Klassenzimmer ihr Englisch. Julia und ihr Bruder haben über die Jahre eine leidenschaftliche Streitkultur entwickelt, die insbesondere im letzten Jahr vor Julias Abreise an ihren Höhepunkt gelangt ist. Insgeheim hat Josh seine Schwester immer schon für ihr unheimlich umfangreiches Allgemeinwissen beneidet. Es nervt ihn immer, wenn er insgeheim feststellen muss, dass sie ihm intellektuell überlegen ist. Von dem ganzen Wahnsinn, der hier ausgebrochen ist, erst mit der Depression ihres Vaters und jetzt mit der ganzen Flüchtlingsdebatte, hat Julia nur wenig mitbekommen. Josh glaubt nicht, dass sie sich vorstellen kann, wie schlimm die letzten Monate hier gewesen sind. Sie hat nicht miterlebt, wie ihr Vater komplett zusammengebrochen ist, hat ihn nicht unter der Dusche heulen gehört oder ihn zusammengekauert im Schlafzimmer bei runter gelassenen Rollos betrachten müssen. Und erst recht hat sie nicht miterlebt, wie es gewesen ist, gemeinsam mit ihm in einem Raum zu sein, während er stoisch und mit leerem Blick, die Tränen zurück haltend, da hockte – wie er wie ein schwarzes Loch jedwede Energie aus dem Raum heraus sog. Es ist erbärmlich gewesen und Josh wäre gerne verständnisvoller gewesen. Das erwartet man von den Angehörigen, wenn jemand an Depressionen erkrankt. Aber in Tat und Wahrheit hat sich Josh einfach nur ab seinem Vater genervt. Oft hätte er ihn am liebsten geschüttelt und angeschrien: „Reiss Dich doch endlich mal zusammen!“ Stattdessen ist er in der Zeit seinem Vater, so gut es eben ging, aus dem Weg gegangen. Ist lange weggeblieben, ist zuhause meist sofort ins Zimmer gegangen und hat es so gut, es eben möglich war, vermieden, heraus zu kommen. Julia hat ihm viele vorwurfsvolle Blicke über Skype zugeworfen, wenn sie ihn über den Zustand ihres Vaters so hat reden hören. Er sei ungerecht und kaltherzig, musste er sich mehr als einmal anhören. Während er direkt betroffen war, beschäftigte sie sich mittels Filmen im Internet und Literaturrecherche mit dem Thema Depression und hielt sich deswegen für eine Expertin in Sachen Depression. Ja, sie verstand ihren Vater, sie war empathisch, wie man es sein soll, sie litt mit, bemitleidete ihn, betonte, wie tapfer er sei, weil er sich dem Kampf gegen die Depression stellte und nicht aufgab – bla bla bla. Das alles rief in Josh nur noch mehr Wut hervor. Mit seiner Mutter verhielt es sich ähnlich. Wie Julia verlangte sie von Josh mehr Verständnis und Mitgefühl. Sie hielt es ihm vor, dass er ihnen aus dem Weg gehe und seinen Vater damit noch mehr verletze. „Wir müssen ihm zeigen, dass wir zu ihm halten. Dass wir ihn lieben und auch in dieser Phase unterstützen.“, sagte sie und verlangte von ihm, sie jetzt nicht im Stich zu lassen. Aber mit seinem Vater in diesem Zustand Zeit zu verbringen war einfach grauenhaft und Josh hielt es schier nicht aus. Es gelang ihm einfach nicht, seine Wut in den Griff zu kriegen. Dass sich der Zustand seines Vaters wieder besserte, die Depressionen abklangen, änderte allerdings nichts an Joshs Haltung. Im Gegenteil. Nachdem er seinen Vater in einer solch erbärmlichen Verfassung hat erleben müssen, fiel es ihm schwer seinen Vater wieder als elterliche Autorität zu akzeptieren. Nicht, dass sein Vater jemals ein autoritärer Typ gewesen wäre. Es waren vielmehr Kleinigkeiten wie, „Ruf an, wenn Du Dich verspätest“. Die kleinen alltäglichen Regeln, welche Eltern eben aufstellen. Es war einfach so, dass Josh es nicht akzeptieren konnte, dass ihm sein Vater Vorschriften machen wollte, auch wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelte. Ihre Rollen hatten sich die Monate davor zu stark verschoben. Es hatte Wochenendnachmittage gegeben, an denen Joshs Mutter arbeiten musste und ihn bat, wegen seinem Vater zuhause zu bleiben, ihn nicht alleine zu lassen. Es regte ihn höllisch auf, wenn sein Vater ihn in der Folge wegen irgendwas massregelte. Entsprechend hat es viel Streit gegeben. Unzählige Male ist Josh förmlich in die Luft gegangen, wenn sein Vater etwas Falsches sagte. Während sein Vater in der Regel mit Verständnis reagierte und Konfrontationen mit Josh mied, war es seine Mutter, die Joshs Verhalten nicht tolerierte.
Inzwischen hat sich das alles wieder ein wenig beruhigt. Josh und sein Vater diskutieren wieder miteinander, meist über die Asylunterkunft. Während Josh seinem Vater vorhält, die eigenen Ideale zu verraten und Fremdenangst zu schüren, bezichtigt ihn sein Vater wiederum der Intoleranz und Überheblichkeit. „Alle, die nicht Deiner Meinung entsprechen gehören für Dich zum Braunen Mob. Du verlangst Toleranz – Toleranz in Deinem Sinne, und wer dieser nicht entspricht, nicht Deine Ansprüche erfüllt, dem gegenüber verhältst Du Dich intolerant. Alle mit einer abweichenden Haltung oder Meinung werden über einen Kamm geschert und von Dir in die Rassismus-Ecke gedrängt. Du machst es Dir sehr einfach, setzt Dich nicht einmal ernsthaft mit den Argumenten auseinander.“

Josh meint zu erkennen, dass Emmenegger innerlich brodelt und sich nur mit viel Mühe davon abhalten kann, seiner Wut so richtig Luft zu verschaffen. Das alles hält Josh mit seinem Handy fest, mit dem er den gesamten Anlass filmt. Auf seiner Website www.mehsbruecken-for-refugees.ch, wo er bereits seit Beginn der Debatte den Streit um die Unterkunft dokumentiert, wird er den Film heute Abend hochladen. Das Handy, ein I-Phone hat er sich erst kürzlich zugelegt. Lange hat er sich geweigert, sich selbst so ein Ding anzuschaffen und hat stattdessen die Koltan-Industrie angeprangert. Als seine Schwester ihr erstes I-Phone nachhause gebracht hat, musste sie sich einen langen Vortrag über die schrecklichen Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter im Kongo anhören und die skandalöse Apple-Politik.
„Du nervst einfach nur noch, echt“, hat ihm Julia daraufhin entgegnet und wies ihn darauf hin, dass seine Kleider auch in Billiglohnländern hergestellt worden seien, genauso wie seine Playstation und sein Computer.
Als Julia von Josh\\\'s I-Phone-Kauf erfuhr, schrieb sie ihm etliche Schmäh-Emails, in der Art:
„Ich wusste gar nicht, dass sich die Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter im Kongo plötzlich zum Guten gewendet haben und Deinen moralischen Ansprüchen genügen.“
Es muss eine unheimliche Freude für Julia gewesen sein, aber Fotos und Filme lassen sich nun mal sehr schlecht mit einem Migros-Budget-Handy machen.

Emmenegger öffnet nun die Diskussion für Publikumsmeldungen und bittet noch einmal nachdrücklich um die Wahrung von Respekt und Anstand. Hinten in Joshs rechter Gesässtasche steckt ein gefalteter A4-Zettel, auf dem Josh sein Statement formuliert hat, das er hier vortragen will. Überrascht stellt er fest, dass er Lampenfieber hat. Es kribbelt in seinem Oberarm und eine Hitzewallung breitet sich von seinem Kopf über seinen ganzen Körper aus. Josh ist noch unentschlossen, ob er sich jetzt oder lieber etwas später melden soll. Vielleicht wäre es ganz klug, einige der anderen Wortmeldungen abzuwarten, er könnte dann auf einige der genannte Punkte spontan noch eingehen. Er wird mit Sicherheit keinen Beifall ernten, dessen ist er sich bewusst. Er blickt zu seinem Vater hinüber, der ihn ebenfalls mustert. Sein Vater schaut ernst und nachdenklich aus. Natürlich wird auch er sich äussern. Vater gegen Sohn sozusagen. Josh wünschte sich, Isabell sässe an seiner Seite. Sie hat ihm beim Verteilen der Flugblätter geholfen, musste aber nachher an ihre Theaterproben. Josh spürt, wie ihm Schweiss den Rücken hinabrinnt und sich im Beckengürtel sammelt. Als er sich zurücklehnt, fühlt er die kalte Nässe unangenehm deutlich. Er tastet mit der freien Hand nach seinen Notizen. Den Text hat er zuhause schon mehrmals aufgesagt. Sein Ziel ist es, möglichst frei zu sprechen. In Gedanken geht er die Eckpfeiler seiner kleinen Rede noch einmal durch. Er befürchtet, dass ihm seine plötzliche Aufregung einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Josh ist eigentlich kein Lampenfieber-Typ. Er ist selbstbewusst und steht durchaus gerne für eine Weile im Mittelpunkt und trägt seine Meinung mit Freude vor. Deswegen ist er jetzt so überrascht ab der einsetzenden Aufregung. Er versucht sich selbst zu beruhigen. Atmet tief und langsam durch, konzentriert sich auf seine Atmung. Inzwischen sind schon zwei Wortmeldungen vorgebracht worden. Jetzt steht Jakob Meili da und stellt seine Fragen über die geplanten Hausregeln der Unterkunft und über die Betreuung und Überwachung der zukünftigen Bewohner. Er versucht sachlich zu klingen, aber seine Fragen zeugen von seiner tiefsitzenden Angst vor den Asylanten und einem negativen Blick, der in den Flüchtlingen vor allem eine Gefahr für Ruhe und Ordnung sieht. Emmenegger erklärt, dass Rayon-Verbote und Hausarrest ausgesprochen werden könnten. Wer sich allerdings an die Regeln halte, könne sich frei bewegen. „Es sind ja Flüchtlinge, über die wir reden, keine Gefangenen“, schliesst er und ein unzufriedenes Raunen geht durch die Reihen. Sichtlich unzufrieden mit dieser Antwort setzt sich Meili wieder hin.
Soll sich Josh jetzt melden? Er lässt den Moment vorüberziehen. Seine Knie fühlen sich viel zu weich an, als ob sie einknicken könnten, wenn er aufzustehen versucht. Josh hat lange an seiner Wortmeldung gefeilt. Natürlich wird er hier drin mit seinen Worten keine Geschichte schreiben, er wird nicht die Mehrheitsverhältnisse kippen und seine Worte werden keine Welle der Solidarität aulösen. Es gibt diese Momente. Wenn alles stimmt, die Worte, die Gesten, der Zeitpunkt - dann kann etwas Bedeutendes passieren. Mit so einem Anspruch ist Josh allerdings nicht hergekommen. Vielleicht kann er den ein oder anderen in seinen Vorurteilen ein bisschen erschüttern, aber mehr nicht. Es ist eher eine Sache des Prinzips. Nicht still sitzen zu bleiben, für seine Meinung einzustehen und sie zu vertreten. Und ein klein wenig hofft man insgeheim dann eben doch vielleicht darauf, dass man mit seinen Worten mehr Eindruck hinterlässt und etwas bewegt, auch wenn man es sich selbst nicht eingesteht. Ob sein Vater auch aufgeregt ist? Josh sieht wieder hinüber. Sein Vater sitzt konzentriert da, flüstert etwas zu den Leuten, die um ihn herum sitzen. Er hat seine Notizen in der Hand. Ob er sich jetzt meldet? Ein klein wenig kommt Josh die Situation wie ein Duell vor. High Noon zwischen Vater und Sohn – wer zieht zuerst. Und tatsächlich schlägt Joshs Herz inzwischen so stark, er spürt seinen Puls in den Schläfen pochen, als ginge es hier nicht um weniger als um Leben und Tod.

„Wer denkt hier denn eigentlich an uns?“, ruft der leicht ergraute und asketisch schlanke Heinz Ambühl mit Empörung in der Stimme ins Publikum. Mit uns, führt er aus, meint er die Hausbesitzer, die ihr Vermögen in eine Liegenschaft in der angrenzenden Nachbarschaft der geplanten Asylunterkunft investiert haben und deren Land nun einen happigen Wertverlust zu verzeichnen habe. „Da steckt meine ganze Altersvorsorge drin!“ Heinz Ambühl ist gertenschlank, nur Muskeln, Sehnen und Knochen, kein Gramm Fett am Körper. Jeden Tag sieht ihn Josh dabei, wie er mit verbissener Mine den Hügelweg hinauf joggt. Selbst jetzt trägt er einen Trainingsanzug. Adern drücken sich an seinem langen Hals nach vorne. Auf Ambühls Auftritt folgt Elke Jegglin, welche wissen will, was eigentlich aus der direkten Demokratie geworden sei. Immerhin sei das Volk in diesem Fall nicht gefragt worden. Sie redet sich in Rage und am Schluss sagt sie, „Das ist doch die reinste Täuschungsaktion hier, Ihr habt längst entschieden.“ Tatsächlich geht es heute nicht um die Entscheidungsfindung, sondern lediglich um die Information der Bevölkerung. Elke Jegglin leitet die Ludothek in Mehsbrücken und Josh hat am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn man ihren Groll auf sich zieht, als er vor vielen Jahren einmal ein Brettspiel unvollständig zurück brachte. Sie hat ihm vor versammelter Kundschaft den Marsch geblasen.
Sepp Emmenegger nimmt jetzt das Wort wieder an sich und ruft von neuem dazu auf, doch bitte anständig zu bleiben und den Ton ein wenig zu zügeln. „Niemand täuscht hier irgendwen.“ Seine Stimme zittert leicht und er schwitzt.
„Ach ja, was können wir denn machen?“, unterbricht ihn eine Stimme. „Das hier ist ein Skandal!“, kommt es von wo anders. Emmenegger schüttelt genervt den Kopf.
Die massige Gestalt von Martin Gysin richtet sich nun auf, „Jetzt haben wir das Wort, Sepp, nicht Du, also setz Dich wieder auf Deinen Hintern und sei still! Wir wohnen hier, zahlen hier unsere Steuern und genauso haben das unsere Eltern Jahrzehnte lang gemacht.“, Gysin atmet schwer, „Und wir wollen kein Asylantenheim, so einfach ist das! Was fällt Dir denn ein, Dich hier hin zu stellen und den grossen Moralisten zu spielen! Ich sag Dir eins, es braucht nicht viel, dann kommt es hier so richtig zum Knall! Dann tätschs mal so richtig!“ Gysins Hosenträger, die sich über seinen riesigen Ranzen spannen, vibrieren. Immer trägt er Hosenträger. Mal mit Kühen drauf, mal mit Blümchen und heute natürlich mit Schweizer Kreuzen. In der Regel ist Gysin ein umgänglicher, gut gelaunter Büezer, nie um einen flotten Spruch verlegen und immer nach Zigarrenrauch müffelnd. Von seinen Eltern hat er die Schreinerei übernommen, mit der er immer knapp vor dem wirtschaftlichen Ruin steht. Gysin ist alleinstehend und hat auch keine Kinder. Unter den Mädchen geht das Gerücht um, dass er sich schon mal an Schülerinnen ran macht, insbesondere, wenn er ihnen am Wochenende beim Ausgang im Wysse Ross begegnet und einen zu viel gebechert hat. Als er noch kleiner war, daran mag sich Josh noch erinnern, mochte er Gysin besonders gern. Einmal hat er im Auftrag von Joshs Eltern für ihn einen Sportwagen-Bettrahmen gezimmert. Als er das Bett in Joshs Zimmer fertig montiert hatte, meinte er zu zu dem Jungen, sie sollten jetzt eine gemeinsame Spritztour mit dem neuen Sportwagen machen. Josh war damals sechs Jahre alt. Sie setzten sich nebeneinander aufs Kopfteil des Betts, Gysin zog den imaginären Sicherheitsgurt um seinen voluminösen Oberkörper fest und wartete darauf, dass Josh endlich das ebenfalls imaginäre Lenkrad ergriff, den Zündschlüssel drehte und los fuhr. Mit dieser Aktion hatte er Joshs Herz im Nu für sich erobert. Beim Abendessen verkündete Josh am selben Abend, er werde wie Herr Gysin einmal Schreiner – Rennfahrer oder Schreiner.

Jolanda Kramer, eine sanfte Frau meint mit leiser Mäusschenstimme, dass sie es unfair finde, wie alle auf Sepp Emmenegger rumhacken. Und die Flüchtlinge müssen doch irgendwo unterkommen. Menschen, die vor Krieg und Armut flüchten, wie sie betont. „Oder einfach gehört haben, dass es hier was zu holen gibt. Nämlich Sozialhilfe, umsonst.“, fährt ihr Jaqueline Weggen über den Mund, sie unterrichtete Josh in der ersten Klasse, „Mit diesem sentimentalen Blödsinn wollen die uns ruhig stellen. Schau Dir doch mal die Bilder an. Junge Typen und kräftige Männer aus Marokko und Algerien. Keine syrischen Frauen und Babys. Die kommen hier her, weil es hier was zu holen gibt und weil sie wissen, dass ihnen die Justiz hier kein Härchen krümmt, wenn sie kriminell werden.“ Früher hat Jaqueline Weggen den Kindern immer Sternchen in die Schreibhefte geklebt, hat mit ihnen viel gesungen und am Anfang und am Ende jeder Stunde ein Märchen erzählt. Jetzt erscheint sie Josh plötzlich in einem ganz anderen Licht.
„Haben wir nicht genug Zivilschutzanlagen, wo wir sie einquartieren können?“, ruft eine weitere Stimme, „Wenn diese Leute vom Krieg fliehen, dann brauchen die auch keine 5-Sterne-Unterkunft. Bringt sie irgendwo unter, wo nicht unsere Familien und Kinder wohnen. Wir haben genug Pässe, wo man in Ruhe die Leute überprüfen kann. Und weglaufen und untertauchen, oder sonstigen Blödsinn anstellen, können die dort auch nicht.“
Die Wortmeldungen überschlagen sich. Emmenegger muss eingreifen, es fällt ihm schwer, Ruhe und Ordnung durchzusetzen. Es folgen drei ruhigere, vorsichtig-kritische Wortmeldungen und einige Fragen zur Gewährleistung der allgemeinen Sicherheit. Die Stimmung hat sich beruhigt. Josh legt sein I-Phone weg und will sich zu Wort melden, doch ein grosser, älterer Herr, den Josh nicht kennt, kommt ihm zuvor. Gestützt auf einen Gehstock steht er da und bemüht sich laut genug zu reden. Er verteidigt Sepp Emmenegger und kritisiert das aggressive Vorgehen der Unterkunft-Gegner. Einige reagieren mit höhnischem Lachen, einige schütteln still ihre Köpfe. Es wird getuschelt. Sepp Emmenegger dankt dem alten Mann, den er mit Heiri anspricht. Doch der alte Mann ist noch nicht fertig und holt weiter aus. Er verstehe die Ängste der Menschen und er teile viele der Sorgen, erklärt er. Doch der Ton, in dem hier einige ihre Meinung Kund tun, erschrecke ihn. Er erinnert an die Neunziger Jahre mit den vielen Balkanflüchtlingen, die ganz ähnliche Sorgen und Ängste hervorriefen, er erinnert an die Flüchtlinge aus Ungarn, welche als Opfer des bösen Kommunismus Willkommen geheissen wurden, und er erinnert an die Überfremdungs-Initiativen in den Siebzigern und den unsäglichen Umgang mit den italienischen Arbeitskräften. Als er schliesslich auch noch das Thema der Abweisung jüdischer Flüchtlinge an der Schweizer Grenze während dem Zweiten Weltkrieg anspricht, platzt einigen Zuhörern der Kragen. Die Unruhe im Publikum macht den alten Mann sichtlich nervös. Seine Stimme zittert, viele seiner Sätze muss er zwei Mal beginnen.
„Wir brauchen keine Geschichtslektion“, ruft jemand, „Predigen kannst Du in der Kirche“, ruft Gysin.
„Bitte“, sagt Emmenegger, „Lasst ihn doch ausreden.“

Das Schauspiel wirkt zunehmend abstossend auf Josh. Ein Gefühl des Zorns verdrängt das Lampenfieber. Er möchte gerne dem alten Mann zur Hilfe kommen und spürt eine energetische Spannung. Es empört ihn, wie die Leute sich hier verhalten. Selbstgerecht, egoistisch, ohne jedwedes moralisches Verantwortungsgefühl gegen jene, die vor Krieg oder vielleicht Armut fliehen. Seine Beine wippen auf und ab. Hier sitzen sie und fühlen sich in ihrem Wohlstand bedroht. Es könnte ein wenig enger werden, das Kuchenstück jedes einzelnen könnte ein bisschen kleiner ausfallen. Was für eine Katastrophe. Als der alte Mann endlich zum Ende kommt, springt Josh förmlich auf. Es ist Zeit, das ihnen jemand den Spiegel vorhält. Es ist Zeit, dass jemand die Sache beim Namen nennt. Emmenegger hat ihn gesehen und erteilt ihm jetzt das Wort. „Der junge Herr Gewerder“, sagt er. Bla, bla, bla, denkt Josh. Die Köpfe drehen sich ihm zu, er spürt die Blicke. Einige lächeln bereits in sich hinein, noch bevor er ein Wort gesagt hat. Josh guckt flüchtig seinen Vater an, der ihm einen ermutigenden Blick zuwirft. Josh merkt, dass ihn sein innerer Schweinehund in falsche Sicherheit gewiegt hat. Das Lampenfieber kehrt schlagartig zurück und wirbelt durch seinen Kopf, bringt die Gedanken durcheinander. Josh benetzt seine Lippen. Die Notizen in der Hand. Er findet keinen Anfang, blickt auf den Zettel, kann sich aber nicht wirklich auf das Geschriebene konzentrieren. Jemand hustet. Er hört, wie getuschelt wird.
„Ja, hm, ich würde gerne auch was sagen“, presst er schliesslich hervor.
„Lauter! Wir können nichts verstehen!“, ruft jemand.
„Sie haben das Wort, Herr Gwerder“, sagt Emmenegger nach einer Weile. Josh schaut wieder auf seine Notizen. Er holt Luft, räuspert sich. Er wünschte sich, er wäre nicht aufgestanden. Jede Faser seines Körpers ruft ihn zur Flucht auf. „Renn, Josh, renn!“.
Auf einmal ist er froh, dass Isabell nicht hier ist. Was wird er ihr sagen. Ein plötzliches Blackout und sie wird ihn verständnisvoll bemitleiden und innerlich denken, was für ein Schwätzer er doch sonst immer ist. Sie wird ihn nie wieder ernst nehmen können.
„Josh?“, fragt Emmenegger.
Ob sich sein Vater bereits in Grund und Boden schämt? Josh schaut ihn nicht an, seinen Augen richtet er stier auf seine Notizen, wartet darauf, dass sich sein Blick aufklart und seine Zunge löst. Gemurmel, Husten, knirschende Stühle, eine Tür schlägt zu, er spürt einen Windhauch in seinem Nacken. „Die nachfolgenden Sendungen verspäten sich auf unbestimmte Zeit“, alle lachen über Gysins Spruch. Josh sieht den dicken Mann an. Einst sein Copilot, sein Nebenpassagier. Gemeinsam sind sie mit einem imaginären Rennwagen über die Landstrassen gedonnert. „Uii, und jetzt eine Linkskurve! Achtung, Vollbremsung! Schneller, schneller!“, er kann ihn noch ganz deutlich hören ... und jetzt das. Was für ein Arschloch, geht es Josh durch den Kopf, überhaupt alles Arschlöcher hier, Arschlöcher wohin das Auge reicht.
 
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