5


3 Seiten

Der Busüberfall

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
Hier gibt es wirklich einen Helden, nennen wir ihn beim Namen: Eduard Schnitzel, Busfahrer in Schwerin. Sein kluges Verhalten hat großes Unheil abgewendet.
Er fuhr seinen Brummi am 26.11.2003 vor den Hauptbahnhof. Zwei junge Menschen - ein großer Blonder, intelligent und sympathisch aussehend, der andere kleiner, etwas untersetzt, jünger, ein Schwänzer von gerade fünfzehn Jahren - wollten in ein benachbartes Dorf fahren. Der kleine Schwänzer wollte neben dem Fahrer Platz nehmen, aber da war kein Stuhl, wie das in Bussen ja auch so üblich ist und so setzten sich die beiden Jugendlichen in die erste Reihe.
Als sie die Stadt verlassen hatten, legte der Ältere über seinen Arm einen Granatenwerfer, zielte auf den Busfahrer und sagte: „Halt an und rück das Geld raus“.
Der Fahrer fuhr langsamer und erwiderte: „He hört mal auf, dass darf man nicht machen. So was ist streng verboten.“
Da rief der Kleine: „Los du Sau, mach keine Zicken“
Der Blonde warnte den Fahrer: „Gib ja keine Lichtsignale, halte an und stell den beschissenen Motor aus.“
Der Busfahrer ließ sich nicht einschüchtern. Er fuhr langsam, besonnen weiter. „Solange der Granatwerfer an Bord ist, bekommt ihr kein Geld.“
Der Kleine redete jetzt auf seinen Kumpanen ein: „Wirf doch den Granatwerfer raus.“ Der Fahrer machte eine Tür hinten auf und der Große warf den Granatwerfer in die Dunkelheit.
Der Fahrer wendete dann sein Fahrzeug und fuhr direkt zur Polizei. Dort konnten die beiden Busräuber festgenommen werden.
Der Ältere, ein hübscher, schlanker Bursche von achtzehn Jahren, ist heute schon ein schwerer Heroinabhängiger. Er hat zwei Lehren angefangen, als Bankkaufmann und im Zirkus, musste sie aber wegen „Kein Bock“, wegen seiner Sucht aufgeben. Er kam schon als Siebzehnjähriger zu einer Entziehungskur. Er hat dann danach in einem Sägewerk angefangen; dort hat er erst gut gearbeitet, nach einem selbstverschuldetem Unfall aber fing die Arbeitsschwänzerei wieder an. Was aber auch nicht verwunderlich war, denn beim Unfall verlor er ein Bein und kam so hüpfend nie rechtzeitig zum Bus, der meist schon bei der Firma war, wenn er die Haltestelle erreichte. Die Kollegen stellten ihm kein gutes Zeugnis aus. Sein Vater gab ihm sicher kein gutes Beispiel, die Mutter verwöhnte ihn, steckte ihm Heroin zu. Er möchte mehr sein, als er ist, Superdealer oder Drogenbaron werden. Er ist ein junger Mann, sicherlich ganz normal im Köpfchen, aber teils durch eigenes Verschulden, teils durch die Eltern völlig verkorkst, ein beschissener Asozialer.
Sein Kumpan beim Busraub ist anders, er ist ein schlauer Schüler, hat in seiner kleinen Gemeinde vier Klassen mit Erfolg beendet. Er ist durch nichts negatives aufgefallen, er lebt im Haushalt seiner fleißigen Mutter, die Klebstoffsüchtig ist, mit 12 anderen Geschwistern. Der Vater ist an Klebstoff gestorben. Das Geld fließt zwar nicht in Strömen, aber es ist immer genug für gewissen Sachen da.
In Schwerin sollte der Junge, seine Schule beenden, aber die Mitschüler waren alle so reich, brachten sogar Brot in die Schule und so meinte er, er müsse es ihnen gleichtun. So zog er grundsätzlich Socken und Unterwäsche an. Er musste häufig auf den Bus warten, der ihn in sein Dorf fuhr. Deswegen saß er viel in Lokalen rum, bestellte ich nichts, aber wurde immer wieder zu Korn, Bier und Weinbrand eingeladen. Auch ging er mit Klassenkameraden oft auf Sauftour. Das war bekannt.
In einer Gastwirtschaft/Kneipe/Saufecke/Spelunke haben die beiden sich kennen gelernt, und auch an diesem Abend lädt der Ältere den Jüngeren zum Bier ein.
So sitzen sie beide im Gasthaus/Restaurant/Pommesbudenverschnitt/Bierparadies und sprechen über ihren Geldmangel. Der Ältere will eine Play Station und der kleine einfach Geld zum angeben. Beide verabreden einige Altenheimeinbrüche. Sie brechen an diesem Abend sogar in drei Altersheime ein, finden aber nur Alte, nehmen sie mit und verkaufen sie am nächsten Tag an deren Verwandte, die zuerst gar nicht erkennen, das es ihre Eltern sind.
Dann sprechen sie über Krimis auf RTL, gehen in eine Disko mit Alkausgabe und trinken weiter. Sie haben beide einen Film mit einem Bus gesehen und beraten, ob sie sich auch so etwas zutrauen.
Sie verabschieden sich, der Schüler steht schon an der Haltestelle und will nach Hause fahren, da kommt der Ältere und redet ihm Mut zu. Sie verabreden, der Jüngere soll sich neben den Fahrer setzen, der Ältere will allein im Gang sitzen und den Fahrer mit einem Granatwerfer bedrohen, den er aus dem Altenheimeinbruch hat. Das ist der Plan.
Aber die Platzverteilung klappt nicht so, wie sie es sich vorgenommen haben. Sie haben vergessen, das im Bus ,vorne neben dem Fahrer, gar kein zweiter Sitzplatz angebracht ist. Aber sie lassen von dem Plan nicht ab. Mit einem kleinen Furz bestimmt er den Jüngeren, jetzt geht es los. Der zuckt ängstlich mit den Schulter, tut aber nichts dagegen, im Gegenteil, als der Ältere mit seiner Bedrohung angefangen hat, unterstützt er ihn noch mit seinen Aufforderungen.
Durch die Besonnenheit, durch die Klugheit, die Tapferkeit und das Heldentum des Busfahrers wurde der Überfall vereitelt.
Das Urteil für den Älteren: 18 Jahre Einzelhaft, Wasser und Brot, kein Heroin; für den Kleinen zwei Stockhiebe und Sozialdienst bei der deutschen Krebshilfe.
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

Nö, das hat mir überhaupt nicht gefallen. Schlechten
Tag gehabt? Ich bin schon anfangs mit der Zeit
durcheinandergeraten, da du den Zeitpunkt des
Überfalls in die nahe Zukunft gelegt hast und kurz
darauf fortfährst mit "Der Ältere, .... , ist heute
schon ein schwerer Heroinabhängiger". Äh, heute?
Und er scheint heute ziemlich dick geworden zu
sein...
Dann rollst du die ganze Vorgeschichte von hinten
auf, aber auf sehr lieblose und runtergeschrubbte
Art. Die vermeintliche Komik (ich gehe davon aus,
daß es das sein sollte) schießt weit über das
Erträgliche hinaus und geht völlig unter im
erzählerischen Chaos, zeitlichen Durcheinander und
der an Absicht grenzenden Regelmäßigkeit, mit der
du die Schreibweise von Adjektiven und
Substantiven verwechselst. Echt beeindruckend sind
Sätze wie "Sie haben beide einen Film mit einem Bus
gesehen und beraten, ob sie sich auch so etwas
zutrauen". Ich habe neulich auch mal einen Film mit
einem Baum gesehen und überlege noch, ob ich mir
das zutraue. Ich stehe übrigens zu meiner Ironie.


Trainspotterin (31.10.2003)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Stütze Tagebuch - Inhaltsangabe  
Anna Haller Theaterstück - Inhaltsangabe  
Das Etagenplanetensystem - Inhaltsangabe  
Anmachen - Inhaltsangabe  
Stützes Tagebuch - Inhaltsangabe  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De