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Wer bist du? Wer bin ich? (Gedanken)

Nachdenkliches · Poetisches
Ich weißt was es für eine Textart ist oder ob es überhaupt eine hat. Aber ich bekomme anders einfach nicht aufs Papier. Also wer einen Vorschlag hat immer her damit. Danke


Wer bist du? Wer bin ich?

Die Frau, die mich aus dem Spiegel anstarrt, ist mir völlig fremd,
obwohl es doch mein Spiegelbild sein muss.
Sie wirkt so, als ob ihr Körper niemals langsam zur Frau gereift wäre,
als wäre er niemals ein Kind gewesen.
Aber sie kann doch nicht so geboren worden sein.

Ich höre mich „Wer bist du?“ fragen.
Als ich sehe, wie ihre Lippen, das Wort „Du“ formen
und es sekundenspäter durch das Zimmer hallt,
zerreist es mir fast das Herz.


Sie kann nicht ich sein.
Ich bin doch noch ein 13 jähriges Mädchen.
Vorsichtig hebe ich wieder meinen Kopf und betrachte die Frau genauer.

Ihre Augen, die mir müde entgegenstarren,
sind untermalt mit tief schwarzen Rändern.
Die Haut ist bleich wie Kalk und ihr Körper ist übersät von Striemen.
All das erinnert an mich.

Langsam durchdringt mich die Erkenntnis, dass ich es sein muss.
Mein Körper hatte sich mit der Zeit, mir angepasst.
Damals fühlte ich mich in dem Körper des Kindes verloren und heute fühle ich mich
im Körper einer Frau verloren.
Es fühlt sich so an als ob ich als Kind schlafen gegangen wäre und als
Frau aufgewacht wäre.
 
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Kommentare  

wie jan sagt: man spürt die verlorenheit in deinen worten, aknn sie nachempfinden.
ich fühle mit dir.
smithy


smith (01.12.2003)

So, der Commi hat ja ziemlich auf sich warten lassen - aber ich war leider beschäftigt. Nu gibts ihn aber.

Mein erster Gedanke war: Ja, sie hat es fertig! - und es war noch besser als erwartet.
Man kann in diesem Gedicht wundervoll die Verlorenheit des lyrischen Ichs nachvollziehen, man versteht, was du meinst und sagen willst - manchmal ist in solchen Fällen eben die einfache Sprache doch die beste.

Manchmal fühlte ich mich auch so - aber das hat sich gegeben.

Auf jeden Fall volle Punktzahl!
*dich abknuddel* (und sobald ich Zeit hab, komm ich dich besuchen! Punkt aus Basta!


Arigata (01.12.2003)

einer deiner besten gedanken die du zu papier gebracht hast. Sie spiegelt dich so wieder wie du früher gewesen bist.Mach weiter so.Ich hoffe das es dir besser geht wenn du es herausläßt. Da must du machen genau wie diese.
Dein Schatz.


schnuffi (20.11.2003)

Na du? :) Da die e-Mail ja gecrasht ist, werde ich meinen Kommentar eben hierher schreiben; hast ja grad dein okay via ICQ gegeben :D

Also, ich würde als Gedicht in eigentlicher Defintion nicht sehen, auch wenn Strophenmaß vorhanden ist. Wie du bereits oben geschrieben hast, so würde ich "Wer bist du? Wer bin ich?" als sogenannte WANDERUNG DER GEFÜHLE sehen, was keinesfalls schlecht ist. Auch solche Gedankenflüsse haben ihre Daseinsberechtigung und machen die Grundidee nicht schlecht.

Wenn ich den Vergleich lyrisches Ich - Autoren-Ich erlauben darf, so sind die Bilder klar und deutlich, da es erzählerisch verfasst ist. Zu jedem Bild beschreibt das lyrische Ich seine Eindrücke und versucht eigene Definitonen. Also braucht der Leser keine großartigen Interpretationskünste zu beweisen; er muss sich die Szene nur vorstellen und das wird durch deine einfache (aber direkte) Sprache genauso einfach für den Leser, Phantasie braucht man desweilen auch nicht :)

Weiterhin interessant die Beschreibungen in der zweitletzten Zeile:

"Ihre Augen, die mir müde entgegenstarren,
sind untermalt mit tief schwarzen Rändern.
Die Haut ist bleich wie Kalk und ihr Körper ist übersät von Striemen.
All das erinnert an mich."

Sehr wortstark, wenn auch etwas derb im Endeffekt.

Die letzte Strophe beschreibt die Enderkenntnis des lyrischen Ich mit einem Ausdruck von Schock, Resignation und Angst.
Der letzte Satz wirkt killerphrasenähnlich, passend aufgrund der Atmosphäre.

Mein persönliches Fazit:

Bildbeschreibung: +
Inhalt: +
Sprache: - (etwas zu einfach)

---> 4 Punkte.

Hab düsch lüb *knuddel*
(hoffentlich kommt alles an, sonst krieg ich die Krise ^^)


MasterAdaM (16.11.2003)

*schnüff* Das ist extrem traurig! Man kann diese Verlorenheit sehr gut nachempfinden. Ich kenne dieses Gefühl sehr gut! 5P.

Jan Nolte (15.11.2003)

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