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Und wieder werde ich einsam sein

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Wie immer sitze ich alleine in unserer Stube und starre Löcher in die Luft. Was soll man auch sonst Tag für Tag machen, in einer Stadt die man sowieso nach drei Monaten wieder verlassen würde, weil der geliebte Vater, oder sage ich besser Erzeuger, ständig von Ort zu Ort versetzt wird. Freunde habe ich schon seit vier Jahren nicht mehr, diese sinnlosen Beziehungen hatte ich nach unserem dritten Umzug aufgegeben, denn das einzige was bleibt sind traurige Gedanken wie „Was machen wohl gerade die anderen in Gremlingen?“ und auch die Versprechen wie „Wir schreiben uns jede Woche!“ hallten meist auch nur für ein oder zwei Briefe. Am Fenster sehe ich eine Taube, ich überlege oft was wäre, wenn ich mich in eine Taube oder auch nur einen kleinen Spatz verwandeln könnte. Ich habe mal ein Buch gelesen über Menschen die das können „Switscher“ oder so, es war echt gut. Aber auch das ist wohl bei unseren unzähligen Umzügen abhanden gekommen, was soll’s! Vielleicht sollte ich raus in den Park gehen und anderen Jugendliche beim rauchen oder kiffen zusehen. Wo ist bloß mein Mantel?
Der Park hier ist echt schön, er erinnert mich immer an den in Charlottenburg, dort bin ich aufgewachsen, wenigstens bis ich sieben war, oft ist Vater mit mir in den Park gegangen, an den kleinen See. Wir haben Papierschiffe gebastelt und sie fahren lassen, es war echt toll! Aber ich weiß nicht ob es damals an meiner Naivität, wegen meinem jungen Alter, oder daran das Vater einfach anders war lag, wir haben uns immer toll verstanden. Und auch wenn es mir jetzt schon fast peinlich ist, ich glaube er war ein echter Star für mich, mein Star! Das hat sich in den letzten acht Jahren ziemlich verändert! Das Letzte was ich jetzt gerne machen würde währe ein Nachmittag mit Vater im Park, besonders nach der Tortur die ich bis zu meinem vierzehnten Lebensjahr über mich ergehen lassen musste. Vater fand es nämlich irgendwie aufmunternd mich an meinem ersten Schultag, in einer neuen Schule, und da gab es viele von, bis zu meiner neuen Klasse zu begleiten. Endpeinlich! Spätestens seit dem liegt mein Kindheitsstar neben Elvis in Maryland begraben!
Die Sonne verschwindet schon hinter den großen Eichen im Park, ich glaube ich muss wieder zurück, am liebsten würde ich hier bleiben, aber was soll Mama dann tun?
Abendessen, Vater ist noch nicht da, wie fast jeden Tag! Im Stillen stehle ich ihn mir mit einer blonden Sekretärin vor wie sie genussvoll seine Gurke reibt, aber das gehört hier echt nicht her! Gedämpft nehmen Mama und ich das klacken des Türschlosses war, endlich kam er, die Sekretärin hatte wohl heute keine Lust, denn normal war er immer noch später da. Die Küchentür öffnete sich und Vater sprang mit ausnahmsweise mal strahlendem Gesicht, was nicht unbedingt positiv sein muss, an den gedeckten Tisch. „Na meine Lieben, stehlt euch vor was mir heute passiert ist!", er musste nicht mehr sagen den ich wusste sofort was er meinte: Umzug! Für mich ist das egal, es macht keinen Unterschied in Dormstedt oder sonst wo Tag für Tag an eine weiße Wand zu starren!
 
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Kommentare  

Du hast nicht erklärt, warum ihr dauernd umziehen müsst. Das sollte schon in der Geschicht drin stehen.
Ansonsten kann ich dich gut verstehen. Als ich im Grundschulalter war, zogen wir auch ständig um und ich musste Schulen wechseln wie andere Leute Unterhosen. Dadurch wurde ich in der Schule sauschlecht und wurde zuhause wegen der schlechten Noten halbtot geprügelt.
Schöne Welt ...


Stefan Steinmetz (17.08.2006)

Jetzt interessiert es mich, warum ihr eigentlich dauernd umzieht.

Chris Stone (05.03.2005)

Hm, irgendwie finde ich, ist das hier noch nicht wirklich eine Story. Es könnte ein Tagebucheintrag sein, der einer Story entnommen wurde. Aber er wirkt ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen.

Jana Kühle (20.01.2004)

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