inmitten des Amphitheaters
dicht zusammengedrängt
eine unübersehbare Zahl
Menschen mit bloßen Körpern
Frauen und Kinder
Männer mit Schwertern in der Hand
eine johlende Menge im Rausch
hier oben sitzen die Guten - da unten kniet das Böse
nun hat man wieder einen Feind
er muss vernichtet werden
damit die anderen weiter
rauschenden Feste feiern können
ohne zerrissene Armut
ohne stinkendes Leid
ohne ein Gewissen
sie wollen Blut fließen sehen
und kriegen nicht genug
Frage an des Satans Brut
Tod oder Leben? - sie brüllen *Tod, Tod …
der Daumen des Kaisers geht nach unten
betende Hände zum Himmel gestreckt
kein Gott erhört ihr Flehen
die Grubengitter werden hochgezogen
die Löwen schleichen geräuschlos herein und setzen an zum Sprung …
Ausdrucken
Dein Gedicht zeichnet Bilder aus dem alten Rom und regt zum Nachdenken an. Ist es überhaupt ein Gedicht? Mit kurzen Sätzen hast du eine lebendige Szene erschaffen und es ist tatsächlich heute genauso, wie damals es gewesen war: Der Schwache wird gefressen, sagt mir die letzte Strophe. Ein sehr starker Text.
Drabblemaker
.......kein Gott erhört ihr Flehen.....