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2 Seiten

Und wir werden Freunde bleiben ... (2 von 3)

Romane/Serien · Nachdenkliches
© Middel
Als sie vor ihm stand, wurde es stärker, dieses mulmige Gefühl. Ob es die richtige Entscheidung gewesen war, hierher zu kommen? Gerade jetzt? Sie versuchte möglichst zwanglos zu erscheinen. Er bot ihr an, es sich im Wohnzimmer bequem zu machen. Sie ging voraus. Erst als auch er sich hingesetzt hatte, bemerkte sie die Flasche Wein, die Kerzen und die alten Fotos auf dem Tisch. Sie erkannte die Fotos sofort. Ihr einziger gemeinsamer Urlaub. Vor zwei Jahren. Er schaute sie an und sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Die Situation war ihr sehr unangenehm und am liebsten wäre sie aufgesprungen und gegangen. Sie brachte aber nur ein „Ich dachte, wir trinken Bier“ raus. „Hatte kein Bier mehr“, log er. Natürlich log er. Er wollte eine romantische Atmosphäre schaffen, wollte alte Gefühle bei ihr wecken. Doch da war nichts mehr, was noch zu wecken gewesen wäre, denn da schlief nichts in ihr. Nicht mal ein Funken von Liebe. Und nun war er langsam aber sicher auch dabei, den Funken Freundschaft zu zerstören. Er öffnete die Flasche. Sie sagte, dass sie aber nur einen Schluck möchte. „Setz dich“, bot er ihr an. Er machte das Glas dreiviertel voll. Sie ging in die Offensive. „Wir sind nicht mehr zusammen, Rupert“, brachte sie heraus, bevor er auch schon das Wort ergriff, „Das weiß ich und das ist auch ok so, aber ich dachte, wir währen noch Freunde?“ „Ja, das sind wir doch.“ „Und dürfen Freunde nicht zusammen sitzen und ein Glas Wein miteinander trinken?“ „Doch, schon.“ Aus ihrer Offensive wurde ein Fiasko. Defensiver geht’s kaum noch, dachte sie, als er auch schon ausholte: „Weißt du noch in Spanien? Am Strand, als wir ganz alleine waren?“ Natürlich wusste sie das und doch sagte sie nichts. „Nur wir beide“, sagte er weiter, um ihr Zeit zum Nachdenken zu geben und um die Zeit zu überbrücken. Sie sagte nichts, nahm das Glas und trank einen Schluck – mehr aus Verlegenheit. Sie wusste, egal was sie jetzt antworten würde, es wäre das Falsche. „Ich ...“, fing sie an, als er sich auch schon direkt neben sie setzte und ihr in die Augen schaute, „ich erinnere mich, ja, aber das ist schon so lange her. Ich empfinde inzwischen anders, möchte dich nicht verletzen, doch du musst verstehen...“ Er versuchte sie zu küssen. Sie verdrehte den Kopf. „Nein!“ Sie erschrak, so etwas hatte sie noch nie in seinen Augen gesehen. Sie waren glasig und leer. Er hielt sie fest und drückte ihr einen Kuss auf. Sie wollte aufstehen, doch er ließ es nicht zu. „Nein!“ Sie schrie ihn an, wollte wieder Herr der Lage werden, doch er ließ sie nicht los. Vielleicht ging es mit Vernunft? „Rupert“, fing sie betont ruhig an „lass mich bitte los, das bringt doch nichts!“ Er schien ihr nicht zuzuhören und küsste ihren Hals. Steffi wurde übel. Er küsste sie erneut, diesmal drang er mit seiner Zunge in ihren Mund ein. Ihr wurde übel und es überkam sie eine böse Vorahnung. Hatte er es so geplant und sie in eine Falle gelockt? Voller Panik wehrte sie sich nach Kräften, doch Rupert ließ sie nicht los, im Gegenteil, er verstärkte den Griff, während er sie vom Sofa auf den Teppich zog. Ihre Gedanken kreisten und das Gefühl der Übelkeit wurde stärker und stärker. Er saß nun auf ihr und sie konnte sich trotz größter Anstrengung nicht befreien. Mittlerweile fing er an ihr Top zu öffnen und mit seiner Hand ihre Brüste zu streicheln. Sie wollte das nicht, nicht jetzt, nicht so und nicht mit ihm. Sie schrie und er schlug ihr ins Gesicht. Dann widmete er sich wieder ihrem Körper. Sie konnte die Geilheit in seinem Blick erkennen, als er ihren BH runterzwängte und in ihren Nippel biss. Plötzlich bemerkte sie, dass ihre Augen feucht geworden waren - sie weinte.
 
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Kommentare  

rupert ging es wohl nie um freundschaft oder gar liebe, sondern einzig und allein um macht und besitz.

lg möni


Simone Cyrus (09.09.2007)

Endlich mal eine Fortsetzung.
Hätte nicht gedacht, dass sich das in so eine heftige Richtung kehrt. Aber soetwas ist leider Realität. Gibt es immer wieder.
Wieder ein sehr guter Text. Spannend geschrieben, wenn auch sehr kurz.
Irgendwo war ein kleiner RS - "währen" noch Freunde.
Forsetzung erwünscht.


Sabine Müller (07.09.2007)

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