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Zum knotigen Schwulst

Schauriges · Kurzgeschichten
Und warum haben Sie es erst 2 Monate nach der Eröffnung des Lokals bekannt gegeben?

Weil ich keine vorurteilgeschwängerten Meinungen haben wollte.

Was haben die Menschen denn so gesagt?

Sie fanden das Fleisch schön bissig, schmeckten eine leichte WhiskeyNote und verglichen es mit Pute bis Wildschwein. Es gab keine Beschwerde und die hiesigen Lokalzeitungen berichteten über einen neuen Stern in Bobitz.

Jetzt berichtet die ganze Welt.

Was mich besonders freut.

Auch wenn die Presse negativ berichtet?

Ja, das lockt Schaulustige an und die haben ja dann auch Hunger.

Darauf?

Ja und ansonsten gehört mir da drüben auch die Pommesbude.

Mit normalen Pommes?

Natürlich.

Essen Sie selbst Ihr Fleisch?

Klar. Ich muss ja auch probieren. Und was schmeckt Ihnen von Ihrer Speisekarte am besten?

Frittierte Hautkrebsstückchen in Metastasen. Also kleine Gitter davon.

Und können Sie nicht verstehen, dass Menschen sich da aufregen? Ist das nicht Leichenschändung?

Wir haben im Keller eine Krebszuchtstation. Und als Nährboden dient Hummersuppe. Von daher ist es nur die Krankheit des Menschen und nicht der Mensch als solches.

Ach so, aber makaber und morbide ist das Ganze doch schon.

Ich finde es schlimmer, dass manche Restaurants ihr Fleisch erst im Aquarium schwimmen haben und es dann vom Gast aussuchen lassen.

Das hat doch aber nichts mit Krebs zu tun. Es gibt so viele Menschen die an Krebs leiden, die daran gestorben sind und deren Lieben daran diese Welt verlassen haben.

Ja, das ist schlimm, aber unser Krebs ist ja nur auf Hummersuppe gezüchtet worden und hat mit dem Krebs an sich nicht viel zu tun.

Aber es ist Krebs?

Ja.

Sie haben auch Hautkrebs?

Ja.

Und was hat dieser Hautkrebs als Grundlage? Hummersuppe ist ja keine Haut.

Richtig, bei Krebssorten wie Brust-, oder Hautkrebs verwenden wir meine Gene. Die werden da beigemischt. Und so bin ich ganz besonders stolz, dass es mundet.

Bei Brustkrebs auch? Also da sind auch Ihre Gene mit drin?

Ja.

Die Staatsanwaltschaft will ja Ihren Laden nun schließen..

Ja, aber eine einstweilige Verfügung meines Anwalts lässt mich den Laden offen halten. Ich denke, man wird auch übereinkommen, dass ich vielleicht meine Gene nicht nehme, aber Krebs direkt auf Ratten züchte und diese dann mitserviere.

Dabei wünschen wir Ihnen viel Erfolg.

Danke.
 
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Kommentare  

Wow! Ist fast so widerlich wie die tägliche Realität!
Tucholski: Was darf die Satire? Alles.


Fred K. Linden (26.10.2010)

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