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3 Seiten

Einsamkeit in Ewigkeit [5]

Romane/Serien · Spannendes
Es ist kalt heute Nacht.
Der Regen prasselt auf dem Asphalt und der Wind bläst mir ins Gesicht. Ich erinnere mich an meine weiche Decke zuhause. Auf der habe ich immer mit meinem Opa gelegen, als er mir Geschichten vorlaß. Die schönen Zeiten sind leider vorbei. Wie die Zeiten mit Mike. Als alles anfing, war er der Engel auf Erden. Lieb, aufmerksam, immer an meiner Seite und treu. Ein Engel eben. Doch nun hat er seinen Heiligschein verloren und ihm sind Hörner aus der Stirn gewachsen. Zuerst betrügt er mich mit dieser blöden Sina und dann will er auch noch zusehen wie sein bester Freund verprügelt wird. Dabei hat Chester solch ein Leben überhaupt nicht verdient. Er ist mehr als ein Engel.
Aber Engel haben keinen Grund, um Drogen zu nehmen, sein Leben als Zeitverschwendung zu sehen oder sich hilflos und allein zur Strecke zu bringen.
"Nimm meine Jacke!", befehlt mir Chester.
Ich nehme sie, ohne einen Ton von mir zu geben. Ein paar Tussi's gehen an uns vorbei und sehen uns an. Oh nein, sie kommen auf uns zu. Am liebsten würde ich wie ein Engel einfach davon fliegen, aber dazu fehlen mir die Flügel und der Heiligenschein.
"Na Süßer,du schaust ja begossen aus der Wäsche.", sagt sie und hält ihren Schirm über ihren und Chester's Kopf.
"Ach ja?", sagt Chester und geht einen Schritt zurück.
Mich ignorieren diese Weiber einfach. Unglaublich!
Aber ein Mädchen steht nur da und starrt in die andere Richtung. Diese blonden Locken kommen mir bekannt vor. Sie trägt eine Kette wo ein großes "A" draufsteht. Moment mal! Das ist doch Karin! Ich stehe auf und stelle mich vor sie.
"Karen?", schreie ich ihr lachend ins Gesicht.
Sie ist es tatsächlich, aber reagiert nicht. Sie schaut ihre Freundin an und sieht verwirrt aus.
"Du kennst die?", fragt ihre Freundin.
"Nein, eigentlich nicht.", sagt Karen etwas unsicher.
Das ist echt demütigend. Sie ist, nein, sie war meine beste Freundin.
"Also Schnuckelchen, wie wär' es mit uns beiden, Champangner und ein schönes gemütliches Bett?",fragt sie.
"Nein danke. Ich habe besseres zu tun und keine Lust auf One-Night-Stands.", antwortet Chester lässig.
"Du bist ja eigentlich eh nichts für mich und bestimmt eine Lusche im Bett."
"Nein ist er nicht!", sage ich plötzlich ohne nachzudenken.
Karen, ihre Freundin und Chester sehen mich verwundert an.
"Ach ehrlich?", fragt sie.
"Ähm, ja!", meine ich mit fester Überzeugung.
"Und soetwas vögelst du?", fragt sie Chester.
"Ja, also...Ja.", meint er unsicher.
Na toll, warum habe ich das gesagt? Ich hatte noch nie etwas mit ihm. Mir ist auch nicht nach Sex. Sex ist schlimm. Aus meiner Sicht jedenfalls. So eine Erfahrung mit Sex wollen alle nicht machen, aber ich musste.
Karen und die Tusse gehen einfach weiter.
Ich werfe einen kleinen Blick nach Karen, die sich aber nicht einmal umdreht. Herzzerreisend. Ich brauche Ablenkung.
"Coole Aktion.", lobt Chester mich mit einem lächeln im Gesicht.
Ich lache auch. Und dieses lachen ist diesmal nicht gefälscht. Nein, ich lache wirklich. Aus ganzem Herzen. Es hört auf zu regnen. Chester legt seinen Arm um meine Schulter und wir gehen lachend weiter, als ob wir ein verliebtes Pärchen wären.
An einem Strandufer bleiben wir stehen und blicken auf's Wasser. Es ist wunderschön.
Ich seufze laut vor mich hin.
"Alles okay?", fragt Chester.
"Ja, alles bestens!", versichere ich ihm lächelnd.
Auch er kann sich sein Grinsen nicht verkneifen.
Wir sehen uns an. Erst jetzt fällt mir auf, dass er wunderschön braune Augen hat. Wie Mike. Ich drehe meinen Kopf weg.
"Hey, vergiss Mike. Der hat dich nicht verdient. Und du auch nicht! Sei einfach fröhlich!"
Wow, unglaublich. Als ob er meine Gedanken lesen kann. Ein Lachen schenke ich ihm noch mal. Auf einmal gibt er mir einen Kuss auf den Mund. Einfach so.
"Ähm, entschuldigung. Es...es übernimmt mich manchmal!", stottert er.
"Nein, schon okay. Mach das nochmal!", flüstere ich.
Er kommt näher und unsere Lippen berühren sich. Wir küssen uns. Ich habe schon mal geträumt, dass wir uns küssen. Ich hätte nie gedacht, dass Träume in Erfüllung gehen.
Im Moment bin ich der glücklichste Mensch auf Erden.
Nach ein paar Minuten fährt seine Hand unter mein T-Shirt. So wie Mike es immer tat.
Nein Anna, jetzt hör auf an Mike zu denken! Er ist Geschichte!
Eigentlich mag ich das nicht so, wenn man sowas bei mir macht, doch bei Chester fühlt es sich anders an. Es ist schön.
Langsam macht er die Knöpfe meiner Bluse auf. Will er jetzt mit mir schlafen? Ich weiß nicht genau was ich machen soll, da ich noch Jungfrau bin. Ich denke, ich lasse es zu und mache einfach das was er auch macht.


Einige Stunden später.
Die Sonne scheint mir ins Gesicht. Ich werde wach und sehe zum Wasser. Es war kein Traum? Nein war es nicht. Ich liege hier, in Chester's Armen und fühle mich sehr gut. Ich konnte mich letzte Nacht endlich überwinden und habe mit Chester geschlafen. Es war schön. Seit dem ich bei ihm bin, fühle ich mich nicht mehr so nutzlos. Er ist einfach ein perfekter Mensch!
 
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Kommentare  

Mann, du schreibst ja immer besser. Spannend und echt das Ganze. Hat mir supergut gefallen. Chester ist einfach süß. Ich kann Anna sehr verstehen.

Petra (29.04.2010)

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