23


2 Seiten

Ein Meer wie meine Tränen rot (1)

Romane/Serien · Schauriges · Fan-Fiction/Rollenspiele
Sie wandeln unter den Menschen, länger schon als diese es sich denken können: Kainiten, die Söhne und Töchter Kains, die auf ewig verflucht sind ihr Antlitz vor den sengenden Strahlen der Sonne zu verstecken, dazu gezwungen in der Nacht zu wandeln immer auf der Suche nach dem Blut der Lebenden, die nicht einmal ahnen, dass sie bereits den kalten Atem des Todes in ihrem Nacken spüren.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Samstag 27. November 2010, 07:36 Uhr
An einem Unbekannten Ort
Vereinigte Staaten von Amerika

Als die Sonne seine Haut berührte, verspürte er nicht wie versprochen die selige Erlösung, sondern ein schmerzhaftes Brennen. Zuerst war es nur sehr leicht, wie der Schlag eines Reizstromgeräts, doch dann breitete sich das Feuer aus. Seine Haut wurde rissig, porös und begann blutig auf zu platzen wie das Knie eines kleinen Kindes, wenn es hin gefallen ist.
Flammen leckten an seiner aschgrauen Haut, sprengten sie und sein Fleisch ab, das noch im Fall zerstäubte in einen feinen Nebel aus Asche.
Die erhofften ekstatischen Schreie ersticken im Blut, das tief aus seinem Inneren kochend hoch kam und ihm aus Nase, Ohren, Mund und Augen quoll, so dass er nach einigen Sekunden nichts mehr sehen konnte außer das schmerzhafte Rot.

Die Sonne war noch nicht einmal ganz aufgegangen und er war schon dabei zu zerfallen, zu sterben und dieses mal für immer. Panik kroch in ihm hoch. Blinde Panik, die unterstützt wurde von der Tatsache, das er nichts sehen konnte durch den blutroten Schleier und selbst seine sonst so hoch geschätzten Fähigkeiten konnten ihn nicht retten.
Er schrie, wand sich in ungezügelter Raserei, doch das sorgte nur dafür, dass sich seine Fesseln weiter in die verbrannte Haut rieben, ihm mehr davon von den hier und da schon frei liegenden Knochen schabten, ein Schmerz den er all umfassend gar nicht mehr mit bekam und auf die züngelnden Flammen schob, die von ihm bereits Besitz ergriffen und auch Kleidung und Haar ergriffen hatten.

Die Stimmen drangen zu ihm wie durch Watte, verzerrt durch das Blut in seinen Ohren, unsichtbar gemacht durch seine geplatzten Augäpfel, die wie zähflüssiger Teer an seinen Wagen hinunter liefen und sich mit dem Blut vermengten. Er konnte sie schmecken, seine eigenen Augäpfel waren einer zähflüssigen Masse in seinem Mund geworden. Er wollte ausspucken doch seine Raserei erlaubte ihm nicht mehr als diesen flüchtigen Gedanken.
Und dann wurde es dunkel, dunkel und kalt, die Flammen erstarben und die Brandschutzdecke schloss sich so fest um seinen Körper, dass er im letzten Moment seines Bewusstseins daran dachte, das er an ihrer Enge ersticken würde.
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

Urrghs! Sehr ekelig, die Sache mit den Augen. Aber ich denke mal, dass er gerettet werden konnte. Und so ein Vampir regeneriert sich doch, oder?

Petra (04.02.2011)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Impressionen in Rot / den Tod vor Augen - Phrasen eines Tzimisce (2)  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De