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In einer Novembernacht

Nachdenkliches · Poetisches · Herbst/Halloween
Die Nacht liegt vor mir,
dunkel und eisig.
Ich laufe durch den Wald.
Nebel, Schemen ,Schatten,
unfassbare Ungeheuer,
die mich jagen.
Mich treiben und mich doch nicht fassen.
Tausend glasige Augen verfolgen mich auf meiner Flucht.
Ich renne und hetzte doch finde ich keinen Ausweg.

Der Atem steht mir vor den Augen.
Kleine Dampfwölkchen, grazil und zerfließend.
Schritte...
...sie folgen mir.
Weiter und immer weiter treibt es mich fort.
Ich strebe der Lichtung zu.
Suche die alte Eiche mit ihren morschen Ästen.

Ich suche die Zeit, die ich verloren habe.
Zähle all die Stunden ohne Rast.
Höre mein Herz schlagen.
Das Gewissen läßt mich nie in Ruh.
Treiben ,hetzen, schlagen....
Endlos weit unfassbar lange.

Was hab ich nur getan?
Wie konnte ich Dich gehen lassen?
Im Streit, voll Hass und Groll.
Nein, ich weiß nicht wie es passiert ist.
Hab keine Erinnerung daran.
Plötzlich hatte ich diese Axt in der Hand.
Und unter der alten Eiche ist es Geschehen...

Ich renne weiter,
zähes Blut tropft von den Bäumen.
Klagt mich an,
verurteilt mich.
Jede Nacht seit diesem nebeligen Novemberabend.
Und es gibt kein entrinnen.
Niemals.
Bis in alle Ewigkeit.
 
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Kommentare  

Wirklich gelungen. Die Natur, die Fantasie, die Wahrheit und das schlechte Gewissen, das diesem Menschen keine Ruhe lässt. Und irgendwie tut einem Täter so ein bisschen leid, da er ja nicht aus Sadismus sondern wohl aus dem Affekt heraus gehandelt hat. Wunderbarer Text.

doska (17.10.2011)

Dein mystisches Gedicht beweist, dass man eine schreckliche Tat nie mehr rückgängig machen kann.
Toll finde ich, dass und wie du die Grausamkeit verkörpernden Elemente Nebel und Dunkelheit in dieses auf Selbstanklage beruhende Gedicht eingebaut hast.
LG. Michael


Michael Brushwood (17.10.2011)

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