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10 Seiten

Ist es wirklich wahr kann ein Herz sich irren

Kurzgeschichten · Romantisches
"Ihr sollt aufhören immer meine Schminke zu klauen!" hört man durch das ganze Haus hallen, doch Julian und Daniel liegen nur auf dem Bett und halten sich den Bauch vor Lachen.
Als sie sich wenig später wieder beruhigt haben beginnen sie damit sich gegenseitig den
Kajal um die Augen zu malen, anschließend klatschen sie ein. "So, jetzt können wir in die
Schule gehen."

"Uugghh, da kommen schon wieder die Schwuchtel Brüder" hören die beiden Jungs aus einigen Ecken flüstern, doch das ist ihnen egal, Julian und sein 1 Jahr jüngerer Bruder Daniel mögen es sich die Augen und Fingernägel schwarz zu machen, egal was die anderen sagen.
Und Schwuchtel??!! Nee das sind sie beide nicht. Nicht das einer von beiden
schon je eine Freundin gehabt hätte, aber deswegen ist man doch nicht Schwul.

Nach der Schule gingen sie gemeinsam nach Hause und holten auf dem Weg noch ihren jüngeren Bruder Sebastian ab, der seine Brüder zwar sehr mochte, aber mit dem Aussehen der beiden nicht so viel anfangen konnte. Warum hatte sich Julian die Haare schwarz färben müssen? Und Daniel? Der trug seine Haare weißblond und an einer Seite abrasiert. Zwar waren die Eltern alles andere als glücklich darüber, aber ihre Kinder sollten alle möglichen Freiheiten haben. Gerade Daniel konnten sie keinen Wunsch abschlagen. Und das wusste er. Genau deswegen musste auch er immer fragen wenn er und seine Brüder etwas bestimmtes wollten, so wie gestern, als sie Geld haben wollten um heute nach der Schule nach Mc Donalds zu gehen und ausnahmsweise nicht zuhause zu essen. Und natürlich hatte er es bekommen.
Und heute vor der Schule sogar noch extra Geld " damit ihr nicht immer meinen Kajal klauen müsst" hatte Mama ihm zu geflüstert und dabei gezwinkert.

"Ihr wollt doch nicht echt in einem Laden so ein Mädchenkram kaufen gehen, oder?" fragte Sebastian unsicher, als sie vor der Drogerie stehen geblieben sind. "Doch klar, warum nicht, ist doch nichts dabei" sagte Julian und zog Daniel mit sich in den Laden. "Du wartest hier" schrie er seinem kleinen Bruder noch schnell hinterher, bevor sie beide in den unendlichen Weiten des Drogeriemarktes verschwanden.
"Wow, ich wusste gar nicht das es so viele verschiedene Marken gibt, du etwa?" Daniel schüttelte wild den Kopf wobei seine Haare umher flogen, was Julian sehr gefiel und sein Herz einmal zu schnell schlagen ließ.
Verwirrt über dieses Gefühl schüttelte auch er den Kopf und widmete sich voll und ganz dem Make Up Stand.
"Ich hoffe Mami hat uns auch genug Geld gegeben, hast du gesehen was die hier kosten, Julian?"
Dieser nickte nur leicht, er hatte Angst Daniel noch mal anzusehen, dieses Gefühl eben gerade verwirrte ihn einfach zu sehr....

Julian war froh den Rest des Nachmittags ohne weitere "Zwischenfälle" überstanden zu haben, dennoch war er froh als sie endlich zuhause waren und er auf sein Zimmer verschwinden konnte, er bat Daniel um etwas Zeit nur mit sich allein, was bei ihm nichts ungewöhnliches, für Daniel aber trotzdem immer komisch, ist.
Also ging er auf sein eigenes Zimmer und widmete sich seinem Videospiel.

Julian kam den Rest des Abends nicht mehr raus, er legte sich aufs Bett und ließ seine Gedanken schweifen, erschrocken stellte er fest das alles woran er dachte sich ausschließlich um Daniel drehte. Wie sie zusammen auf dem Baum kletterten, wie er ihm zu jubelte als Julian seine Schulmusical auftritt hatte. Wie er ihn umarmte, sein lachen, seine Augen. Wieder begann sein Herz wilder zu schlagen, diesmal gepaart mit Bauchkribbeln. Schnell versuchte er dieses Gefühle loszuwerden.
Nein das kann doch nicht sein, das darf nicht sein. Daniel ist sein kleiner Bruder und sein bester Freund, nein er durfte ihn nicht lieben, nicht so.
War das denn liebe, Julian war noch nie verliebt. aber in seinen Büchern wurde Liebe so beschrieben, mit Herzklopfen und Kribbeln im Bauch und mit ständigen Gedanken an den anderen. Aber nein, er dachte doch nur immer an ihn, weil es doch Daniel war, mit dem er alles machte.

Er war eben sein bester Freund UND sein Bruder, da ist es doch logisch das mal alles gemeinsam machte.
Krampfhaft suchte er nach Ausreden für die beiden anderen Symptome. Als ihm keine einfielen, zog er sich schnell die Decke über den Kopf und schloss die Augen, schlafen, das hilft bestimmt.
Doch je krankhafter er versuchte nicht an Daniel zu denken, desto intensiver träumte er von ihm.
Und er hasste seinen kleinen Bruder dafür.
Ach könnte er ihn doch nur hassen.

Als es am nächsten Morgen wild an der Tür klopfte wusste Julian genau wer es war, er wusste gar nicht mehr das er abgeschlossen hatte, war jedoch froh darüber, denn so konnte er sich besser auf diesen Moment vorbereiten, er schloss die Augen und atmete einmal tief ein und aus, stand auf und öffnete die Tür.

"Guten Morgen, Julian auch schon wach??. Seit wann schläfst du in den Klamotten die du gestern anhattest. Was ist nur los mit dir? Seit gestern bist du irgendwie seltsam drauf". Plapperte Daniel einfach drauf los.
Den Gedanken wie unglaublich schön seine Stimme doch ist, schüttelte Julian einfach schnell weg, nein das durfte er nicht denken, so wie nichts, was er die letzte Nacht dachte. Daniel ist ein Junge und als ob dies nicht schon schlimm genug wäre, ist er auch noch verdammt noch mal sein Bruder.

Was ist nur mit Julian los, er hat seit gestern kaum geredet. Was so gar nicht zu seinem großen Bruder passt.
Julian liebte es zu reden, ich glaube sogar das er in seine Stimme verliebt ist *haha*
Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er das dachte.
Doch Schlagartig änderte diese sich, als er darüber nachdachte, vielleicht war Julian verliebt, komisch Daniel hatte gar nicht mitbekommen, dass irgendwo ein süßes Mädchen ihren Weg kreuzte. Hmm naa vielleicht ist sie nicht süß- bei diesem Gedanken musste er wieder lächeln, diesmal länger.
Das Julian ihn jetzt seltsam ansah, war ihm egal. Grinsend verließ er das Zimmer um sich für die Schule fertig zu machen.
Stolz holte er den selbstgekauften Kajal aus seiner Tasche und begann sorgfältig damit ihn aufzutragen.
Wie soll nur werden wenn Julian eine Freundin hat? "Au, Mist" er hatte sich den Kajal ins Auge gepikst. Komisch das war ihm noch nie passiert. Naja zum Glück ist nichts verschmiert, dachte er und begann mit dem zweiten Auge.
Als er wieder an Julian dachte und an das Mädchen welches er wohl toll fand, zuckte plötzlich seine Hand und bevor er merkte hatte er sich den ganzen Kajal auf die Wange geschmiert. "Scheiße" rief er kurz auf und verstand die Welt nicht mehr, so was ist doch vorher nie passiert.
"Daniel, Schatz, bitte nicht solche Ausdrücke in diesem Haus" hörte er seine Mutter von unten rufen.
"Sorry Mum" rief er kurz runter und machte schnell das zweite Auge, diesmal ohne Unfälle, fertig.
Zeitgleich verließen er und Julian ihre Zimmer, unwillkürlich sahen sie sich genau in die Augen und beide spürten wie sie ein kalter Schauer erwischte. Schnell lief Daniel die Treppe runter, damit Julian nicht sehen konnte wie er rot anlief.
"Daniel, warum bist du denn so rot, bist du Krank? Lass mal sehen ob die Fieber hast" Mist er hatte seine Mutter in der Küche vergessen.
" Hmmm, du bist ja ganz warm, vielleicht solltest du besser zu Hause bleiben, mein Liebling" sagte sie, nach dem sie ihre Hand von seiner Stirn nahm. " Nein, Mum es geht schon, mir geht es gar nicht schlecht" sagte er schnell, griff sich sein Essen und verschwand aus dem Haus.
Kurz darauf betrat Julian die Küche, gab seiner Mutter einen Abschiedskuss und ging. "Julian" hielt seine Mutter ihn auf " was ist mit dir und deinem Bruder Los, normalerweise geht ihr doch immer zusammen" wunderte sie sich und durchlöcherte ihn fast mit ihren Blicken.
"Ich weiß es nicht" sagte er. Es ist die Wahrheit, doch es war ihm ganz recht, was auch immer los war, ihm war es recht
So konnte er ihm besser aus dem Weg gehen. Denn es ist gut wenn sie derzeit nicht so auf einander hocken...

Aber natürlich fragten sich alle was mit den beiden nicht stimmte, denn sie waren wirklich immer zusammen es kam so gut wie nie vor das sie mal getrennt voneinander gesehen wurden.
Doch in der letzten Woche redeten sie kaum ein Wort miteinander und sahen sich so gut wie nie an. Allen Fragen woran es liegen konnte wichen sie aus, denn wenn sie ehrlich sind, wissen beide nicht warum es so war wie es war im Moment, denn keiner wusste vom anderen weshalb er nicht mit ihm sprach.

Als Daniel abends im Bett lag fing er fast an zu weinen, er vermisste es mit Julian zu reden, mit ihm zu lachen, ihm ganz nah zu sein. Er vermisste einfach alles an ihm. Wie seine Augen leuchteten wenn er glücklich war, wie seine Haut in der Sonne glitzerte.. OH MY GOD hab ich DAS gerade wirklich gedacht?! Nein, auf keinen Fall, so was habe ich nicht gedacht, niemals. Doch so sehr er sich auch weigerte es zu denken, diese Gedanken hingen nun im Raum und ließen sich nicht mehr von sich weisen. Doch warum dachte er so was??
Ich meine, dass Julian gut aussah, das stimmt schon, aber seine Haut in der Sonne glitzerte?! What the Fuck?! sind das für Gedanken, wie kam so was überhaupt in meinen Kopf rein, so was denkt kein Junge, nein. Schnell weg damit.
Als er sich zur Seite drehte in seinem Bett fielen seine Augen auf den Nachttisch, wo ein Bild von der Familie stand, er nahm es und sah Julian an, er lachte so wunderschön auf diesem Bild, man konnte das leuchten seiner Augen förmlich spüren. Daniel konnte den Blick nicht von Julian lassen, er zwang sich nicht mehr drauf zu starren doch es ging nicht. Sein Blick war auf ihn fixiert. Erst als Daniel mit aller Kraft die Augen schloss, konnte er von Julian ablassen. Doch augenblicklich schmerzte sein Herz, verlang nach dem erlösenden Blick auf dieses Bild. Daniel öffnete die Augen wieder und spürte wie sein Herz entspannte. Tränen schossen ihm in die Augen, mit aller Kraft schmiss er das Bild an die Wand, der Rahmen zersplitterte in tausend Teile.

Vom Krach aufgeschreckt sah Julian an die Wand die an Daniel ´s Zimmer grenzte und gegen die das, was auch immer, geschmissen wurde. "Daniel" flüsterte er tonlos.
Sollte er hingehen und nachsehen was los ist? Vielleicht ist er verletzt, ihm könnte was passiert sein.
Ihre Eltern waren nicht da, sie waren bei Freunden eingeladen und Sebastian war bei seinem besten Kumpel über Nacht, also war Julian für Daniel verantwortlich, wenn ihm was passierte und er nicht half war Julian schuld.
Langsam ging er zum anderen Zimmer, klopfte leise an
"Hey Daniel, alles ok???"
- Keine Antwort-
"Daniel, hallo"
Julian legte seinen Kopf gegen die Tür um zu horchen, er konnte ein leises schluchzen hören.
Langsam atmete er ein und öffnete die Tür.

Daniel lag auf seinem Bett, den Kopf in die Kissen gedrückt und weinte vor sich hin.
Er kam sich bescheuert vor, warum weinte er?? Was war mit ihm los, warum sehnte er sich so nach Julian?
Auf eine so Komische Art und Weise.
Wie wohl seine Lippen schmecken?
UUGGHH warum zur Hölle fragte er sich DAS denn nun schon wieder?!
Was war in ihn gefahren??!! Und vor allem WIE geht das wieder weg??!!
"Daniel, warum weinst du?"
OH nein, jetzt ist Julian auch noch hier in meinem Zimmer und sieht mich so.
Er darf auf keinen Fall wissen warum ich weine, weiß ich selbst es denn so genau??!!
"Es ist nichts" log er schnell.
Julian glaubte ihm nicht.
"Wenn nichts ist, warum weinst du denn??"
Wenn ich das wüsste du Arsch, Ohh sein Arsch ist so geil.
Mensch Daniel hör jetzt sofort auf so was zu denken!
Das ist ja abartig!
Daniel antwortete nicht.
Julian nahm alle Kraft zusammen und streichelte Daniel über den Rücken.
Selbst durch das Shirt hindurch brannte Daniels Haut genau an dieser Stelle wo er berührt wurde, aber es war kein unangenehmes brennen, es fühlte sich wunderschön an. Er wollte mehr. Und hasste sich augenblicklich dafür. Auch Julian spürte das schöne Gefühl von brennen auf seiner Haut, alles kribbelte und fühlte sich einfach nur toll an.
Doch er wusste dass es falsch war und dass er niemals mehr bekommen würde und dürfte. Es war nicht nur verboten sondern auch abartig. Aber wie konnte etwas was sich so gut anfühlte nur abartig sein?! Das ging doch gar nicht.
Getrieben von seinen Gefühlen, strich Julian langsam den Rücken herauf, die Schulter entlang, den Arm herunter bis Daniels T-Shirt zu Ende war und Julian seine Haut berühren konnte. Was Daniel kurz auf keuchen ließ. Julian zuckte zusammen und zog seine Hand zurück.
OMG- warum macht Julian das??!! Was soll das, er soll aufhören auf der Stelle.
Nein, bitte Julian mach weiter.
NEIN, hör auf!
Daniel richtete sich auf und saß nun im Bett. Er sah seinen Bruder an, selbst durch seine Tränen verhangenen Augen, konnte er noch genau erkennen, wie wunderschön AJulian war.
NEIN, Daniel er ist nicht Wunderschön - er ist dein Bruder!
Krieg das endlich in deinen verdammten Schädel rein!
Abee sieh doch wie Julian lächelt-
Ja und, was ist daran so toll??!!
Alles, einfach nur ALLES!
"Daniel"
OH MEIN GOTT hast du dir jemals seine Stimme angehört?! Sie ist soo wundervoll, sprach Daniel mit seinem einen ICH
Jedoch wiedersprach das andere ICH, der Verstand, ihm sofort! Es ist die Stimme deines BRUDERS. Jedoch brachte es das Herz ICH nicht zum Schweigen, ja ich weiß. na und?! Es ist nicht verboten, er darf es nur nicht wissen.
"Daniel, komm schon, was ist los?" Julian sah wirklich besorgt aus.


Daniel ist so wunderschön, sogar jetzt mit roten, verquollenen Augen, OH MANN, wie der Kajal verlaufen ist, das ist so wunderschön. Beim Anblick seines Bruders für den er so viel mehr empfand als er sollte, verkrampfte sich alles in ihm, seine Kehle schnürte sich ihm zu, so das Julian aufstöhnte um nach Luft zu schnappen...

Sie sahen sich in die Augen und begannen immer heftiger zu atmen, ohne es wirklich kontrollieren zu können kamen beide sich immer näher, bis sie den Atem des jeweils anderen auf ihrem Gesicht spüren konnten. Beide wussten dass es nicht richtig war, aber ihre Lippen kamen sich immer näher, bis sie sich schließlich berührten. Und obwohl Julian und Daniel sich in diesem Moment schlecht fühlen mussten und dies auch wussten, war es für sie beide ein Gefühl der Erlösung, sie waren befreit und unheimlich glücklich in diesem Moment.
Als ihre Zungen sich trafen, fingen die Herzen beider Jungs an zu rasen...

Doch als sie wieder voneinander abließen kamen plötzlich die Schuldgefühle bei Julian hoch.
Das hier ist sein kleiner Bruder! Was tat er hier nur? Nein es war falsch, es durfte nicht sein, nein!
Schnell rannte er aus dem Zimmer und schloss sich in seins ein, schmiss sich auf sein Bett und weinte, er tat nichts anderes mehr als weinen.

Daniel war völlig geschockt, geschockt von dem Kuss und geschockt von seiner Reaktion. Hatte er wirklich den Kuss erwidert?! Hatte es ihm wirklich gefallen?! Aber wie kann das sein??!! Julian war ein Junge!! Noch dazu sein Bruder, die beiden lebten in einem Haus, sind zusammen aufgewachsen!! An diesem Kuss war einfach alles falsch was auch nur irgendwie falsch sein konnte. Aber er war wunderschön, genauso hatte sich Daniel seinen ersten Kuss immer vorgestellt, bis auf die Tatsache das es mit einem Jungen passierte, der auch noch sein Bruder war.
Langsam stand er auf, er wollte mit Julian reden, ihm nah sein, sich an ihn kuscheln, diese Gedanken zu haben verwirrt ihn immer noch aber irgendwie muss er sich eingestehen dass es ihm gefällt.

Leise klopfte er an die Tür seines großen Bruders.
"Geh weg" schrie dieser aus dem verschlossenen Raum heraus. Doch Daniel wollte nicht gehen, er wollte bei ihm sein, mit ihm über seine Gefühle reden.
Bei ihm einschlafen und auch wieder aufwachen. Natürlich war er sich bewusst dass es nicht geht, denn ihre Eltern kommen bald wieder kommen, aber trotzdem wollte er ihm das sagen, dass er sich das wünschte und er wollte Julian dabei in die Augen sehen können. Seine Hand streicheln, und er wollte ihn verdammt noch mal, wieder küssen und wieder und wieder. Bei diesem Gedanken musste er lächeln, ein Grinsen zog sich über sein ganzes Gesicht.
"Julian, bitte mach auf, ich muss mit dir reden, bitte"
"Geh weg verdammt, ich weiß was du sagen willst, ja ich bin eine Schwuchtel und du hasst mich jetzt"
Julian wollte seinen Bruder nie wieder sehen, doch natürlich wollte er ihn noch sehen, aber er wusste dass er ihn nicht mehr sehen sollte, denn diese Gefühle die der Anblick, nein schon der bloße Gedanke an seinen Bruder, in ihm Auslöste war verwerflich und durfte nicht sein.
"Dann bin ich auch eine Schwuchtel und wie sollte ich dich hassen, Julian?" hörte er von draußen reinrufen.
WAS??!! Daniel hasste ihn nicht und wie dann ist er auch eine Schwuchtel?! Nur weil ich ihn geküsst habe ist er doch nicht auch Schwul.
Hatte es ihm etwa gefallen?! Ein leiser Keim der Hoffnung blühte in ihm auf, der allerdings gleich wieder einging, als Daniel rein rief das ihre Eltern heimkamen und er somit wieder der traurigen Realität bewusst war, das er mit ihm niemals eine Beziehung haben kann...

Beide lagen lange wach, beide spielten die Kussszene noch mehrmals in ihrem Kopf ab. Beide spürten das Kribbeln auf ihrer Haut.
Beide wussten dass sie es nicht tun sollten.

Julian wurde als erster wieder wach, hatte er überhaupt geschlafen?? Er wusste es nicht, es war ihm auch egal. Schlecht ging es ihm so wie so. Er hatte Angst jemals wieder aus dem Zimmer rauszukommen, er hatte Angst auf Daniel zu treffen, er hatte Angst man könnte ihm was Ansehen. Er war froh das heute Schulfrei ist, so musste er nicht rauskommen. Sondern konnte sich einschließen. Natürlich wusste er das es nicht geht und als ihm dann auch noch Schlagartig bewusste wurde, das seine Eltern für heute einen Familienausflug zur Oma geplant hatten wurde er noch bleicher und ihm wurde plötzlich übel, schnell schloss er die Tür auf und rannte zum Bad...

Als er wieder rauskam, musste er an Daniels Tür vorbei. Er atmete tief ein und nährte ihr sich, reflexartig griff er zum Griff und drückte ihn runter, es war nicht abgeschlossen, also trat er ein und schloss die Tür wieder leise hinter ihm.
Er ging auf Zehenspitzen zum Bett, dort sah er Daniels friedliches Gesicht auf dem Kissen liegen, er trug immer noch den Kajal von gestern, doch es sah so verdammt gut aus, wie er auf seinem gesamten Gesicht er verteilt war. Er konnte nicht anders, er musste ihn einfach berühren. Daniels Augenlider begangen zu flattern, was Adam unheimlich süß fand, jedoch zog er seine Hand sofort zurück.
Er öffnete seine Augen und sah Julian direkt an. Sofort lag ein Grinsen auf seinem Gesicht.

Genauso hatte ich es mir vorgestellt, auf zu wachen und das erste was ich sehe ist Julian, dachte Daniel.

"Guten Morgen, du Schlafmütze" begrüßte Julian seinen kleinen Bruder. Dieser streckte ihm die Zunge raus.
"Aber schön dich wieder zusehen, warum hast du mich gestern nicht mehr reingelassen, ich wollte mit dir reden" sagte Daniel, während er sich aufrichtete und sich schließlich aufs Bett saß, wobei er Julians und seinen Augenkontakt nicht eine Sekunde abbrach.

Julian setzte sich aufs Bett
" Es tut mir leid was gestern passiert ist, es hätte nicht passieren sollen, bitte vergiss es ganz schnell wieder" antwortete er und sein Blick wurde flehend.

Daniel schüttelte den Kopf, nein bitte du das nicht, dachte Julian, wie sexy es war, wenn er das tat...

"Ich will es nicht vergessen, Julian" erwiderte er und griff nach seiner Hand, wieder dieses angenehme brennen auf der Haut der beiden Jungs.
"Es war wunderschön, ja es sollte nicht sein, aber es war toll, wirklich."
Julian musste schlucken, Daniel hasste ihn jetzt nicht?! Und er wehrte sich nicht gegen das was passiert war, er kommt jetzt sogar näher und... Hmmmm wie toll seine Lippen schmeckten und wie gut sich das anfühlt.
Wie schön es ist, wenn ihre Zungen sich berührten, wie unglaublich das doch ist.

"Daniel, bist du schon wach und ist dein Bruder bei dir" hörten sie ihren Vater von draußen rufen, während er an die Tür klopfte.
Schnell ließen beide voneinander ab und Julian rief schnell "Ja, Dad ich bin hier und Daniel ist wach".
Ihr Vater öffnete kurz die Tür, schaute kurz rein "Schön das ihr euch wieder versteht" und schloß die Tür wieder.
Julian und Daniel sahen sich an und mussten loslachen.
Daniel griff nach einem Kissen und warf es auf Julian der reagierte prompt und tat das gleiche.
Irgendwann endeten sie in einem Getümmel von Kissen und Julian landete auf Daniel. Zärtlich trafen sich ihre Lippen aufs neue. Daniel ließ seine Hand langsam Julians Rücken runtergleiten und kam erst zum stehen als sie auf seinem Arsch lag Was Julian kurz auf keuchen ließ.
Wie sehr er sich wünschte das sie allein auf dieser Welt währen, das es alle diese Komplikation zwischen ihnen nicht gäbe und sie einfach all das was sie fühlten und wollten frei ausleben konnten. Doch das würden sie nie können, das würden sie nie haben.
Niemals wäre eine normale Beziehung zwischen ihnen möglich. Nicht mal zuhause könnten sie sich frei ausleben, sie müssen jede Sekunde Angst haben das gleich jemand diese Tür öffnet und man sie erwischt...
 
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Kommentare  

Ja, eine solche Sexualität ist wirklich nicht so leicht zu bewältigen. Besonders wenn man so jung ist, wie diese beiden.

Else08 (04.12.2011)

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