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Die Abendwanderung

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
Ich habe von Peter Weiss gehört, dass der Taunusklub eine ungewöhnliche Wanderung plant. Peter Weiss sagte mir, dass Jürgen Rotschild mehr darüber wisse. Als ich ihn anrief, sagte mir Jürgen, dass der Taunusklub morgen eine Abendwanderung in die City von Frankfurt plane, mehr wisse er darüber auch nicht. Aber Jochen Fankhauser wisse mehr darüber. "Welcher Jochen?", fragte ich nach. "Fankhauser", sagte Jürgen, "er wohnt in der Friedrichstrasse 10." Ich fragte bei der Auskunft nach und erhielt dort die Telefonnummer von Jochen. "Guten Abend, Herr Fankhauser, hier ist Dieter Watzlawick, ich habe von Jürgen Rothschild gehört, dass morgen Abend eine Wanderung in die Frankfurter Innenstadt stattfinden soll. Können Sie mir Genaueres darüber sagen, ich würde gerne daran teilnehmen." "Nun Herr Watzlawick, ich habe gehört, dass sich die Wanderer morgen um 17.30 Uhr an der Strassenbahnhaltestelle Universitätsklinikum am Theodor-Stern-Kai treffen werden." "Danke Herr Fankhauser, Sie haben mir sehr geholfen. Noch eine 2. Frage: Was wird die Hauptattraktion sein?" "Das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber rufen Sie doch Gert Siemens an. Von ihm habe ich gehört, dass morgen eine Abendwanderung stattfinden soll." Ich suchte die Nummer von Gert Siemens aus dem Telefonbuch heraus und rief ihn an. "Guten Abend, Herr Siemens, Sie können mir angeblich mehr dazu sagen, dass morgen Abend eine Wanderung in die Frankfurter Innenstadt stattfinden soll. Können Sie mir sagen, was die Hauptattraktion der Wanderung sein wird?" "Herr Watzlawick, das sage ich Ihnen gerne, es sind Frankfurts beleuchtete Hochhäuser. Eines dieser beleuchteten Hochhäuser soll 3x bestiegen werden, habe ich gehört." "Vielen Dank, Herr Siemens, Sie haben mir sehr geholfen."

Am folgenden Abend standen ich und einige andere ergraute Männer mit Walking-Stöcken an der Strassenbahnhaltestelle Universitätsklinikum am Theodor-Stern-Kai. Vom Taunusklub erschien niemand, und der Zufall wollte es, dass ausgerechnet an diesem Abend der Strom in ganz Frankfurt ausfiel.
 
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Kommentare  

Diesen Stromausfall hatte der Chef dieses weltbekannten Konzerns wahrscheinlich deshalb möglich gemacht, um diesem Stufenmarathonlauf auf seine geschickte Art zu umgehen. Einmal mehr hat dieser Gert bewiesen, dass er ganz schön raffiniert ist. Ich glaube, diese ihm in die Wiege gelegte Gabe, hat er bei den spitzenmäßigen Konstruktionen bezüglich der Neigetechnikzüge der Deutschen Bahn schon eindrucksvoll eingesetzt, so eindrucksvoll, dass gleich eine ganze Flotte von diesen Schnelltriebwagen für einen längeren Zeitraum von den Gleisen verbannt werden musste.
Wer zu solch Sensationellem imstande war, für den ist es auch eine Leichtigkeit, einen Stromausfall in solch einer Weltmetropole wie Mainhatten perfektionell in die Wege zu leiten, um als gestandener Luxuskarossenfahrer nicht dreimal die Treppen des Hochhauses hinauf- und auch wieder hinabrennen zu müssen!
Eine klasse Geschichte zum Schräglachen!
LG. Michael


Michael Brushwood (21.11.2012)

Ich habe laut gelacht. Ist dir geglückt.

Gerald W. (17.11.2012)

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