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2 Seiten

Padules Drache 2

Romane/Serien · Fantastisches
© Loxana
Der Morgen begann, anders als die allgemeine düstere Stimmung, hell und sonnig.
Als die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer fielen, schlug Zidra die Augen auf, und
mußte sofort wieder an die Feinde denken, die dort draußen immer noch lagerten,
in der Hoffnung, daß sie endlich aufgeben würden.
Widerwillig schlug sie ihre Decke zurück und stand auf.
Verzweiflung und Panik waren auf ihrem Gesicht zu lesen, und sie mochte sich
nicht im Spiegel ansehen, mochte die Situation nicht wahrhaben, sie als Apltraum
einfach abtun.
Aber es war wie jeden Morgen seit die Grafen Nielam und Magur die Burg belagerten,
es war sinnlos, es war bittere Wahrheit.

Sie sah sich in ihrem Zimmer um, daß ihr Zuhause war, seit sie denken konnte.
Das große Bett mit dem Baldachin, umgeben von dunkelroten Samtvorhängen, die prächtige
Truhe, in der all ihre schönen Kleider lagen, die Kommode mit dem Spiegel...

All das würde sie wahrscheinlich bald verlieren, aufgeben müßen, sofern sie nicht
einen der widerlichen Grafen würde heiraten müßen.
Aber daran wollte sie gar nicht denken, und es schauderte sie.

Zidra klopfte leise an die Verbindungstür aus schwerem Eichenholz und
fragte: "Brista? Bist du wach?"
Ein Grummeln aus dem Zimmer ihrer Schwester war die Antwort, und Zidra nahm
das als Anlaß, die Türe zu öffnen.
"Warum bist du schon wach?"
Zidra rollte die Augen, und meinte mürrisch: "Du weißt doch daß ich kaum noch
richtig schlafen kann, und wenn dann die Sonne aufgeht und es hell wird, kann ich
sowieso nicht mehr im Bett liegen!"
Brista reckte sich unter ihrer Decke, und schaute Zidra dann aufmerksam an.
"Wir sollten kämpfen, und nicht hier versauern! Das kann doch nicht ewig so weitergehen.
Ich hab genug von dem dauernden Herumsitzen, und warten, das es vorbei geht."
"Mama hat oft genug gesagt, daß unsere Streitmacht beileibe nicht ausreicht um sie
zu besiegen. Wir würden den Kürzeren ziehen, und damit wären wir unser Zuhause los,
und vielleicht passiert noch Schlimmeres. Warum fängst du immer wieder davon an?"
Zidra hatte langsam aber sicher die Nase voll von den unüberlegten Bemerkungen
ihrer Schwester, deren Temperament immer und überall durchzugehen schien.
"Aber wie soll das denn weitergehen? Ich meine, das können wir auch nicht für immer
machen, uns hier einfach zu verschanzen, und darauf hoffen, daß sie irgendwann von allein
gehen. Du weißt, das tun sie nicht, nicht diese fetten, gierigen Schleimbeutel!"
Müde nickend, gab Zidra zu: " Ich weiß, ich weiß."

Eine Zeitlang herrschte Schweigen, und jede der Beiden hing ihren Gedanken nach,
bis Brista schließlich genug von der Stille hatte:
"Komm, laß uns nach unten gehen. Mama ist bestimmt schon auf." und mit diesen Worten
aus dem Bett stieg.
"Ja, gut, ich ziehe mich noch rasch um." und damit verschwand Zidra in ihrem Zimmer,
froh einen Moment lang mit ihrer Garderobe abgelenkt zu sein.

Jede zog sich still ihr Nachthemd aus, und ein Kleid über, beide bürsteten ihre
dunkelbraunen hüftlangen Haare, und flochten sie zu Zöpfen.
Jemand der die zwei nicht kennt, würde nie vermuten, daß sie - äußerlich so
ähnlich wie ein Ei dem anderen - in ihrem Wesen so unterschiedlich waren
wie Tag und Nacht.

Fortsetzung folgt!
 
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Kommentare  

Ach ja, nur bitte nicht so kurz! Kannst mich doch nicht beim ausgestrecktem Arm verhungern lassen... :O)

Amazone (15.03.2003)

Finde ich sehr schön! Freue mich auf die Fortsetzung!

Amazone (15.03.2003)

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