2


3 Seiten

-unbenannt-

Trauriges · Kurzgeschichten
Ich möchte euch die Geschichte über einen Menschen erzählen,der mein Leben sehr erheitert hat und es letztendlich sehr traurig gemacht hat.

Er erblickte am 28.05.1971,mit dem Namen Ronny Micklisch in Karl-Marx-Stadt,dem heutigen Chemnitz das Licht der Welt
und der älteste von 4 Brüdern.
Mit seinen Eltern verstand er sich nie.Also suchte er im Alter von 18 Jahren,nachdem er einen Realabschluss gemacht hatte, seine Verwandtschaft,die er kaum kannte auf.
Sie nahm ihn freundlich auf und da wusste er,dass er seine Familie erst jetzt gefunden hatte.
Und er wusste es zu schätzen.er war stets zu jedermann freundlichund hilfsbereit,selbst,wenn er schlechte Laune hatte,konnte er immernoch lachen.
Eigentlich vertrieb er sich die ersten Jahre,die er dort verbrachte mit "Rumhängen" und Kiffen,bis er etwas änderte.
Er versprach Besserung,die auch bald eintraf.
er bemühte sich um Arbeit,zuerst beim Bäcker in einem Kaufhaus,später in einer Videothek.
Er hörte mit den Drogen auf und liess sich 1994 taufen.Er war auch sehr glücklich darüber,den Glauben zu Gott gefunden zu haben.
Den Kontakt zu seiner "richtigen" Familie hatte er kaum noch erhalten.
Seine Mutter hatte seinen Vater wegen eines anderen verlassen und seine drei Brüder hatten auch keinen Anruf für ihn übrig.
Trotzdem lebte Ronny sein Leben weiter und zwar sehr vorbildlich.
In der Videothek arbeitete er immernoch,aber nicht mehhr als kleiner Angestellter.Er hatte sich hochgearbeitet und war nun Filialleiter.
Eines Tages meldete seine Familie sich wieder bei ihm,was ihn erfreute.Sie zogen extra in Ronnys Wohnort um,nur um endlich wieder zusammen zu sein können.
Es war alles perfekt,so,wie Ronny es immer wollte.
Doch leider nur Anfangs.es gab nur noch Streitereien und es schien Ronny plötzlixch so,als würde nur noch das finanzielle Interesse die Familie zusammen halten.
Er zog sich wieder zurück.-Zurück zu seiner Ersatzfamilie und führte sein Leben weiter.
Er träumte immer vom Glück.Frau und Kinder.
Von seiner Mutter sagte er,dass er sie nie wieder sehen möchte und sein Vater sollte erst mal sein Leben wieder in den Griff kriegen.
Ich glaube,innerlich machte ihn das sehr traurig,doch er wollte es niemandem zeigen.
Was wir alle nicht wussten war,dass er schon immer einen Herzfehler hatte,aber es niemandem erzählte,weil er zu stolz war.
Er wollte auch nie zum Arzt gehen.Zwei Tage vorher war er noch krank.Erkältung-meinte er,Halzweh,Husten,Schnupfen.
Und er wollte mal wieder nicht zum Arzt,"wegen so einer Kleingkeit",meinte er.
Am selben Tag sassen wir alle am Tisch und plauderten über alles mögliche.Er sagte,dass ihm sei Glaube unheimlich viel Kraft geben würde,dass er unbedingt bald eine Familie gründen möchte.
Naja...Er wusste aber,dass er das niemals haben würde.
Noch in der Nacht vom 23. auf den 24.09.02 führet er noch mit den Menschen,die er liebte,ein Gespräch,dass so tiefgängig war,dass es schon wie eine Art Abschied klang.
Morgens stand sein Auto unvorteilhaft in der Einfahrt und als man klopfte,um ihn wach zu machen,öffnete er nicht.
Nach lauten Klopfen und Zuspruch entschied man sich dafür,sein Fenster aufzubrechen.
Er lag ganz friedlich in seinem Bett,die Decke überm Gesicht,so,wie er immer schlief.
Er war noch warm,als sie ihn fanden.
Versuche,ihn durch Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage wiederzubeleben schlugen fehl.
-Herzversagen-
Ein riesiger Schatten von Traurigkeit breitete sich über Wächtersbach,dem Ort,in dem er wohnte,aus.
Überall schaute man nur in rotgeweinte Augen,überall Traurigkeit.
Ich dachte nur noch,an unser letztes wiedersehen.
Das laudern und den Quatsch,den wir bei mir in der Küche gemacht hatten.Ich hatte ihn lang nicht mehr gesehen und als wir zusammen lachten,wollte ich ihn so gerne umarmen und ihm sagen,wie gern ich ihn hatte.
Es war nun zu spät dazu,aber ich wollte mich wenigstens noch mal "persönlich" bei ihm verabschieden.
Er lag da in seinem Sarg,sein Lieblingsanzug,seine Lieblingsschuhe,sein Handy daneben und die goldene Armbanduhr,die er immer von seinem Cousin wollte,falls er sie irgendwann nicht mehr wollte,hatte um das Handgelenk getragen.
Er war immer so eigen,mit seinen Sachen,die ihm wertvoll waren.
Seine Brille hatte er auch an.Obwohl-wenn er schlief,zog er sie doch auch aus..
Ich wollte ihm so gerne sagen "Ronny,warum kannst du nicht einfach aufwachen und uns sagen,dass das alles nur ein scherz war??"
Aber ich konnte es nicht.Es war sein Lächeln.
Sogar in seinem Sarg konnte er noch lächeln...
Ich musste raus.
Zu seiner Beerdigung-Zwei Tage später waren alle da.Wirkklich alle.Alle,die ihn kannten und gern hatten.
seine Mutter,die nach 12 Jahren noch nicht mal mehr wusste,wie er zuletzt aussah,kam auch.
Die Beerdigung verlief so,wie die meisten Beerdigungen.Traurig.Mehr kann man dazu nicht schreiben.

Das Eigentliche,was traurig an der Sache war,war,dass er an seiner Gutmütigkeit gestorben war.
Er war schwer depressiv,frass es alles in sich hinein.
Seine Erkältung,die eigentlich eine Angina war,bei der er ziemliche Herzschmerzen gehabt haben musste,behielt er für sich.
Er hatte den anderen schon am abend gesagt "Ich lebe nicht lange..."
Und am nächsten Tagwussten sie,warum er das gesagt hatte.
Also muss er es gewusst haben und wollte es nur nicht sagen.Ich weiss nicht,ob diese Geschichjte hier auf Intresse stösst,oder nicht,es ist mir auch egal...


Was mir dabei durch den Kopf geht ist:


Warum will ein Mensch lieber sterben ,bevor er sich Schwäche eingesteht?



Warum gibt es solche Menschen?
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

Hi Verena
Ich danke dir vielmals, dass du diese Geschichte hier reingeschrieben hast. Sie hat mich wirklich sehr berührt! Aus deinen Worten nehme ich, dass du diese Geschichte nicht nur geschrieben, sondern auch erlebt hast. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es dir nicht leicht viel es aufzuschreiben, da du es beim schreiben ein zweites mal durchlebt hast. Ich habe wirklich großen Respekt vor dir!!!
Liebe Grüße


Steve Nagel (29.01.2003)

Hmm ja wo anfangen. Also erstmal danke das du die Geschichte mit uns geteilt hast. Ich persönlich finde das ein gutes beispiel dafür das man Menschen die man liebt immer sagen sollte wie man empfindet da es das letzte mal sein könnte.

Es gibt durchaus solche dpressiven menschen die lieber leiden und sterben als das sie die Menschen belasten die sie lieben. Das ist von grund auf eine falsche Einstellung aber leider gehte s vielen menschen so.


blue (19.01.2003)

Hallo Verena,
also, wie fange ich an?
Du erzählst hier eine traurige Geschichte, die Du persönlich, schätze ich mal, so oder so ähnlich auch wohl erlebt haben wirst, denn man liest aus deinen Worten, dass dir alles sehr nahe gegangen sein muss.
Sicherlich ist es nun dein Wunsch, deine Gefühle und Gedanken mit anderen zu teilen, sonst würdest du einen solchen Text wohl nicht hier veröffentlichen. Und genau hier hakt es jetzt!
Wenn andere genauso von deiner Story berührt werden sollen, dann musst Du es dem Leser auch erleichtern, mit einem solchen Text auch klarzukommen. Nimm es mir nicht übel, aber der Satzaufbau holpert hier und da, so dass ich dir den Tip geben möchte, deinen Text nochmal zu überarbeiten, wenn nötig, ihn dir selbst immer wieder laut vorzulesen, denn dann merkst Du selber, wo es am meisten hängt.
Ansonsten sind wir hier alle "nur" Hobbyautoren,
so...keep on writing!
Gruß


Robert Short (14.01.2003)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
"Wer hat Angst...  
Wie jede Nacht...  
Der Mann,der nichts kann  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De