28


3 Seiten

An Michl sei Oide

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
Schtundn is die Tschaki scho voam Schpiegl gschtaundn und hot sie heagricht. Sie hot ihre Hoar loungsam ba da Luft troucknan lossn, wal nua sou wiad ihr Frisur sou wia sa si des vuaschtöd. Gaunz genau hots ihre Lippn nochzogn und si um die Augn umadum gschminkt. Jetzt woa si eigentlich featig und is nua mea voam Schpiegl umadumgruckt, damit si sicht wia schean sie is und ob eh ols schtimmt. Ihre Hoar, so schwoaz wie die Nocht, hots aun dem Tog ouffn trogn und dazua hots ia weisses Kladl aun, des Kladl, von dem die Muata xogt hot, dass dejs vü zu kuaz is.
I tat sogn: Fian heitigen Obnd hots sa si die Tschaki wieda supa heagricht!

Daunn hot sa si in ia Auto xetzt, a klana Nissan Meikra, der mit seina blaun Forb an dem Tog guat zua Gesaumterscheinung va da Tussn passt hot. Di Tschaki is aun dem Wouchnend wieda amol zua Disco 'Prolero' gfoan, si woa imma in dera Hittn, wal sie dej sou klass gfunden hot und wals in dera Geigend nix aunderes geibn hot.

Di Disco woa, wia aun jedn Saumstog, trejtn vui. Owa dejs woa da Tschaki nua recht, wal si eh Leit kennanlaenan wuilt.
Kaum woa si drinnan, do hot da Ditschej glei a supa Liadl aufglegt und di Tschaki hot si aun grosse fette Meinna, aunxoffene Zwutschkal und deppate Tussn voubei zua Taunzflächn drängt. Do hots dan glei amoul a Äktschn hingleigt, hot mit Hintan gwockelt und is umadumkupft. Glei nochm Liadl hots daun ana aungreit, ea woa net schich, a groussa Buasch mit an eahrlichen Xicht und a bissl a Aungst in die Augn.
"Na, i loss mit net einlodn, danke!" hot die Tschaki ins Xicht xogt, eigentlich mea aun die Brust, wal da Typ guata zwa Meta gross woa. Daun hots anfoch weitataunzt.

Dea Obnd woa supa. Die Musik woa zwa mea laut als guat, oba da Ditschej hot brav die Hitparade auffi und owigschpült.
Da Tschaki hots ziemlich taugt.
Do hots auf amol wos xegn, wos ia nou mea taugt hot. In da Mittn va da Taunzflächn is a Buasch umanaundakupft dea wos uafesch woa.
Ea woa mittlgross und hot a Diesljean aunkobt. Oubn umadum hot ea a schwoazes Hemmat trogn, deis wos vü zu gross woa und bei dem di ouberen Knejpf ouffn worn. Dafia hot di Tschaki guat auf sei rasierte Brust hinxehn. Nou dazua hot ea ka schiachs Xicht ghobt und zwischen di braunen kuazn Hoor mit die blondn Spitzn is a Sounnenbrilln gschteckt.
Wia die Tschaki eam xehn hot, hot si kuaz sogoa aufs Taunzn vagessen. Dann hots owa weitergschejkt und hot si sou draht, dass si genau vua dem Typn umadumtaunzt is.
Zerst hots sou ausgschaut als oub dea Typ si goa net bemerkat, wal dea woa natürlich a net bled und hot scha gwusst wia eas mochn muass, damit si wos tuat. Daun hot er aungfaungt, gejgngleich mit da Tschaki zum Taunzn, wos mea hassn sui, ea hots probiert, wal ea eigentlich goa net sou guat Taunzn kinnan hot.

Sou sen si de zwa imma nähakumman, und grod wia ea sie auf an Drink eilodn wuit, hot si eam aungredt.
"Du, mogst mi net vielleicht einlodn?" hot si iam ins Ohr ghaucht. Besser gsogt, sie hätts in dea Situation gern gehaucht, owa mittn auf dea Taunzflächn hot ma schrein miassn.
"Klor, gemma! Wia haßtn du?" wuit ea nou wissn.
"Jaqueline - und dou?"
"I bin da Michl. Gemma wos trinkn."

An da Bar hobms dann fünf Bakadi Cola trunkn, eigentlich eha vier, wal die leitzten zwa hot da Köllna ziemlich schwoch gmocht, oba da Michl und die Tschaki hobm sie eh fia wos aunderes interessiert.
Zwischn di Bakadi homs miteinaunda gredt und si dabei imma wieda tiafin die Augn gschaut.
"Olso du oabeitest ba an Optika! Deis hot mi schoun imma interessiert." Da Michl hätt Optika mit an schtumman Ha gschriebm, oba ea des einidrahn bei die Weiba hot ea imma guat kinnan.
"Und du bist a Kibera! Unifoaman mog i eh sou gean!" Ma sicht, die Tschaki hots einidrahn a scho kennt.

Fümf schwoche Bakadi Cola späta hobs dann auf amoul gaunz zum Redn aufgheat und hobm zum Knutschn aungfaungt. Va aussn hots ausg'schaut ols wuitn sie si gejgnseitig ihre Zungan vaschluckn.

Wias amoul kuaz zum Lufthuiln ihre Lippn auseinaundertau hobm, hot da Michl die Gelejgnheit bam Schoupf eagriffn und hot di Tschaki wos gfrogt.
"Jo!" hots zua Auntwout ghaucht. "Gemma aussi!"

Dann sejns aussi ba da Hittn und san in lejtste Winkl van Parkplotz gaungn, wou noamal nua die Bsoffanan speibm gehn. Da Michl wult grod mit seina Protzn untan Rouck va da Tschaki greifn, wal ea si eibüldt hot, dass si villeicht ka Hoserl aughobt hätt, oba des woa eh a Schmoan, wal des wor im spätn Herbst und sou teppart is die Tschaki net, dass si bei deran Temperatuan ohne Untawäsch aussm Haus gaungan wa. Oba da Michl wuilts holt wissen und die Tschaki hätts ah net gschteat, oba grod wia da Michl hingreifen wuilt, schreit va hintn a Troutl viara: "He Michl! Laung net xechn! Wia gehts da, du Sauhund?" Do hot si da Michl gschreckt und die Haund schnöll zruckzoungn, wos da Tschaki goa net sou taugt hot. Zerst hot si da Michl eh überhaupt nix auskaunnt, oba dann hot er xehn, wea dea Troutl is, dea ihm do grod ba wos Wichtigem schteat. "Seas Peda!" hot ea üban Parkplotz gschrien, obwuil da Peda eh glei nebm iam gschtaundn is, oda bessa xogt glahnt, wal da Peda wieda ziemlich wach woa, oba des hotn Michl net vül gschreckt, wal da Peda meistens aunxoffn wor. "Mia gets supa, Peda, oba des sichst eh! Wi gets dia?"
"Och wos, i bin imma nou ba dem Scheissvarein. Oba is ma wuascht, val do kaun i wenigstens di Bugl fickn bis si si nimma gschpian."
"Peda, wasst eh, ma sicht si wieda amol!" An Michl sei Interesse an an Trotsch mitm Peda woa heit no weniger do ols wia sunst.
"Is guat, Michl," und da Peda hot a poa Stuipara zruck in Richtung Eigaung gmocht. Da Michl woa scha fro, do draht si da Peda plötzlich nou amol um und sogt "Loss ma dei Oide schea griassn!" Ma was bis heit net, ob da Peda sou deppart woa oda an Michl nua an Hund autuan wuilt, auf jedn Fol hot ea si dann schnö davaungmocht.
"Du host a Freindin?" hot di Tschaki gfrogt, oba es woa mea a Feistschtölung als wi a Frog.
"Na, net gaunz..." Da Michl woa imma a guata Reidna, oba jetzt hot a plötzlich net gwusst, wos ea sogn sui.
"No wos?" die Tschaki hot an rotn Schaedl kriagt, obwui sovuel Schminke drauf pickt is. "Glaubst i bin deppat und schnol des net?"
Da Michl mog intelligente Fraun, oba in dem Moment haett er si gwunschn, dass die Tschaki wirklich sou deppat war.
"Es is net sou wia du denkst..." hot ea aunghebt. "Wasst, wia vertrogn uns nimma sou, oba i hobs holt amol gheiratet."
Do hot ihm die Tschaki ane einighaut. Zum Glück schlogn Fraun imma mit da flochn Haund zua und nia sou feist. Troutzdem hot da Michl des Gfuil ghobt, als ob deis a Faust gwesen war und ea an Zaun valourn haett. Des Gfuehl hot ea sogoa am näxten Tog no ghobt, wia ea si im Schpiegl augschaut hot und wirklich a Zaun gföht hot.
"Oaschlouch!" - des woa des leitzte wos ea von da Tschaki ghaet hot.
Di Tschaki is daun schnölln Schrittes za ian Auto gaungan und hamgfohrn. Wia si da Michl net mea sehn kinnan hot, hot si daun zum Rern aughebt. "Ni wieda!" hot si si xogt, "Ni wieda fol i auf sou an Troutl eini!"
Ob's dejs schofft?

 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

Vielen Dank für die Aufklärung. Habe sie gerade gefunden, weil ich die Geschichte noch einmal lesen und dabei gleich für jemanden ausdrucken wollte.
Hm - sag' mal, wäre das nicht eigentlich auch ein guter Stoff für eine Fortsetzungsgeschichte? Leider bleibt hier völlig offen, wie viele Nackenschläge unsere Tschaki noch braucht, bis sie lernt, nicht immer auf das falsche "Xicht" reinzufallen. Oder: Nicht jeder, der cool aussieht, ist auch cool drauf. Würd' mich interessieren, wann sie's lernt...
Nochmals danke!


Gwenhwyfar (11.12.2002)

Freut mich, dass die Geschichte in dieser Form so gut ankommt.
"Kibera" kommt von kibitzen, was soviel wie "schauen" bedeutet. In Österreich ist es ein Synonym für Polizist.


Wil (05.12.2002)

Super Idee, das mit der Mundart. Wäre sonst eher langweilig geworden: Ein Mädchen macht sich für die Disco zurecht, glaubt dort auch ihren Traumprinzen zu finden, will gerade zum handgreiflichen Teil des Abends übergehen, als der besoffene Spezi sich verplappert und so mitbekommt, dass der Angebetete nicht bloß eine Freundin hat, sondern sogar verheibandelt ist. Ohrfeige, aus, Schnauze voll - bis zum nächsten Mal.
Durch die mundartliche Schreibe gewinnt der Text doch zusätzlich an Charme und auch an Humor. Und: Ich habe halt etwas langsamer als sonst und konzentrierter lesen müssen. Dann klappt's auch mit dem Mundarttext.
Was allerdings ein "Kibera" ist, habe ich auch nach langem Grübeln nicht herausfinden können. Was Uniformtragendes, klar. Das kann aber vom Liftboy über den Krankenpfleger bis zum General der Streitkräfte so ziemlich alles sein. Klärst Du mich auf...?
5 Punkte


Gwenhwyfar (03.12.2002)

Tschaki = Jacqueline, ein typisch steirischer Name ;-)

Wil (29.11.2002)

Obwohl ich gebürtiger Steirer bin, kann ich den Text nicht verstehen. Ich lese ihn jetzt scho zu 178 mal und hob scho sogar im Lexsikon nachgeschaut was denn bitte TSCHAKI heisst...klingt chinesisch so wie TSCAKI TSCHAN
aber dan kanns ja nicht sein
Liebe Grüsse, Fridolin


Fridolin (27.11.2002)

Wenn dat man nich so schwor wär, hätt ick dat Geschicksken og lesen können.
Sicher lustig aber wie geseit ick konn dat nich lesen.Hasse den kinne Hochdütsche Version geschreven? Du wirs verstonn, dat ick deck kinne Ponkte geven konnte.


Wolzenburg (15.07.2002)

Dialekt schreiwe. Känn schlechdi Idee, awwa vadammt schwär se schreiwe unn vor die Läsa wärds dann erscht rischdisch schwär. Vor allemm, wenn ma net aus deina Geeschent kommd. Iss awwa kuhl gemachd. Unn e scheeni Handlung hatt dei Geschischdche aach noch. Do krieschde vunn mia fümf Punkde defor. Weida so unn scheene Gries aussm Saaland.

Stefan Steinmetz (25.02.2002)

Da ich aus Wien komme ist der Text auch für mich leicht verständlich. Klingt extrem nach Wiener Prolo-Slang...! :-)
Ist ne gute Geschichte, aber einige werden sie wahrscheinlich nicht ganz verstehen *fg*


Stephanie (08.07.2001)

Gott sei Dank verstehe ich diesen Text, grins! Als gebürtige Bayerin kann ich das wenigstens lesen, was andere Deutschsprachige vielleicht nicht können... nette Geschichte, besonders die Grübeleien, was jetzt dieses oder jenes Wort nun heissen mag, hat Spass gemacht!
Nicht böse sein, aber durch die Mundart kommt diese kleine Geschichte so proletenhaft rüber, so deppat! Host mi?
Aber war ganz witzig!


SabineB (24.05.2001)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Freundschaftsspiel  
Liebeskummer  
Unheimliche Begegnung mit einem Reh  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De