Wie ist die Lage, wundert sich die Seele, wenn sie nach der nächtigen Eskapade in das Ewige wieder Einzug hält in ihrer Wohnstadt hier auf Erden? Meist ist die Lage weniger erbaulich als sie eben war, weil die alltäglichen Gedänkelchen sich wie ein Mückenschwarm auf dem Plateau des Gegenwärtigseins versammeln und mit ihrem Wehgeheul den Frieden stören, der noch eben herrschte in der nächtigen Herzensruh.
Willst du wohl behaupten, dass es dir nicht ebenso ergeht? Eine Wahrheit kommt zutage, dass die Seele sich, derweil du schläfst, in einem andern Weltgefühl befindet, als dem so gewohnten und in ihm das schwerelose, körperfreie Sein erlebt, das auch die Abgeschiedenen erleben.
Folgerichtig ist’s, wenn du darüber nachsinnst, wie schon jetzt in Tat und Wahrheit, das Bewusstsein von dir selbst von einer Welt in eine andere hinüberpendelt, Tag und Nächtig, sylphenleicht und sorgenschwer. Somit müsst es dir gelingen, auch am Tage wach zu werden für das Ewige, das Ich dir immer Bin und das dein Lebensfeld bestellt in immerwährendem Gedulden. Wache auf zu Mir, will Ich dir sagen, indem du in der Stille in dich gehst und Meiner Gegenwart gewahr wirst wunderbarerweis in deinen feierlichen Tagen. Blühe auf in dir und Mir und sei bewusst ein Wesen von des Gottes Ebenbild und Strahlen. Überglücklich sei im Vorhof der Unendlichkeit, in dem die Weisen und die Wachen und die Lebenszärtlichen sich alleweil versammeln, um gelöst und heiter, unbeschwert und hingegeben - im Gemüt den Hauch Elysiens zu spüren und in ihm wohlgestillt und reinen Sinnens friedvoll zu verweilen.