"Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das uns're weit und breit". Was ist das unsere, ist hier zu fragen? Es ist die ganze farbenprächtige Palette fein erfahrener Verhältnisse und Stützpunkte im Leben, deren Zeuge wir uns sind und die uns tief beglücken, wenn wir‘s nur vermögen, sie im rechten Lichte anzusehn.
26.2.2012 Nr. 3950
Jakobiner sollst du werden, den Stab behändigen und losziehn vom Lago di Constanza über die Toggenburgischen Hügel gen Süden unentwegt und munter Santjago di Compostela zu. Wer wallt, wallt zugleich auch dem höchsten Ziel entgegen: einen angemessnen Reim zu finden zu sich selber auf der Pilgerschaft durch weiss Ich was wie viele Leben und Verkörperungen in des Daseins Weltenwurf und Spiel. Da trifft es sich gehörig und markant, dass Ich im Grund das Zepter führe über alle sichelnden Bewegungen der frommen Pilgerschar. Du selber wirst noch lange nicht erfahren haben, wie viel Eifer Ich darauf verwende, Meine abervielen Angebinde auf dem rechten Weg zu halten, der da heisst: spornstreichs ins langersehnte Ziel.
Kennst du dein Ziel, will Ich dich füglich und vertraulich fragen? Jo, jo, ne, ne tönt‘s wenig überzeugt aus deiner mangelhaften Einsicht in die wesentlichen Dinge deines Daseins im Allhier. Das aber ist die Krux, dass du wohl vieles, allzu vieles weisst und dennoch am Entscheidenden, allwie ein Blindgeborener vorüberstocherst, ohne einen Deut vom ewig Gütigen, das Ich dir allzeit Bin, gebührend zu gewahren.
Du mäanderst, trickst dich aus und schlenderst ziellos vor dich hin, derweil Ich dich in allem Ernst an Meinen Fürstenhof berufe, der da heisst: Jerusalem, Elysien und Gott mit dir in allen Wendungen und Variationen, die du dir denken magst in deinem Ungenügen an der Welt der Dinge und Erschöpfungen, Verluste und Verirrungen en masse, minütlich, täglich, lebelang.
Mir ist es unbedingt daran gelegen, die Erkenntnis deiner selbst voranzutreiben, minutiös, rechtschaffen, stilvoll, sanft und gütig deiner Götterglorie entgegen.