Ätherisch das Wort aus blauem Himmel, tonlos aufgeschrieben, tönt es fort in deines Herzens wider-hallendem Geheimnis.
Gross und unfassbar das Neu-Erstandene vor deiner Seele. Jubelnd und entzückt und einsam darf sie, was ihr so geschieht, erfahren: Dass es eine Güte gibt des Seins, die sich von innen her verbreitet und Besitz ergreift vom ganzen, hingegebnen Wesen. Dass das Vollkommene in uns sich selbst erlebt und dem Bewusstsein sich bekundet. Dass die Sehnsucht ihre Runden dreht, um uns im Nah-Sein Überwältigendes zu vergeben.
Wie nun der Mund, als wär er alles, was wir sind, die Süsse kosten möchte des erschütternden Berührens, so möchte sich der Leib, der Schoss vollkommen an den andern schmiegen. Der Atem stockt, derweil das Denken sich verirrt in diesen Garten. Lächelns Trost und leis erwidertes Begreifen tragen uns dahin, wo friedevolle Freude sich verbreitet.
Morgen schon ist alles wie zum Märchenbild ver-weht. Neue Bilder drängeln vor den Toren des Bewusstseins und verlangen Einlass: O, dass wir auch diese noch bestehn!
In grossen Runden ziehn die fernen Sonnensterne unverwandt an uns vorüber und beschenken, was wir sind, mit neuen Kräften, neuer Harmonie.
Wir sind mit ihnen eins im überwältigenden Werden und Vergehn, sind ihrer Gaben Zeugen und verwandeln uns ob ihrem Strahlen.
Allherrlichkeit umflutet uns in höchsten Graden, die Erde ist der Schauplatz heller Göttertat und wir darin die Erben. Helden, Streiter und Beglaubigte der Himmels-gnaden sind wir hier und dürfen uns im All aufs Traulichste geborgen sehn.
Ich segne dich, mein Kind, und bin dir nah in Herzensgüte und Geduld und voller Sehnsuchtstränen.