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Weihnachtsfeiern, Dimensionen und der verdammte Druck

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten · Winter/Weihnachten/Silvester
Meine Frau ist gerade auf der Weihnachtsfeier des Wirtschaftsministerium. Die geht von 15:30 Uhr bis 18:00 Uhr. Übrigens soll die ohne Alkohol sein! Ob dem Wirtschaftsminister das peinlich ist? Mich würde interessieren, ob er mitfeiert und wenn er so lacht und sich freut, ob er dann auch noch an die arme Wirtschaft in Mecklenburg denkt. Was sagt so ein Politiker eigentlich, wenn er mit seinem Unvermögen konfrontiert wird? „Tut mir leid:“ ?
Weihnachtsfeiern in Betrieben sind eigentlich dafür da, dass der Betrieb sagen kann; „Ich hab dich lieb mein kleiner Mitarbeiter.“
In ordentlichen Betrieben. Zum Beispiel bei „Stuttgarter Malerfarbenfabrik Üschenkress“, zeigen sich nach der Weihnachtsfeier auch noch die Mitarbeiter, dass sie sich ganz doll lieb haben. Jürgen sagt immer „Nach der Arbeit das Vergnügen“ und da hat der Peter vorgeschlagen, dass man nach der Weihnachtsfeier in den Swinger-Club könnte. Hein, Günther, Klaus, Franz, Hitzi, Gertrud und Inge fanden das ganz super. Wollten aber trotzdem vorher noch mal zum Geschlechtschirurgen flitzen. So nannte man in diesem Betrieb den Obersten, der Oberen, den Chef. Der bejahte auch und so wurde es nach der Feier ein schöner Besuch. Klaus soll der Gertrud an die Brust gefasst haben. Hein. Günther, Franz, Hitzi, Jürgen und Peter auch. Sogar Inge soll zugelangt haben.
Am dritten Weihnachtstag, also als keiner mehr war, kamen alle mit hochroten Köpfen zur Arbeit. Hitzi fiel ein, dass er mit nacktem Unterkörper über alle Gesichter gehüpft war und fand es total peinlich, dass Inge sich so früh mit Jörg, Tschango und Willi weggemacht hatte. „Flittchen“ hatte er ihr hinterhergerufen.
Vielleicht geht das so auch im Wirtschaftsministerium. Kann ja sein. 15:30 - 18 Uhr wie viel Männer können meine Frau in dieser Zeit begatten? 150 ? Ich will ihr das ja gar nicht anrechnen. Es ist ja verständlich, dass man für die Karriere etwas tut.
Ich will nicht wissen, wie viele Männer auf Angela Merkel waren? Ich will nur wissen, wer das war? Kohl? Eine schreckliche Vorstellung. Das holt man nicht gerne mit Fantasie hervor. Da gibt es noch mehr Variationen, die man sich nicht gerne vorstellt. Sexuelle Beziehungen zwischen: Gunther von Hagens und Glaudia Schiffer, Heidi Kabel und Klaus Kinski, Thomas Gottschalk und Daniel Kübelböck, George Bush und Bärbel Schäfer, Michael Jackson und Michael Jackson, Gina Wild und der Papst und Mama und Papa.
Die Liste ist unendlich und ich will ihre Geduld nicht überstrapazieren.
Nebenbei trinke ich Milch. Die kommt aus Rostock. Komisch eigentlich oder? Wer bekommt die Milch aus Schwerin? Werden in Schwerin keine Euter entleert? Vielleicht wissen die Bauern hier nicht, dass die Kühe Milch geben können und haben bisher den Kuhurin als RedBull abgemelkt. Manche Bauern haben sich schon gewundert, woher die Milch kommt. Das kommt irgendwann heraus. Bild titelt: „Schweriner Bauern ohne jegliche Milchkenntnis. Skandal, sie hielten Urin für genießbar. Millionen RedBull-Trinker belagern die Krankenhäuser“. Und dort würden sie fordern, dass man ihnen den Magen auspumpt. So eklig würden das alle finden. In irgendeiner Dimension ist das bestimmt so passiert. Vielleicht in der gleichen, in der auch Jennifer Lopez mit Stephen King poppt. Gibt es da nicht so Theorien von anderen Dimensionen? Erst wollte ich Theologien schreiben, aber ist es nicht richtig? Eine Theorie ist doch eine Art Religion. Eine Sache, an die man glaubt.
Gerade eben, als ich mich bei dem Wort Religion vertippte, zeigte mir das Rechtschreibprogramm Rehlegion an. Stell mir gerade so eine stolze Rehlegion vor. Bambi der General auf einen Hügel über seine Hirsche blickend. Stolz reckt er seine Schnauze zum Himmel und spricht:

„Auf, auf und auf und auf. Auf hab ich gesagt. Auuuuuffffff!!, Auf, he auf. Auf verdammt.“

Wie versteinert stehen sie da. Gerade und diszipliniert. Bambi fügt hinzu:

„Bitte“

Und die Heere setzen sich in Bewegung.
Vielleicht gegen Menschen, gegen Außerirdische andere Rehe, gegen die Flut oder gegen die Hasen, weil Klopfer angefangen hat mit dem Streit.
Es ist jetzt 17:52. Noch keine Frau in Sicht. Jetzt wird der 145 Mann mit ihr durch sein. Ich will ihr das nicht unterstellen. Sehen wir es als eine Dimension, in die ich blicken kann. Vielleicht ist Fantasie nichts anderes, als die Fähigkeit in andere Dimensionen zu blicken. Das heißt alles was geschrieben wird und wurde, alles was in diesem Text steht, ist irgendwo wahr. Alle Filme sind Dokumentarfilme. Fantasie ist nichts bildendes. Sie erschafft nicht, sondern liest in einem Buch aus Allem. Und bevor das jetzt noch esoterischer wird, hau ich mal einen Einfall in die Runde.

........Box:

Diesen Einfall habe ich mir in mein elektronisches Notizbüchlein getippt. Ich weiß noch genau, wo ich ihn hatte. Ich stand gerade beim Dönerverkäufer und kaufte 3 halbe Hähnchen. Der Einfall ist keine Geschichte wert, daher werfe ich ihn hier rein. Ich tippte: „Tuerken haben immer so Goldschmuck mit BMW, Adidas oder so“. Wie gesagt, es war nur ein Stichpunkt. Kein Fantasieprodukt, sondern einfache Beobachtung. Türken sind ja sehr Markenbesessen.
Was hätte ich daraus schon für eine Geschichte machen können? Gut, ich hätte daraus einen Dialog machen können, der sich so angehört hätte:

Guten Tag
Guten Tag
Einen Döner zum mitnehmen!
Zum mitnehmen?
Ja, zum mitnehmen!
Das dauert ein wenig. Ich muss erst das Fleisch abschneiden!
Ok, nettes Goldarmband übrigens!
Hab ich geschenkt bekommen!
Der Mensch muss sie sehr lieb haben.
Bist du schwul?
Nein.
Was für Sauce?
Knoblauch. Ist da das Nike-Logo raufgemacht worden?
Graphiert!
Oder so.
100 Euro und du kannst es haben.
Will ich gar nicht.
Wieso willst du nicht?
Ach ich find Goldschmuck ein wenig prollhaft.
He, nehmen sie ihr Messer weg.
Weißt du was Proll auf türkisch heißt?
Ah, nein, verdammt verschwinden sie.
Proll heißt Angeber, asozialer Mensch.


Hier höre ich auf. Ich wusste doch, dass das nichts wird. Es waren zu wenig Vorgaben. Aus einer einzigen Idee oder Beobachtung kann nichts entstehen.
18:11. Sie ist noch nicht da. Schiebt sicher Überstunden. Zwinker.
Höre eine CD, auf der eine Frau ganz schrill englisch singt. Ich versteh nur, dass sie irgendwie taff und great ist. Das sie nicht in die untere Klasse gehören will und so weiter. Man darf bei englischer Musik nicht auf den Text achten und bei deutscher nicht auf die Melodie. Kein Wunder, dass sich jetzt so viele Deutsche mit den Amerikanern zusammentun. Sarah Connor mit irgendwelchen Schwarzen zum Beispiel. Darf man eigentlich Schwarzer sagen? Wenn ein Mensch aus Versehen Neger sagt, ob er das dann genauso böse meint, wie man denkt, das er es tut? Ich glaube, das steckt einfach in den Köpfen drin und ist leider nicht herauszuschlagen. Doch würde man das herausschlagen wollen, wäre man ja wie die, die Neger erfunden haben und da haben wir das, auf das ich hinaus wollte. Den ersten Kreislauf. Alles ist ein Kreislauf. Das kann ich beweisen, stehe gerne bereit einen Beweis jetzt hier abzuliefern. Ich nehme wahllos einen Duden, blätter und habe das erste Wort: „Etui“. Wie jeder weiß, ist das ein Behälter für eine Brille zum Beispiel. Wir wollen noch zwei Wörter dazu holen und dann schauen wie der Kreislauf zustande kommen kann. Das nächste Wort ist „Kaplan“ und das letzte „dahinraffen“.
Das ist fast schon eine Geschichte. Ein Kaplan stirbt, weil eine Bombe im Etui steckt, er ein Etui stiehlt, ihm jemand ein Etui stiehlt oder er auf einem Etui ausrutscht.
Geht man Krimimässig ran, sollte es am besten der Diebstahl sein. Horror verspricht der Text, wenn ich das Etui, das Etui des Teufels sein lasse.
Doch wie mach ich da einen Kreislauf draus?

Nehmen wir mal den Kaplan. Der bräuchte das Etui eigentlich für seine Brille. Er hat sicher schlechte Augen vom Bibellesen. Das ist ein Geschenk seiner toten Liebhaberin. Bevor sie starb, verwünschte sie das Etui, dass der Kaplan immer blinder werden sollte, wenn er es öffnet. Jetzt öffnet er immerzu das Ding und holt sich immer eine stärkere Brille. Gott sei Dank hat er die Bibel schon viele, viele Male gelesen und kennt sie deshalb auswendig.

Mit der Lösung bin ich nicht zufrieden, aber für dieses Anschauungsprojekt soll es genügen.
18:35 Meine Frau hab ich vergessen. Ich habe nie eine gehabt. Fliehe mit meiner Fantasie in eine Frauenlose Dimension. In eine Welt ohne Penis. Das wäre eine glückliche Welt. Dieser ganze Ärger in der Welt ist doch nur da, weil bei Männern da unten immer so ein Druck ist. Ich muss es wissen, ich bin ein Mann. Bin Gefangener dieses Druckes. Folge ihm und finde mich am nächsten Morgen in fremden Betten wieder. Meine Frau versteht natürlich nicht, dass das passiert und ich kann hier ganz ungestört schreiben, weil sie meinen Text sicher nicht bis hier liest. Da is sie viel zu faul zu.
Frauen müssen auch so eine Art Druck haben. Aber Brennen ist wohl besser, weil ja nichts da ist, was sich irgendwo hindrücken will. Da brennt eher was, auf was.
Sex ist das Schlimmste der Welt. Der verbotene Apfel ist Sex. Nur deshalb müssen wir hier sein. Danke Adam, guter Kumpel, danke Eva, geile Sau. Sehen sie, schon wieder. Ich wollte das gar nicht schreiben, aber der Druck in der Hose beschreibt mir Eva, als vollbusige, blonde Dame mit nichts anderem als einen dünnen String als Stirnband. In diesem String steckt noch eine Eva. Ach sie können ahnen, wohin das führt. Und Schuld ist alleine dieser unsagbare Druck.
Wäre der Geschlechtverkehr nur für die Kinderproduktion ausschlaggebend, wäre auch alles andere unkompliziert. Eifersucht wäre nie wichtig, irgendwie würden sich alle lieben und ich hätte meine Ruhe und bräuchte keinen blöden Frauen hinterher schauen, nur weil mir ihr Arsch gefällt. Das ist ja schon richtig nervig. Kaum ist irgendwo ein bisschen Brust oder Schoß zu sehen, werde ich hellsehend und kann nicht ablassen. Frauen, die das erkannt haben, haben völlige Gewalt über mich. So geht das jedem Mann.
Die Lust ist eine Behinderung der Menschheit.
Das dürfte ich gar nicht erkennen, weil ich einer der Druckinhaber bin, aber mein Horizont ist gerade hochentwickelt. Ein Geist hat mich besetzt. Steckt in meinem Körper und lässt mich schreiben:

Beweis:

Tag ich bin Boingi. Ein ganz gefährlicher Geist. Ich bin fünftausend Jahre alt und in der Ausbildung. Der Typ war hier ganz leicht zu besetzen. Er hatte ein Fenster zu meiner Dimension auf und ich bin rein. Solche Träumer suchen wir immer wieder heim. Ihr Menschen habt für uns einen Namen. Fantasie.

Hier endet dieser Bericht. Wir wollen ihn doch nicht zuviel verraten lassen. Außerdem belasse ich mir doch lieber den Glauben, dass ich meine Fantasie aus einer anderen Dimension hab, als von einem Geist, der die Fantasie verkörpert.

Sowieso reichen nun 1759 Wörter, 9019 Satzzeichen und 184 Zeilen. Nehmen sie 2 Zeilen mit und gehen sie. Los weg. Na wird’s bald. Hauen sie ab. Los, verziehen sie sich. Ich brauch sie nicht.

Bitte

Ok, dann muss ich wohl doch noch hinzufügen, dass meine Frau mittlerweile zuhause ist. Sie hat zwei Freundinnen mitgebracht. Ich sitze hier und schreibe und die spielen gerade Eva, Eva und Eva. Verdammter Druck.

Jetzt gehens!!
 
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