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Der Tanz

Fantastisches · Kurzgeschichten
Danke für den Traum, kleine Wildkatze!


Licht und Bewegung werden eins, als ich meinen Körper in der Musik fließen lasse. Irgendwann war der Zeitpunkt gekommen, als ich meinen Atem nur noch wie kühles Wasser durch meine Lungen und mein Adersystem strömen spürte, und der Bass breitete sich über meine Magengrube in jeden Winkel meines Körpers aus.
Die anderen auf der Tanzfläche nahm ich nur noch am Rande und fast wie meinen eigenen Körper wahr, und mein Denken setzte in dem Moment völlig aus, als das Stroboskoplicht meine Umrisse auszulöschen begann. Bewegung war Tanz, und der Tanz war Religion für mich. Ich fühlte mich wie ein Tier, und jede Bewegung war Ausdruck meiner Lebendigkeit, meiner Lust zu leben.

Als ich in die Nacht hinaustrat, hatte ich den starken Drang, etwas zu tun, das ich noch nie getan hatte, und ich schaute mich um, fast, als ob es Tag wäre. Ich lächelte, als ich seinen Geruch wahrnahm. Ich spürte seine Blicke, noch bevor ich ihm in die Augen sah und das Gleiche darin entdeckte wie er in meinen. Es gab keine Notwendigkeit zu sprechen.
Ich knöpfte seine Hose auf, während er an der Kühlerhaube eines Wagens lehnte, und es gefiel ihm, dass ich nicht zögerte. Ich spürte seine feuchten Lippen an meinem Hals und stöhnte leise auf, als ich mich auf ihn setzte. Ich war so nass, dass er wie von selbst in mich eindrang.
Unsere Bewegungen waren heftig, doch völlig im Gleichklang; ich stieß ihn genauso sehr wie er mich, und während meine Lust immer intensiver wurde, nahm ich im gleichen Augenblick, als ich das Pulsieren seines Blutes in der Halsbeuge sehen konnte, einen einzigen bewußten Impuls wahr, der sich als Gedanke hätte manifestieren können, wenn meine instinktive Handlung nicht schneller gewesen wäre: Beute schmeckt dann am besten, wenn sie am lebendigsten ist.
 
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Kommentare  

Künstlerische Freiheit! Nichts ist, wie es ist. Gruß Sabine

Sabine Müller (30.05.2006)

Ich klugscheisse mal wieder ein wenig rum, nicht böse werden bitte ;)

"Nicht schlecht, Herr Specht!"


Middel (30.05.2006)

Der Text erinnert mich an ein Goafestival. So, wie du die Musik beschreibst... Nicht schlecht, der Specht. Gruß Sabine

Sabine Müller (30.05.2006)

Adersystem ist ein schreckliches wort!

René Bauer (07.01.2005)

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