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Kunst und Künstler

Nachdenkliches · Poetisches
© rosmarin
Einst sprach der Gott
- Es werde Licht
Und es ward Licht -

Das Licht gebar den Schatten
Der Schatten die Dämonen
Die Dämonen den Menschen
Der Mensch die Kunst
Die Kunst den Künstler


***


Der Künstler
_____________

Der Künstler zerstört das Bild von den Menschen,
den Dingen, die er beschreibt, malt oder besingt; zerstückelt sie erbarmungslos, um sie zusammenzusetzen nach eigenem Gutdünken, sie zu neuem Leben zu erwecken, unsterblich zu machen.




Kunst
_______

-Kunst soll verwandeln in moralischer und ethischer Hinsicht.
Sie soll nicht in den Schmutz ziehen,
sich nicht wälzen im Lorbeer der Gosse,
im Kot der Welt,
sich nicht lustvoll darin suhlen,
wie Schweine im eigenen Mist.

Weg mit dem Unfug der Entblößung! -


Kunst
tanzt ihr Solo auf unsrer Seele
spielt ihr Lied auf nackter Haut
treibt uns in den Wahnsinn
in den Himmel
in die Hölle auch


Wahnwitziger Wahnsinn


-Kunst ist die Lüge, die die Wahrheit spricht -


***


was ist eurer meinung nach kunst?
wer ist ein künstler?

lg
rosmarin
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Kommentare  

danke für den kommentar, du hast es auf den punkt gebracht.
lg
das gewürz


rosmarin (13.01.2006)

Das Thema spricht mich sehr an. Und es ist nicht verwunderlich, dass schon viele dazu etwas geschrieben haben. Wie sind alle kleine und große Künstler und deswegen sagen wir auch, was wir über Kunst denken.
Kunst - ein Begriff, der sich bis unendliche beschreiben und diskutieren lässt. Nicht nur Texte, Musik, Bilder sind Kunst - es gibt auch die Kunst, des Lebens ;-)
Ich könnte stundenlang schreiben, was mich an Kunst berührt. Schon oft habe ich mir Gedanken um Kunst gemacht. Kunst liegt immer im Auge des Betrachters´. Was für die EInen nichts aussagt, ist für andere vielleicht wunderschön.
Es gibt so viele Arten, sich künstlerich auszudrücken. Jeder hat seinen eigenen Stil oder sogar mehrere. Wenn ich schreibe oder male, kurz gesagt, meine kreative Ader entfalte, dann kann ich Emotionen rauslassen und verarbeiten, Bilder im Kopf aufs Papier bringen, Worte tanzen und fliegen lassen, experimentieren. Es hat mir schon Spass gemacht, seit ich denke und ich blühe jedes Mal auf, wenn ich neue Ideen umsetze. Ich finde, es ist auch sehr entspannend, sich künstlerisch auszutoben.
Kunst bedeutet für mich auch, frei nach Schauze das zu kreieren, was einem Spass macht. Egal ob es anderen gefällt oder nicht. Wenn man selbst die innere Zufriedenheit spürt, ist das besser als 5 Punkte oder einen fetten Namen unter einem Bild im Museum. Ich bin immer der Meinung, dass in jedem Menschen ein kleiner Künstler steckt. Er muss nur geweckt werden. Viele wissen leider gar nicht, was sie drauf haben. Kunst ist einfach etwas schönes. Und künstlerisch tätig sein ebenfalls.
Es gibt soviele Poeten, Musiker, Maler - da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Kunst lässt Traume wahr werden. Man kann in Bildern versinken, sich mit der Musik treiben lassen und sich in Texten wiederfinden. Ohne Kunst wäre das Leben wertlos und trist. Manchmal wünsche ich mir, weiße oder graue Wände in der Stadt einfach bunt anzumalen oder mit mutmachenden Worten zu verzieren.
Viele Texte hier bei webstories haben mich schon angesprochen - egal ob Gedicht oder Kurzgeschichte oder Fortsetzungsstory. Das schöne ist, dass alles so unterschiedlich ist. Wenn jeder den gleichen Stil hätte, würde es ja ziemlich langweilig ;-)
Nun denn, für heute reichts hier mit dem Schreiben...
Auf jeden Fall gibts 5 Punkte, weil mir dein Text gut gefällt und weil ich so auch die Gelegenheit hatte, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Und das tut bekanntlich gut ;-)


omshantinahmashivaya (13.01.2006)

das fazit also ist: man kann kunst und künstler nicht genau definieren. ich hätte auch nicht gedacht, dass die diskussion über meine kleine betrachtung so ausufert. aber wie es so ist, hat jeder auf seine art recht. und jeder kann schreiben,. was er will. es soll ja keine wissenschaftliche abhandlung sein.
nur zu dir, minotaurus, will ich noch etwas sagen- deine unterstellung finde ich ganz schön infam. sie kränkt mich, weil sie nicht stimmt. ich denke doch, dass ich mein handwerk verstehe, auch wenn ich bei kommentaren die kleinschreibung bevorzuge, aber ganz bestimmte namen, die ein begriff sind, groß schreibe. diese künstlerische freiheit nehme ich mir einfach heraus. du aber bleibst bei der alten rechtschreibung, obwohl sich in diese hin und wieder die neue schleicht. in diesem falle könnte ich auch sagen, du beherrscht dein handwerk nicht.
außerdem, was hat die grammatik mit groß - und kleinschreibung zu tun? das ist doch orthographie.
da ich aber von natur aus nicht besonders streitsüchtig bin, sehe ich großzügig über deine ungerechtfertige aussage, bzw., vermutung, hinweg.
lg
rosmarin


rosmarin (13.01.2006)

Ich wurde schon skeptisch, als das Ganze mit Gott begann. Dann die Dekadenzleiter bis zum Künstler hinunterzusteigen, war für mich wie ein friedlicher Nach-Hause-Weg. Das Bild scheint eindeutig: Der Künstler stammt von den Dämonen, diese vom Teufel ab: Lucifer, der nicht nur das Licht, sondern auch den Schatten brachte. Schön mythisch, leider bloß derivativ übernommen, statt künstlerisch oktroyiert - aber das ist die Regel.

Dann wagt die Künstlerin - und verliert gegen den Anspruch apollinischer Distanz, indem sie "den Künstler" beschreiben möchte und die Erfahrung seiner "Selbstzerstückelung". Mir persönlich gilt die Kunst viel mehr als Leim und Pflaster, um mein zerbrochenes Seelenleben wieder zu richten. Nicht die Fantasie zerstört uns, sondern diese jugendstilistische Nervenkunst, diese hypochondrisch-hysterischen Anfälle von Selbstmitleid und "Selbstzerstückelung", womit wohl die Selbstanalyse des Dichters gemeint ist. Aber halte ein: Respekt vor der Freiheit des Künstlers.

Dann Forderung der "Künstlerin", was Kunst "soll... in moralischer und ethischer Hinsicht" und kein Sterbenswörtchen verlieren, was es sei in ästhetischer Hinsicht - heißt das nicht Kunst übersehen? Was hat Kunst gemein mit Moral? Erst jetzt liegt sie "im Kot der Welt", erst hier, wo sie von sich selbst angesprochen, sich vor sich selbst rechtfertigen soll, wozu? Kunst lebt von ihrer Abgeschlossenheit, von ihrer Selbstgenügsamkeit und Selbstverständlichkeit. Auf sich selbst verwiesen, ist sie nur ein grässliches Fragezeichen, das uns vor die Absurdität unseres Daseins stellt, wie alles in der Welt uns anglotzt und verlangt, dass wir es erklären. Die vornehme Kunst fragt nicht, sondern gibt, ist selbstlos und entschieden.

Der nächste Absatz: soweit er sich von seiner Intention löst, sich zu definieren, und in der Entfaltung noch zu definieren, so viel Freiheit gewinnt er für sich zurück und so viel Schönheit.
"Kunst spielt ihr Lied auf nackter Haut" - hier tritt das Subjekt zurück, "the subject", das Thema verliert angesichts der klingenden Lust völlig an Bedeutung, man könnte vergessen, worum es eigentlich geht. Die Kunst? Die Kunst! Aber bitte keine hybriden Zwischenspiele von Erörterung und prosaischem Gedicht. Man müsste schon ein Nietzsche sein ...


 (13.01.2006)

Hallo Rosmarin,
auch wenn Du es vielleicht nicht sehr gerne hörst:
Deine (nicht einmal konsequente) Kleinschreibung ist z.B. etwas, was in meinen Augen den Begriff Kunst (von können) ziemlich schmälert, da sie vermuten läßt, daß die Autorin ganz einfach ihr Handwerkszeug nicht beherrscht, auch wenn ihre Gedankengänge durchaus künstlerisch geprägt sein mögen.
Ein Maler, der nicht mit seinen Farben umgehen kann ist wie ein Bildhauer, der nicht mit dem Meißel umgehen kann.
Von keinem von den Beiden wird eine gute Grammatik erwartet, von einem Künstler des Wortes aber sehr wohl.
Bitte meinen Beitrag nicht mißverstehen: Es sollte keine Stänkerei sein, sondern ein (hoffentlich erfolgreicher?) Denkanstoß zu diesem Thema.


Minotaurus (13.01.2006)

Mal abgesehen davon, dass das hier mittlerweile eher einem Forums post entspricht und Freiheit so scheint es wohl zu sein, die Menschheitslüge schlechthin ist, ich hasse Determinismus, lautet meine Frage zu deinem letzten Beitrag, einmal ganz abgesehen von der Axt im Eismeer, liebe Rosmarin an dich, ob Kunst um Kunst sein zu können Grenzen übschreiten muss? Bei diesen so genannten Aktionskünstlern und Experimentierern hat man manchmal eher das Gefühl, dass sie während ihrer Kindheit zu wenig Aufmerksamkeit bekommen haben und das nun durch diese geltungssüchtigen "Grenzüberschreitungen" zu kompensieren Versuchen. Ich bin der Meinung und einmal abgesehen von Nitzsche und seinen Kreis stoße ich dort auf breitflächige Zustimmung, das Kunst immer noch etwas schönes haben sollte, auch wenn sie provoziert. D.h. ich kann zwar in einer Kunstaustellung eine Kuh schlachten oder einen Raum nur mit Matsch eindecken, aber nicht das Schlachten selbst ist die Kunst oder Matsch, sondern vielmehr das celebrieren, das ganze zu einer Inszinierung, zu einem Spektakel machen.

Ein ganz anderer Punkt den ich noch einbringne möchte, ist, die Genese des Begriffes Kunst. Der Begriff Kunst wie wir ihn im heutigen Sprachgebrauch benutzen ist nicht älter als 200 Jahre. Wenn man davor von heutiger Kunst sprach, redete man von der schönen Kunst. Ein anderer Aspekt, Gadamer hat das sehr schön ausgedrückt, ist das, ich gehe jetzt von abbildener Kunst aus, das sich der Künstler selber einem anderen Kontext gegenüber sieht. Früher wurde heutige Kunst nach Auftrag gemalt, Auftrag durch Kirchen, Adlige usw., dies das ist jedem klar, ist heute anders. Ich könnt noch ewig so weiter schwaffeln, besuche grad ne Vorlesung über Kunsttheorien, will euch aber erstens nicht langweilen und zweitens nicht allzu überheblich wirken


PoetySmurf (12.01.2006)

genau, mir geht es um die diskussion, und so werde ich sie hier auch fortsetzen.
ich möchte noch etwas zur freiheit in der kunst sagen:
kunst ist das produkt menschlicher kreativität und der ästhetische wert abhängig von der jeweiligen gesellschaftordnung. denken wir doch einmal an den nationalsozialismus, der die moderne kunst so sehr verachtete, dass er sie als - entartete kunst - diffamierte.
kunst ergibt sich auch aus der wahl eines bestimmten mediums. dem fernsehen zum beispiel. ideen, weltanschauungen, vorstellungen, werte, gefühle werden uns bewusst oder unbewusst aufgezwungen und somit die ganz individuelle urteilungskraft getrübt. wo soll es da noch freiheit geben? einzig die so genannte Experimentelle Kunst versucht, die grenzen zu überschreiten. und diese ist dann natürlich nicht jedermanns geschmack. muss sie ja auch nicht.
der amerikanische maler Ad Reinhard hat einmal sinngemäß gesagt, kunst sei kunst und alles andere alles andere. das finde ich natürlich sehr vereinfacht und es sagt auch nicht viel aus. aber er meinte wohl, dass man kunst nicht definieren könne und immer subjektiv sei. und das ist der punkt.
und nun noch etwas sehr interessantes: Sigmund Freud sah auch in der kunst den versuch, den trieb der libido auf nicht sexuelle weise zu kompensieren.
so, nun wissen wir, warum wir schreiben. lol.
kunst kann sehr sinnlich sein.
vielleicht hat ja noch jemand einen text oder ein gedicht, das er unter - weiter schreiben - posten will?
lg
rosmarin


rosmarin (12.01.2006)

Hallo Rosmarin,
ich weiß leider nicht, was der Beweggrund von Simone war.
Mein Grund war jedenfalls, daß ich nicht Deine Geschichte (ist es überhaupt eine?) fortsetzen, sondern einen Kommentar zu Deiner Frage schreiben wollte.
Wie Du siehst wird aber auch hier diese uralte Frage sehr kontrovers diskutiert und darum ging es Dir doch sicher?


Minotaurus (12.01.2006)

ich danke euch für die tollen aufschlussreichen kommentare - simone, du hast dich mal wieder selbst übertroffen, und auch minotaurus und die anderen haben interessante denkanstöße gegeben - , aber ich frage mich, warum ihr eure gedanken nicht unter - weiter schreiben - postet.
lg
rosmarin


rosmarin (12.01.2006)

Hallo Christa,
grundsätzlich muß ich Dir ja recht geben:
Kunst zu beurteilen ist nicht oder nur sehr schwer möglich. Die Frage "Was ist Kunst?" ist uralt und Kunst ist sehr individuell abhängig vom Auge des jeweiligen Betrachters.
Was ich damit sagen wollte, ist, daß es einfach (auch für einen Künstler) gewisse Regeln gibt, nach denen seine Kunst entweder verstanden wird oder auch nicht.
Nennen wir diese Regeln von mir aus auch die Sprache des Künstlers.
Bei einem Autor ist dies eben nun mal sein Handwerkszeug, das ich beschrieben habe.
Du fragst, wessen "Schuld" (gräßlicher Ausdruck!) es ist, wenn der Künstler nicht verstanden wird?
Ich würde sagen, es ist die "Schuld" des Künstlers.
Er müßte sich eben mehr Mühe geben und die Sprache erlernen, die in seiner Kunstrichtung auch verstanden wird.
Zu Deiner ersten Frage: Ja, für mich ist Kunst etwas, was mich ästhetisch anspricht.
Am leichtesten ist dies mit einem Werk aus den Bereich des Kunsthandwerkes oder der Malerei zu erklären.
Aber das kann auch eine gute Geschichte in klarer Gliederung und ohne gravierende Rechtschreibfehler sein.
Ich denke, diese Einstellung dürfte ich wahrscheinlich mit den meisten Menschen teilen? Es ist also nichts ungewöhnliches.
Deine Geschichten und Deine Schreibweise z.B. sind ein gutes Beispiel dafür, was ich darunter verstehe.
L.G: Reinhard (der Minotaurus)


Minotaurus (12.01.2006)

hi rosmarin!
sehr schöne idee und ich bin total angetan von der zeile "Die Kunst ist die Lüge, die die Wahrheit spricht", die ist einfach genial. ein kunstwerk ist ein produkt der phantasie, die jedoch von der realität inspiriert wird- also ein wahre lüge oder eine phantasievolle wahrheit.
kunst verführt den betrachter zum künstler zu werden. kunst inspiriert, provoziert, beglückt, betrübt, erheitert, langweilt... kunst ist so viel und kann so viel. sie zählt zu den größten schätzen der menschheit, wenn sie nicht gar der größte ist.
jeder künstler hat das recht auf künstlerische freiheit und jeder betrachter, das recht darauf kritik an ihr zu üben. kunst hält einen blickwinkel fest und offenbart diesem, jedem der sie betrachtet. lässt der betrachter sich darauf ein, kann er die welt mal aus einem anderen blickwinkel wahrnehmen. kunst erweitert den horizont, verhilft und ermutigt zum blick, der über den tellerrand hinausgeht. ein kunstwerk lebt, wenn darüber gesprochen und stirbt wenn es missachtet wird. gefallen, missfallen all das muss sich ein kunstwerk gefallen lassen, doch soll ich euch was verraten, das missfällt ihm gar nicht, es gefällt ihm sogar unwahrscheinlich gut für so viel aufruhr zu sorgen. regt das werk eines künstlers zur kommunikation/diskussion an, so kann der künstler stolz und glücklich sein, denn er hat sein ziel erreicht. die größte kritik an ein ein kunstwerk, wird durch dessen missachtung ausgeübt und stellt eine ohrfeige an den künstler dar. die leihgabe eines künstlers sind dessen augen, mit der er die welt wahrnimmt und durch seine kunst, an den betrachter verleiht. nehmen wir sie an, lasst uns durch sie sehen und uns fragen: "was erkenne ich bei dem blick durch seine augen, was nehme ich wahr?" (bin ich geblendet oder gar blind? kurzsichtig oder weitsichtig? ruht der blick nur auf der oberfläche oder geht er in die tiefe und zeigt die details? ist der blick klar oder betrübt? scharf oder unscharf? sehe ich schwarz/weiß oder bunt?)
all das was ich wahrgenommen habe, teile ich dem künstler bei der rückgabe seiner leihgabe mit. nun wäre es schön, wenn der betrachter zum künstler wird und dem künstler seine augen leiht und ihn so zum betrachter werden lässt.
liebe grüße simone


Simone Cyrus (12.01.2006)

Hallo Minotaurus,
ist nur Kunst, was Dich ästhetisch anspricht?
Jeder, der etwas mit seiner Hände Werk ausdrückt, will etwas sagen. Wessen "Schuld" ist es, wenn der Künstler nicht verstanden wird?
Ich halte dies jetzt allgemein, natürlich ist auch ein Autor ein Künstler. Aber für diesen gilt dasselbe. Damit meine ich jetzt natürlich nicht die schriftstellerische Diarrhoe, die manchmal aufgetischt wird. Kunst zu beurteilen ist meiner Meinung nach nicht möglich.
Christa


CC Huber (12.01.2006)

Gott sprach
Es werde Licht
Doch er fand
den Schalter nicht


Kugulu (12.01.2006)

Ich bin nicht der Meinung, daß Kunst nur die absolute Freiheit bedeutet und man auf Grund dieser - etwas seltsamen - Doktrin alles machen kann, was man nur will.
Der Begriff Kunst leitet sich schließlich von dem Wort "können" ab.
Mir erschließt sich dieser Begriff am ehesten bei einem Kunsthandwerker, der etwas schönes geschaffen hat oder bei einem Maler, dessen Werk mich ästhetisch anspricht.
Aber auch einen Autor, der es versteht, seine Leser zu begeistern und dessen "Handwerkszeug", also sein Satzbau, seine Grammatik und Interpunktion in Ordnung ist, betrachte ich als Künstler.
Und zwar völlig unabhängig von seinem persönlichen Themenschwerpunkt.
Einen sogenannten "freien Geist", der sich um all dies nichts schert und nur irgendwelchen Mist - gespickt mit tausenden von Rechtschreibfehlern - verzapft, kann ich nicht als Künstler betrachten.
Zu diesem Thema habe ich bereits die Satire: Autoren und andere "Künstler" geschrieben, ohne mich selbst als solchen zu sehen.


Minotaurus (12.01.2006)

danke für eure kommentare. snuffi, ich habe dich sehr wohl verstanden, sorry, aber manchmal steckt halt ein kleiner kobold in mir.
und bei dir christa geht es auch wieder um freiheit. diesen aspekt hatte ich ganz übersehen bei meiner interpretation. hat kunst und haben künstler also etwas mit freiheit zu tun? um das herauszufinden, müsste man erst einmal freiheit definieren. ist sie nach marx und lenin - einsicht in die notwendigkeit -? oder ist freiheit das sprengen aller äußeren und inneren fesseln? ja, ja, da ist es wieder, das - weite feld -.
lg
rosmarin


rosmarin (12.01.2006)

Sorry, Punkte vergessen, ich künstlerischer Schussel.

CC Huber (12.01.2006)

ahhhhhh Versteht man jetzt nicht einmal mehr meine Kommentare? Wenn du dich nur auf die letzten beiden Fragen beziehst und den ganzen restlichen Kommentar, der sich ja mehr oder minder um das was davor kommt dreht überlesen hast, dann ja!

PoetySmurf (12.01.2006)

Hallo Rosmarin,
ich sehe Kunst als eine Form von Sprache, etwas auszudrücken, was der individuelle Künstler vielleicht sonst nicht auszudrücken vermag. Genauso individuell wird es beim Betrachter ankommen. Einer versteht die Sprache, ein anderer nicht. Als Betrachter ein Urteil abzugeben, ist in meinen Augen sehr schwierig. Ich habe mich schon sehr amüsiert, wenn ich Besucher einer Ausstellung dabei beobachtet habe, wie sie philosophisch über die Ausdrucksmöglichkeiten von zehn zusammengeklebten, rostigen Konservenbüchsen schwadroniert haben. Aber ist es die Schuld des Künstlers, wenn ich keinen Zugang zu seinem Werk habe?
Also, Kunst ist die Freiheit des Ausdrucks.
Liebe Grüsse
Christa


CC Huber (12.01.2006)

-welcher da frei und losgelöst von den Ketten einer Definition künstlen kann -
also gibt es da auch kein - aber - oder?


rosmarin (12.01.2006)

Die letzte Strophe sehr schön. Mir drängt sich ein aber auf. Dieses aber traut sich nicht recht und doch flüstert es, das Aber nicht ich, denn mir steht es nicht zu, ist die Form die richtige, zweifellos kannst du sagen so entfaltet es sich besser, doch wieder das aber, wirr so wird es wirr ein zusammenhängender Text soll es sein, denk an des Abers Worte. Denk schnell denn es spricht noch weiter, ganz unverständlich scheint ihm die Geburt der Künstler gar fehlerhafte Kausalität, also nicht tragbar.
Auf der anderen Seite finde Ich, dass du mit "Kunst und Künstler" einen durchaus willkommenen Denkanstoß lieferst. Müsste ich mich festlegen was Kunst ist so tät ich den alten Briest zitieren: Es ist ein zu weites Feld. Pauschal sag ich, das ist mein zweiter Gedanke, Kunst liegt im Auge des Betrachters, was wiederum nicht heißt, dass der Betrachter gleichzeitig Künstler ist. Bereits die dadaisten haben uns gezeigt, dass eigentlich alles Kunst sein kann und um Kunst wirklich Kunst werden zu lassen benötigen wir den Künstler, welcher da frei und losgelöst von den Ketten einer Definition künstlen kann


PoetySmurf (12.01.2006)

- Kunst = absolute, impulsive Freiheit -
hi, gulliver, da sprichst du mir aus dem herzen. danke für diesen beitrag.
lg
rosmarin


rosmarin (12.01.2006)

Kunst bedeutet nur eins: Freiheit. Es ist alles erlaubt. Es gibt keine Regeln, an die sich ein Künstler halten sollte, oder gar müsste. Er kann sich selbst Dogmen aufstellen. Aber das ist des Künstlers eigene, freihe Entscheidung.

Kunst = absolute, impulsive Freiheit

5 Punkte für die Idee, dies zur Frage zu stellen. Bin schon gespannt, was andere dazu zu sagen haben.


Gulliver Assi (12.01.2006)

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