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4 Seiten

Nach langer Zeit

Kurzgeschichten · Erinnerungen
Ein Morgen wie viele und doch ist es für ihn ein ganz anderer Tag. Er schaut voller Erwartungen in den Spiegel, sind die Augen frisch und ausgeschlafen? Heute muss alles schnell gehen die Zeit sie drängt, der Zug fährt 7.00 Uhr. Eine Reise in die Vergangenheit oder in die Zukunft Er weiß es nicht. Schnell noch den Bart gestutzt, Er war stolz auf seinen leicht melierten Dreitage Bart, wie doch die Jahre vergehen.
Seine Gedanken schweifen in das bevorstehende Ereignis, heute sollte Er Sie wiedersehen, Sie seine Liebe aus längst vergangener Zeit.
Er überlegt waren es zwanzig oder mehr Jahre her als Er Ihr den Abschiedskuss gab, um sich ein neues Leben fern von ihr aufzubauen.
Doch es sollten sich Ihre Wege noch einmal kreuzen das Schicksal es wollte es so, so sollte es kommen. Was würde Sie als erstes sagen, würde Sie überhaupt etwas sagen, erkenn ich Sie?
Darüber vergaß Er die Zeit, und ein kurzer Blick auf die Uhr holte ihn aus seinem Traum der Gedanken zurück.
Gekonnt und mit alter Routine band Er sich seine Schuhe, ein kurzer Blick in den Raum den Er nun verließ um das gewohnte Ritual der Sicherheit alles ist in Ordnung zu vollziehen.
Die Tür Sie fällt ins Schloss seine Schritte nun doch noch langsam, seine Gedanken Sie lassen ihn jetzt doch seine Sicherheit schwanken, was wird mich erwarten? Doch das Grübeln ob nun so oder so, es half ihm nichts. Er wollte es doch so und hatte sich doch schon, solange auf diesen Tag gefreut.
An seinem Auto angekommen, begann schon das erste Problem. Es hatte die Nacht gefroren, und eine zauberhafte Eiskristalllandschaft seiner Frontscheibe begrüßte ihn. Wäre ich doch bloß eher aufgestanden murmelte Er vor sich hin, verdammt dann mal los du musst dich beeilen. Kurze Zeit später Er war am Bahnhof angekommen das nächste Problem kein Dauerparkplatz frei, auch das noch die Zeit sie wurde eng. Doch da hinten fuhr ein PKW aus einer Lücke heraus, nun aber schnell hineingeschlüpft.
Am Bahnsteig angekommen, der Zug fährt ein. Gerade noch geschafft, Gott sei Dank, wenigstens seine Platzreservierung die hat Er ohne Probleme geschafft.
Schnell das karge Handgepäck verstaut und dann werde ich noch ein wenig vor mich hin träumen, der Weg ist noch lang. Ein kurzer Ruck und der Zug beginnt seine Reise durch das Land. Er lehnt sich zurück und fängt zu träumen an, die Bäume fliegen an ihm vorbei. Das alte Paar was Ihm gegenübersitzt blättert in einem Fotoalbum, stolz zeigt die Großmutter auf Ihre Kinder und der Großvater lächelt sanft. Nun beginnt Er in Gedanken die Zeit mit ihr wie einen Film in sich zu ziehen, sein Fotoalbum sind nur Erinnerungen, zwanzig Jahre sie kehren zurück. Als Er Sie kennen lernte damals in dem kleinen Cafe, wo Er immer seine Zeitung bei einem Kaffee genoss. Sie damals noch blutjung mit kurzen blonden Haar, das Grübchen an Ihrem Kinn es sah so lustig aus, Sie fiel ihm sofort auf. Sie kam dort jeden Tag auf einen Tee mit Freunden. Sie lachte immer so ungeschminkt, das jeder einen Blick auf Sie warf.
Schon lange wollte Er Sie zu seinem Tisch einladen, aber der Mut verließ ihn jedes Mal aufs neue. Und wenn Er sich sicher wurde, verließ Sie mit einem kurzen Tschau und einem Blick zu ihm das Cafe. Bis zu dem Tag als der Zufall ihm in die Karten spielte. Keiner Ihrer Freunde war an diesem Tag gekommen, und Sie konnte plötzlich Ihre Rechnung bezahlen.
Jetzt oder nie sagte damals sein Ich und, Er bot sich großzügig an, und Sie lächelte mit Ihren Rehbraunen Augen ihn an, das seine Beine wieder weich wurden. Aber nun war der Anfang getan und es begann die Romanze die Sein ganzes Leben ab sofort ihn begleiten sollte.
Er erwacht aus seinen Träumen, als die Tür zum Abteil aufgeht eine kurze Stimme die Fahrkarten bitte.
Vor Schreck so plötzlich aus seinem Traum gerissen schaut Er den Schaffner nur an. Bitte was, oh Entschuldigung, natürlich sofort. Ist schon Ok lassen Sie sich Zeit murmelte der Schaffner. Das Großelternpaar schmunzelte stumm und beobachtete ihn als hätten Sie eine Ahnung von dem was Er geträumt.
Noch eine Stunde dann ist es soweit, dann ist es so wie damals im Cafe als ER sich nicht sicher war dann steht Er wieder vor der Qual des Überwindens des eigenen Ichs. Nur was wird diesmal anders sein als damals, hat Sie noch die Haare kurz oder lang, ist Sie blond oder?
Wird Sie mich und Ich Sie erkennen. Er seufzt, und das monotone Geräusch des Zuges läst ihn wieder in seinen Traum eintauchen. Wie war es damals eigentlich dazu gekommen das plötzlich auf einmal alles so kam. Warum konnten wir unsere Liebe nicht halten. Es war doch alles wie ein Märchen, wie im Film?
Kennen lernen im Cafe, Sie Ihr Geld vergessen, alles wie im Taschenroman. Von einer Zukunft hatten Sie geträumt, Kinder hüpften im Spiel Ihrer Fantasie um Sie beide.
Doch so schnell wie alles begann, war auch das Ende da. Dieser blöde Studentenball Er wollte nie dahingehen. Aber die Freunde Sie redeten, solange auf ihn ein bis Er zusagte, und der Abend der alles ändern sollte nahm seinen Lauf. Was damals mit ihm geschah Er weiß es nicht mehr aber der Betrug an Ihr Sie konnte und wollte ihm nicht vergeben. Zu tief hatte Er Sie verletzt, die Liebe mit einem Abenteuer getauscht. Und heute kann Sie jetzt verzeihen?
Kann Er heute mit ihr darüber sprechen? Er weiß es nicht.
Bei diesen Gedanken werden seine Hände vor Aufregung nass, Er spürt die Unsicherheit in sich und ihn erfasst eine gewisse Angst vor diesem Treffen.
Ein kurzer Blick auf die Uhr, noch eine halbe Stunde dann ist es soweit. Seine Unruhe das alte Paar bemerkt sein ständiges Schauen aus dem Fenster, es spricht ihn an. Entschuldigung Sie sind aber nervös, ist Ihnen nicht gut?
Nein, nein geht schon, ich besuch nur nach langer Zeit eine gute Freundin, antwortete Er.
Und Er nutzte die Gelegenheit über seine Reise zu sprechen. Die ganze Geschichte erzählte Er den beiden wie sie begann, die Zeit die Er zurückdrehen wollte. Wie Er Sie jetzt nach Jahren im Internet wieder traf, der Zufall oder Bestimmung niemand weiß es. Einfach nur im Chat trafen Sie sich wieder. Beide allein und stolze Single zugleich, haben Sie so manchen Abend Ihre Gedanken ausgetauscht. Keiner ahnte das Sie sich schon, solange Zeit kennen.
Bis die Erinnerung an einander beide schrieben über Ihre große Jugendliebe, Ihren Namen im Chat ein Gesicht dem anderen gab.
Das alte Paar es lächelte, und Sie schauten sich einander an.
Darauf der alte Mann sprach, ach das ist ja wie bei uns einst. Auch wir haben uns verloren, ich war im Krieg und bin erst 1950 aus der Gefangenschaft zurückgekehrt. Weißt du noch damals kam ich auch mit dem Zug und du wartetest auf dem Bahnsteig mit einer Rose in der Hand auf mich. Das kann nur Liebe sein glauben Sie es uns danach haben wir nie wieder voneinander losgelassen.
Na dann wünschen wir Ihnen nur das Beste, hüten Sie aber diese zweite Chance. Alles gute für Sie beide.
Der Zug fährt ein, es ist Zeit. Plötzlich fühlt Er sich wie einst, Schmetterlinge im Bauch die Aufregung sein Blutdruck steigt. Ganz langsam fast schüchtern nimmt Er seinen Mantel, sein Gepäck ein kurzer Händedruck mit dem alten Paar und die besten Wünsche von beiden begleiten ihn zur Tür. Der Weg erscheint unendlich, lang der Boden des Wagens schwankt unter seinen Füßen wie auf einem Schiff.
Hoffentlich ist Sie wirklich da, hoffentlich sehe ich Sie gleich und Lauf nicht vorbei.
Er steigt aus dem Zug, und der Bahnsteig Er erscheint ihm unendlich weit. Menschen die eilig Ihrer Wege gehen, manch einer mit seinen Liebsten in den Arm versinkt.
Nur Er steht da ganz allein, kein Zeichen von ihr zu sehen. Na gut vielleicht ist etwas dazwischen gekommen oder ich sehe Sie bloß noch nicht. Dann warte ich eben auf der Bank da vorn denkt Er sich erst einmal. Er nimmt Platz und beobachte die Menschen die an ihm vorübergehen.
Eine Frau seines Alters Sie geht an ihm vorbei, bleibt stehen schaut sich unruhig um und kehrt zurück. Aber das ist, das ist doch das Grübchen das immer so lustig, das ist Sie das muss Sie sein. Als Sie bei ihm vorbei gehen will, spricht Er Sie an. Hallo darf ich Sie etwas fragen,
nein frag nicht ich bin es antwortete Sie.
Ihre Rehbraunen Augen Sie strahlten voller Wärme genau wie einst.
Na diesmal läufst du mir aber nicht wieder davon, sprach Sie und nahm ihn an die Hand.
Beide Arm in Arm, verliebt wie einst verschwanden in der Menschenmenge. Keiner der beiden weiß wie es kam aber die Liebe schreibt nun mal Ihre eigenen Geschichten.


H.Kreische 11/05
 
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Kommentare  

hallo
ich find du hast eine sehr schöne Erzählart gefunden. Du schaffst sehr schöne Satzbilder und der Schluss, obwohl er ja von anfang an vorauszusehen ist, ist sehr schön und für den Leser zufriedenstellend.
Einzig die Grammatik stimmt nicht immer und einige Sätze funktionieren nicht.
<ansonsten eine sehr schöne Ode an die Liebe, hat mich sehr an Before Sunrise / Before Sunset erinnert
gruss Presko


Presko (16.03.2006)

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