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Der Yogi

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Regungslos saß er da. Einfach so auf dem grünen Wiesenboden. Perfekter Lotussitz, gerader Rücken, entspannter Gesichtsausdruck, geschlossene Augen und zusammengefaltene Hände. Er liess die Düfte des Frühlings auf sich einwirken, lauschte dem Gesang der Vögel, dem Zirpen der Grillen. Saß einfach nur da und genoss den Augenblick. Gelegentlich ging ein tiefes langes Ooooooooooooooooooooooooooooom von ihm aus. Dann verharrte er wieder weiter in der eben beschriebenen Stellung. Er war ein Yogi.
Ich hätte ihm stundenlang zugucken können. Sein langes Haar wehte in der milden Frühjahrsbrise, ein Schmetterling ließ sich auf seinem linken, abstehendem Ohr kurz nieder und die kleine Schnecke, die vorhin noch ein Stück weit entfernt war, war mitlerweile schon an ihm vorbeigekrochen. Ruhig und gemächlich, so wie es in ihrer, aber auch seiner Natur lag. Wenn man ihn so betrachtete, hätte man meinen können, dass er aus Stein oder Holz ist, dass er ein Teil der Natur ist, mit dieser verschmilzt.

Mein Handy klingelte. Es war ein wichtiger Anruf, also ging ich ein paar Meter den Weg entlang. Als ich irgendwann kehrt machte, war der Yogi weg.
 
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Kommentare  

Yoga habe ich noch nie ausprobiert. Gruß Bernd

bernd das Brot (30.01.2007)

"Er liess die Düfte des Frühlings auf sich einwirken," => Die Rechtschreibregeln offensichtlich nicht.

"Ooooooooooooooooooooooooooooom von ihm aus." => Bist du dir sicher, dass da nicht noch zwei Os mehr hin müssen?

"ein Schmetterling ließ sich auf seinem linken, abstehendem Ohr kurz nieder und die kleine Schnecke, die vorhin noch ein Stück weit entfernt war, war mitlerweile schon an ihm vorbeigekrochen." => RS! Und wozu erzählst du das Ganze?

"Wenn man ihn so betrachtete, hätte man meinen können, dass er aus Stein oder Holz ist, dass er ein Teil der Natur ist, mit dieser verschmilzt." => Ist?

Kommentar Sabine, 1.4.2006: "Vielleicht hänge ich mich noch einmal rein [in den Text]." => Hahahaha!


Adlerauge (17.01.2007)

Du beschreibst die Situation sehr genau. Eine gute Beobachterin ;-) Das Handy passt beim ersten Überlegen nicht wirklich in die Idylle, reisst aber Yogi und Leser aus dem Moment der Ruhe. Das ist dir gut gelungen. Lg Frank

Frank (15.01.2007)

Danke für die Kommentare. Finde den Text selbst ein wenig zu kurz. Vielleicht hänge ich mich noch einmal rein.
So wie der Yogi aus meiner Geschichte ist nun auch der Yogi (Bild) hier verschwunden :-(
lg Sabine


Sabine Müller (01.04.2006)

Hi,

wie immer ein schöner text. Ich kann es mir bildlich richtig vorstellen, wie er da sitzt und mich da gut hineinversetzen, besonders an der stelle, als du schreibst, dass er ein teil der natur ist und mit dieser verschmilzt. Vor allem der schluss ist sehr gut, eben noch wie ein teil der natur und plötzlich verschwunden.


HomoFaber (24.03.2006)

hahha, sehr witzig, meine liebe.
lg
rosmarin


rosmarin (24.03.2006)

Das Handy hätte doch auch ein wenig später klingeln können?

CC Huber (24.03.2006)

sie konnte doch nicht tiefer gehen, ihr handy klingelte doch, und dann war er weg. es ist eine flüchtige betrachtung im vorübergehen.
lg
rosmarin
liess wird richtig ließ geschrieben.


rosmarin (24.03.2006)

Hallo Bine,
diese Geschichte hätte noch ein bißchen mehr hergegeben. Du beschreibst die äußere Ruhe, auch das hätte ausführlicher sein können, aber mir fehlt so ein wenig der Bezug auf das innere Erleben, warum meditiert jemand, was will er erreichen?
Gutes Thema, aber zu wenig.
LG
Christa


CC Huber (24.03.2006)

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