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Der Samstag, an dem ich endlich etwas gelernt habe...

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
...oder Tut es denn immer noch weh ?

"Hör mal, entschuldige... Es liegt ja nicht daran, daß du ein Monster bist, wirklich. Ich hab' nix gegen Monster..."
"Aber ich bin einfach nicht dein Typ ?"
"Das verstehst du doch, oder ?"

In einer schönen kleinen Stadt, in einer genau so schönen kleinen Straße und, selbstverständlich, in einem schönen kleinen Haus lebte ein Monster. Es war kein kleines Kind mehr, war aber auch noch kein richtiger Teenager - weder noch, oder eher ein bißchen von beiden.
Es lebte zusammen mit seiner Mutter, die sich von seinem Vater (beide natürlich ebenfalls Monster) vor mehreren Jahren scheiden ließ.
Das Monster ging, wie alle Kinder (oder Teenager) jeden Tag in die Schule und eigentlich war sein Leben gar nicht mal so schlecht, auch wenn er ein Monster war. In seiner Klasse lernten noch vier Monster außer ihm, und niemand sagte : "Du bist ein Monster, du hast hier nichts verloren !" Das Monster hatte ein paar Kumpels in der Schule, mit denen es die Pausen verbrachte, aber richtige Freunde hatte er irgendwie keine.
Wenn das kleine Monster ins Kino oder einfach spazieren ging, dann ging er immer zusammen mit seiner Mutter. Sie war eine gute Mutter und hat sich immer um ihn gekümmert. Wenn das kleine Monster nicht rechtzeitig von der Schule nach Hause kam, begann sie sich immer große Sorgen zu machen, bis es an der Tür endlich klingelte (denn Schlüssel nahm das Monster nie mit, einfach aus Angst, sie zu verlieren).
Auch an jenem Tag - und es war Samstag - überredete das kleine Monster seine Mutter, mit ihm in ein Museum zu gehen, denn es wollte unbedingt einen ganz großen Diamanten sehen, der da aufgestellt wurde. Einen wunderschönen Diamanten, wie er gehört hat, der sogar in der Dunkelheit leuchter (auch das hat es tatsächlich geglaubt).
"Da ist er ja !", rief das kleine Monster seiner Mutter zu, sobald sie den Raum betraten.
"Gut, dann sieh ihn dir in Ruhe an und ich... schaue mir nochmal diese wunderbaren Gemälden an, an denen wir gerade vorbeigekommen sind, okay ?" Sie hatte plötzlich ein unangenehmes Gefühl als sie den Diamanten sah und wollte möglichst schnell weg von hier.
So blieb das kleine Monster allein und näherte sich langsam dem Ständer mit dem Diamanten. Es verging eine Minute nach den anderen und das Monster starrte den Diamanten immer noch an, wie von einem Magnet angezogen.
Doch je länger er den Diamanten ansah, desto klarer wurde eine schreckliche Mutmaßung in seinem Kopf... Je mehr Zeit verging, desto weiter rissen sich seine Augen auf und er dachte, er würde im nächsten Augenblick so laut aufschreien, daß alle Besucher ihre Beschäftigungen sofort aufgeben und in den Raum stürmen würden.
"Gefällt es dir ?", hörte das kleine Monster plötzlich hinter seinem Rücken.
"Wer sind Sie ?"
"Mir gehört dieser Diamant", antwortete der Mann. "Gefällt er dir ?"
"Nein !", rief das Monster und war selbst von seinem Mut überrascht. "Dieser Diamant ist hohl !"
"Was sagst du ?! Ich verstehe dich nicht !"
"Ihr Diamant ist hohl, da ist nichts drin ! Er ist hohl und wenn er auf den Boden fällt, zerbricht er wahrscheinlich !"
"Aber, mein kleines Monster ! Wie kann das sein ? Es gibt keine hohlen Diamanten, glaub mir, ich kenne mich damit aus !"
"Aber ich sehe doch ganz deutlich, daß er hohl ist !"
"Na gut, wenn dir mein Diamant nicht gefällt, dann geh weg ! Sieh dir was anderes an !"
"Warum glauben Sie mir nicht ?! Ich sehe doch ganz deutlich, daß er hohl ist ! Sehen Sie doch genau hin !"
"Raus hier !!!", verlor der Mann seine Geduld. "Wache ! Werfen Sie dieses kleine Monster raus, es hat hier nichts verloren !"
Die Wächter nahmen das Monster an die Arme und fingen an, es in Richtung Tür zu ziehen, aber es versuchte ruckhaft, sich zu befreien.
"Sehen Sie genau hin !!!", schrie es so laut es konnte. "Hohl, hohl, HOHL !!!"
Es spürte plötzlich, daß irgendetwas es mit voller Kraft ins Gesicht schlug. Im nächsten Moment wußte das kleine Monster : es war der Boden. Es lag auf dem kalten Boden und sah nur die schwarzen lackierten Schuhe der beiden Wächter, die immer mehr blauen Flecken und Blutergüße hinterließen.
Als es den ersten Tritt fühlte, verspürte das Monster noch keinen Schmerz. Der Schmerz kam erst nach zwei, der... oder auch fünf Sekunden, und während es auf diesen Schmerz wartete, dachte es verwundert darüber nach, ob es seine Nase war, sein Kiefer oder gar sein Auge war, das getroffen wurde. Seltsamerweise konnte es es nicht sagen, es wußte einfach nur, daß jemand oder etwas es so mächtig getroffen hat, wie es noch nie in seinem Leben zu spüren bekam.
Plötzlich hörten die Schläge auf und wie im Nebel hörte das kleine Monster eine bekannte Stimme schreien.
"Was machen Sie ?!!" - mit einem Augenwinkel sah es seine Mutter auf sich zulaufen. "Was machen Sie mit meinem Kind ?!! Was machen Sie ?!!" Sie warf sich auf den Boden neben ihm, holte ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und fing an, sein blutbeschmiertes Gesicht abzuwischen. "Was hat mein Kind Ihnen getan ?! Mein Kind..." Sie fing an zu weinen.
"Der Stein... er ist hohl...", flüsterte das kleine Monster und versuchte noch etwas zu sagen, spuckte aber nur Blut heraus.

"Es ist ein Monster... Woher soll es denn überhaupt wissen, was hohl ist und was nicht ?! Der Stein gehört mir und ich sage Ihnen : er ist nicht hohl ! Gott, warum bin ich denn überhaupt hier ?! Es ist doch nur ein Monster !..."

"Tut es noch wenh ?"
"Ja, das tut sehr weh, besonders hier... Aber na ja, macht nichts. Ich weiß, daß er hohl war. UND DU KANNST DIR GAR NICHT VORSTELLEN, WIE FROH ICH DARÜBER BIN !!!
Ich geh' jetzt lieber. Guten Tag !"
 
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Kommentare  

Verwirrend. Wenn da jetzt nur der Mittelteil waehre, dann wuerde ich sagen: SUPER geschichte! Dann wuesste ich naemlich genau was ich mir da reininterpretieren wuerde. Aber Durch die Anfangssequenz und den Schlussteil ist es doch etwas sehr verwirrend. Ich schliess mich philemons Bitte um Aufklaerung an.

Regina (18.01.2004)

Ich schließe mich Oliver an:
Der Anfang ließ mehr erhoffen als dann schlussendlich daraus geworden ist. Leider.

Da mich jetzt aber interessiert, was wirklich hinter diesem Stück steckt, gebe ich noch keine Beurteilung ab und hoffe, dass vielleicht der Autor so nett wäre und es für uns schriftlich interpretiert.


Philemon (26.04.2003)

Hä?
Der Anfang und der Einfall mit dem kleinen Monster gefällt mir gut. Mit ein wenig Pflege könnte das mal eine gute Geschichte werden.
Ab der Mitte habe entweder ich oder der Autor den Faden verloren.
Schade.


Oliver (14.02.2003)

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