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Der bemitleidenswerte Tropf

Nachdenkliches · Poetisches
Was ist die Welt doch gemein!
Gestern erst hab ich mich auf die Nase gelegt – Wie fein!

Dann das Fräulein zu mir
Sind sie sicher, sie sind nicht wirr?

Ich beschloss: Ich verneine
Was für Beine!

Vom Boden aus waren sie recht gut anzublicken
Leider sah die Lady das nicht so, trat mir gegen die Beine – direkt auf einen Flicken!

Der platze natürlich auf
Und ich dachte nur eins - Lauf!

Der Kellner in der Kneipe war nicht besser
Herr, hier ist ihr Malz

Ich schalt ihn: Besserwisser!
Ich wollte Korn, nicht diesen Scheiß!

Entschuldigt, Herr, das wusst’ ich nicht
Ich verschwinde aus dem schummrigen Kasten – Denn ich brauche Licht!

Der Kopfschmerz sich bei mir einnistet
Ich bete, Gott, lass nicht zu, dass mein Leben weiter vor sich hin tristet

Gib mir doch meine Frau zurück
Und ich versprech’, dass ich keine Huren mehr unter mir zurecht rück’

Gott urteilt: Du hast deine Chance vertan
Leb damit, du Veteran!

Ich geb’ nun endgültig und für immer mich geschlagen
Brach zusammen in einer Gasse in der noch Erbrochenenlachen lagen

Ich setz gleich noch ein Andenken dazu
Scheiße, zu viel Bier – Gott, was bissu-

Die Stimme mir versagt
Ich hatte den Herr beschimpfen wollen und so tagt

Er mit Petrus und seinem Sohne mehrere Tage
Welche Strafe erlegen wir ihm auf? – Ein böses Ende bei einem Trinkgelage?

Wie abscheulich es sein muss, bei einer dieser Orgien umzukommen
Da spricht Petrus wahr – Ich hätt’ ihn umbringen können, für mich ein böses Omen

Also – so beschließe ich - halt ich mich vom Alkohol fern
Auch wenn sich die Kälten um meinen Arsch ereifern

Was bin ich doch ein bemitleidenswerter Tropf
Heute geht’s mir auch nicht besser – Hab nur grad was stibitzt aus ’nem fremden Topf

Das füllige Weib keifte mir hinterher
Gott, wann lässt du mich endlich neben dir gehen einher?

Soviel kann ich doch nicht getan haben, dass ich auf immer verweile
In dieser gemeinen Welt

Gott, verstehst du nicht, dass sie Not täte, die Eile?
Wenn ich nicht bald zu dir kommen kann, dann vergelt-

Mein Mund wurd’ taub und mitten im Satz, da war’s doch schon um mich geschehen
Die Alkoholfahne nehm’ ich nicht mit in den Himmel, lass sie einfach vergehen

Sie kann getrost und unvermisst unten bei meinem Körper bleiben
So dreckig ist er, mir kann ich nicht vorstellen, ihn noch mal mit meinem Geist zu beleiben

Ich steig jetzt hoch und höher
Auf dass ich meinen Frieden finde und kein Verhör
 
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