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Meine Zukunft in meiner Fantasie Teil 5

Romane/Serien · Spannendes
Nun wusste ich nicht mehr, was ich sagen sollte. Ich war echt erstaunt darüber, dass sie mir das alles erzählt hatte. Ich umarmte sie. Denn ich war überglücklich. Wir machten aus, dass wir am nächsten Wochenende zu ihm fahren würden. Zu meinem Vater, der eigentlich nichts mit mir zu tun haben wollte.

Die beiden hielten ihr Wort und wir fuhren am Freitagmorgen los. Mittags waren wir angekommen. Als wir dann vor seiner Tür standen, wurde ich nervös. Was sollte ich nur sagen? Wird er mich wieder erkennen? Nein, das ist ausgeschlossen. Ich war ja erst drei Jahre alt, als er mich das letzte Mal gesehen hatte. Er machte die Tür auf und guckte Irene und Holger an. Er wusste, was los war. Er bat uns rein zu kommen. Ich sah mir alles genau an, aber hielt mich an Holgers Arm fest. Ich weiß nicht, ob das aus Angst tat oder wegen der Nervosität. Als wir dann alle zuusammen an einem Tisch saßen, ergriff ich zuerst das Wort:
„ Du bist also mein Vater, der nichts mit mir zu haben wollte bzw. nicht möchte?“

Alle sahen mich an. Denn sie hatten nicht damit gerechnet, dass ich so direkt bin. Aber er fing an zu reden:“ Ja, das bin ich. Ich sage dir auch, warum ich nichts von dir wissen wollte bzw. wissen will. Deine Mutter hatte mir gesagt, bevor sie mit dir nach Hamburg fuhr, dass du nicht meine Tochter bist. Daraufhin habe ich einen Vaterschaftstest machen lassen. Und es kam heraus, dass sie mich drei Jahre lang angelogen hatte.“

„Wenn du nicht mein Vater bist, wer ist es dann?“

Sein Blick wanderte zu Holger. Nun war eine Erklärung nötig. Auch für Irene. Denn ich sah ihr an, dass sie wütend wurde. Holger sagte: „ Ich gebe es zu. Ich bin dein Vater, aber ich wusste es bis vor einer Woche auch nicht. Ich hatte heimlich einen Test gemacht. Denn immer mehr Leute sprachen mich darauf an, dass wir beide uns sehr ähnlich sehen. Deine Mutter und ich hatten damals eine kurze Affäre. Sie sagte mir, dass sie schwanger ist. Ich wollte ihr nicht glauben, dass das Kind von mir ist. Also sagte ich ihr, dass ich nichts damit zu tun haben will. Schließlich konnte ich es meiner Frau nicht antun. Irene, es tut mir unendlich leid.“

Ich schaute ihm ins Gesicht und in mir kochte es vor Wut.

Ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten, also schrie ich ihn an: „ Wieso hast du mir das nicht gesagt? Wieso hast du so lange gewartet? Ich verstehe das nicht. Bitte gib mir doch Antworten. Hast du das etwa Franco gesagt? Dass du mein leiblicher Vater bist?“

„Ja, das habe ich. Aber ich sagte ihm, dass du es nicht weißt und bat ihn, dir nichts zu sagen. Deswegen war er so sauer auf dich, weil er dachte, du wüsstest Bescheid. Bis ich ihm erklärt hatte, was los war. Dann hatte er ein schlechtes Gewissen. Und deswegen hatte er sich wieder mit dir versöhnt.“

„Also habe ich dich zu Unrecht beschuldigt, dass du nicht mein Vater bist?“

„Ja, das hast du.“

Mein Blick wanderte zu Irene und ich wusste, dass sie und ich dasselbe dachten. „ Sorry, wir müssen hier raus.“

Ich sprach für Irene, denn sie hätte sonst Holger eine gescheuert. Und das wollte ich vermeiden. Wir gingen raus, um nachzudenken. Dabei gingen wir eine Runde spazieren. Aber wir sprachen nicht miteinander. Als ich sie ansah, fing sie an zu weinen. Ich nahm sie in den Arm. „ Mama, wusstest du echt nichts davon?“

„Nein, meine Kleine. Ich brauche nun ein wenig Zeit für mich.“

Ich nickte. Holger kam uns entgegen. Irene ging ihm aus dem Weg. Ich wollte es ihr gleich tun. Aber ich konnte nicht. Es brannten so viele Fragen in meinem Herzen, die ich ihm unbedingt stellen wollte.

„ Wieso hast du nie was gesagt?“,fragte ich leise.

„Weil ich Angst hatte, dich und Irene zu verlieren. Das wollte ich nicht.“

„Was tust du, wenn du Mama jetzt verlierst?“

„ Ich weiß es nicht. Werde ich dich verlieren?“

Ich konnte es ihm nicht sagen, denn es schmerzte sehr im Herzen. Ich ging zum Haus zurück, in welchem ich drei Jahre meines Lebens verbracht hatte. Wir verabschiedeten uns und fuhren wieder nach Hamburg zurück. Auf dem Weg dahin stellte ich Holger noch viel mehr Fragen. Es tat mir weh, dass meine Mutter das nun alles anhören musste. Aber ich wollte Antworten. Aber als ich sah, wie sehr es meiner Mutter weh tat, hörte ich auf zu fragen und schwieg, bis wir in Hamburg ankamen.

Irene ging direkt hoch ins Zimmer und packte ein paar Sachen.
„Wenn du hier bleiben willst, tue es ruhig.",sagte sie zu mir, "Ich bin dir auch nicht böse. Du hast genug durchgemacht.“

Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und ging hinaus, ohne ein Wort an Holger zu richten.

Da merkte man schon sehr, dass sie sauer war.

Ich musste wieder zum Arzt zur Kontrolle. Wegen meinem Fuß. Der Arzt wollte überprüfen, wie es voran ging mit der Heilung. Und er sagte, der Fuß heilt besser, als er dachte. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass schon fünf Wochen um waren. Der Arzt meinte, wenn ich mich weiter schonen würde, könnte ich schon bald wieder Fußball spielen. Darauf freute ich mich am meisten. Und als mein Vater eines Abends nach dem Training nach Hause kam, sagte er, dass wir bald einen Neuzugang in der 1. Mannschaft haben werden. Na ja, auch nicht schlecht. "Ich werde den Neuzugang testen." rief ich erfreut, "Mal sehen, ob er an mich ran kommt.

Mittlerweile hatten wir das Jahr 2002 und wir bekamen einen Neuzugang namens Fabian Boll. Er wurde am 16.06.1979 im Tierkreiszeichen Zwillinge geboren. Er ist 1,93 m groß und wog 88 kg. Er spielte vor St. Pauli bei 1. SC Norderstedt, TSV Lägerdorf, Itzehoer SV, Hamburger SV und Bramstedter TS. Beim FC St. Pauli trägt er die Nummer 17. Seine Spitznamen sind Boller und Bolao.

Es war endlich so weit. Mein Fuß war verheilt und ich nahm wieder am Training teil. Das war, glaube ich, der schönste Tag in meinem Leben. Bis auf den Tag, wo ich mit Franco mein erstes Mal hatte. Als erstes testete ich den Neuzugang, ob er würdig genug ist, um bei uns mitspielen zu dürfen. Er versuchte alles, um mich auszutricksen. Aber er schaffte es nicht. „ Na, Kleiner, da musst du dich aber noch etwas anstrengen.“
rief ich übermütig.
„Tzä, du bist eine Frau. Und hast in einer Herren Mannschaft nichts zu suchen.“

„ Nur gut, dass du das nicht zu entscheiden hast.“

Er war arrogant, egoistisch und hochnäsig. Aber er passte ins Team. Und das war die Hauptsache.

Da ich ja eigentlich nicht in die 1. Mannschaft gehörte, musste ich erstmal wieder zu den Amateuren. Was mir nicht passte. Aber ich musste und wollte mich auch nicht dagegen wehren. Aber ich durfte dafür meistens bei den Bundesligaspielen in der 1. Mannschaft sein. Was Fabian nicht passte. Aber da musste er durch. Die anderen lästerten schon hinter unserem Rücken. „ Was sich neckt, das liebt sich.“

Und solche Sachen. Aber ich hörte nicht darauf. Denn mein Herz gehörte immer noch Franco. Ich konnte nichts dagegen tun, ich liebte ihn immer noch. Ich machte beim nächsten Spieltag meine übliche Runde. Und wem musste ich wieder mal über den Weg laufen? Ja, Franco. Wir blickten uns an, sprachen aber kein Wort. Der Schmerz saß noch zu tief. Er war ja außerdem schon mit einer anderen Frau verheiratet. Sie erblickte mich und ging sofort zu Franco. Sie gab ihm einen Kuss. Ich kochte innerlich. Ließ es mir aber nicht anmerken. Ich ging wieder Richtung der Kabinen. Ich hörte, wie hinter mir jemand meinen Namen rief. Also drehte ich mich um. Es war Franco. Er wollte mit mir reden. „Bianca, jetzt warte doch mal!“

„ Wieso sollte ich?“

„ Weil ich dir was sagen möchte.“

„Ach ja und was?“

„ Ich liebe dich immer noch!“

Da stand ich nun und er sagte, dass er mich noch immer liebt. Was sollte ich jetzt nur denken? Ich musste doch die Gefühle loswerden. Aber er ließ es nicht zu. Wieso ließ er es nicht zu? „Franco, du bist verheiratet. Und ich möchte diese Ehe nicht zerstören.“

In Wahrheit wollte ich es, aber ich tat es nicht. Denn das würde zwischen Franco und mir alles kaputt machen. Und das wollte ich nicht riskieren.

Er sah mich an, fand aber schnell seine Stimme wieder. „ Das tust du doch gar nicht. Ich weiß, wir dürfen keine Gefühle mehr füreinander haben. Aber ich kann dich nicht vergessen. Die Gefühle zu dir sind viel zu stark.“

„ Na dann lass dich scheiden. So einfach ist das.“

„ So einfach ist das halt nicht. Ich muss mit der Frau verheiratet bleiben. Du weißt doch, dass ich sonst enterbt werde. Eigentlich ist mir das egal. Aber ich will das Haus meiner Eltern erben.“

„Franco, dann tue das. Ich werde dich ab heute vergessen. Egal wie sehr ich dich noch liebe. Aber es ist besser für uns beide. Denn wenn du die Freundschaft immer noch willst, solltest du es auch tun.“

Er schaute mich an. Aber er hatte mich verstanden. „ Ja, du hast recht. Aber vergessen werde ich dich nicht. Nur die Gefühle zurück stellen.“

Er kam immer näher und flüsterte mir dann ins Ohr. „Ich würde am liebsten noch einmal mit dir schlafen.“

Ich musste grinsen. Aber ich flüsterte zurück: „Dann tue es doch. Ich halte dich nicht auf.“

Nun war er es, der grinste. Also machten wir ein Date aus. Ich flüsterte ihm noch zu: „ Aber danach wird nicht mehr sein als Freundschaft.“

Dem stimmte er zu und ging wieder Richtung Nord. Ich sah ihm nach und war froh, dass wir uns so gut verstanden. Schließlich arbeitete er im Stadion. Wir würden uns also immer irgendwie über den Weg laufen. Auch wenn wir uns nicht verstanden hätten, würde er dort arbeiten. Aber ich fand es gut, dass wir Freunde geworden sind.
 
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Kommentare  

Na, ist doch eine nette Fortsetzung geworden. Weiß ja, aller Anfang ist schwer und du schlägst dich wacker durch, muss ich sagen.

Petra (15.07.2009)

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